Bari – Ein Wochenendtrip an die Ferse des Stiefels

Zum Jahresende haben wir mal wieder einen Beitrag zu einem Reiseziel außerhalb Deutschlands für dich. Auch wenn unser Besuch im italienischen Puglien /Apulien bereits einige Jahre her ist (er war 2019, um genau zu sein), gibt es auch von diesem Reiseziel das eine oder andere zu berichten.

Bari - Ein Wochenendtrip an die Ferse des Stiefels
Die engen Gassen in Baris Altstadt. Orechette Nudeln zum kaufen und überall riecht es nach frisch gewaschener Wäsche.

Fakten zu Bari und Apulien

Kurze Abgrenzung: Bari ist die Stadt und Apulien bzw. Puglia die Region, in der sich Bari befindet.

  • Bari blickt auf eine 3.500 Jahre alte Geschichte zurück und war bereits in der Antike ein wichtiger Hafen und Handelsplatz. Der Ort galt bereits damals als Schmelztiegel verschiedenster Kulturen
  • Santa Claus wohnt hier! – In der Basilika werden die sterblichen Überreste des Heiligen Nikolaus verwahrt. Dieser gilt als Vorbild für den Weihnachtsmann
  • Die Stadt besitzt zudem mit der Lungomare eine der längsten Uferpromenaden Europas.
  • Neben dem Heiligen Nikolaus gibt es weitere Legenden wie die des „Drachen von Bari“, die bis heute erzählt werden.
  • Zusätzlich zu Italienisch wird in Apulien noch Griko gesprochen. Ein griechischer Dialekt, der sich auf alte Kolonien zurückführen lässt.
  • 40 % des italienischen Olivenöls wird in Apulien produziert. Millionen uralter Olivenbäume finden sich in der gesamten Landschaft.
  • Zudem ist die Region bekannt als eine der produktivsten Weinregionen des Landes. Hierher kommt der Primitivo und der Negroamano.

Anreise

Tatsächlich war bereits die Anreise ein Highlight, da wir mit bester Sicht über die Alpen flogen. Selten haben wir so ein beeindruckendes Panorama bei einem Flug gesehen. Kurz hatten wir auch überlegt, mit dem Auto zu fahren. Das hätte allerdings mindestens 15 Stunden Autofahrt (einfache Strecke) mit sich gebracht. Entsprechend entschieden wir uns auf der Reise lieber für ein anderes Land als weiteres Reiseziel. Dazu jedoch in einem späteren Beitrag mehr.

Die Anreise erfolgte ohne Probleme und wir kamen vom Flughafen mit dem Zug auch gut in die Innenstadt zu unserer Unterkunft. Da wir die Reise im Februar machten, waren die Temperaturen eher kühl, aber mit einer dünnen Jacke gut auszuhalten und nichts im Vergleich zu den Minusgraden in Deutschland.

Bari - Ein Wochenendtrip an die Ferse des Stiefels
Flug über die Alpen

Sehenswürdigkeiten in Bari

Zu der Hauptsehenswürdigkeit Baris gehört die Basilika San Nicola. Hier liegen (wie bereits bei den Fakten erwähnt), die sterblichen Überreste des Sankt Nicolaus / Nicolaus von Myra. Der historischen Person hinter Figuren wie dem Santa Claus oder Väterchen Frost. Seine Gebeine wurden aus dem Süden von Anatolien vor über 1.000 Jahren aus seiner Heimatstadt Myra nach Bari gebracht und in der Basilika beigesetzt.

Die Basilika steht in der Altstadt. Dadurch, dass sie mit ihren schmalen Gassen und historischen Bauten so gut erhalten ist, ist Bari Vecchia auch eine absolute Erkundungsempfehlung. Verliere dich in dem Labyrinth aus kleinen Läden und Cafés für eine Weile. Vielleicht stößt du zufällig ja auch auf die nächste Sehenswürdigkeit, die Orichette Gasse (Strada Santa Lucia).

Hier kann man handgemachte Pasta von italienischen Nonnas erstehen und mit nach Hause nehmen. Was uns sehr gut gefiel: dass die Stände wirklich direkt vor dem Zuhause aufgebaut wurden. Ein Blick hinter die Nonna durch die Tür oder das Fenster offenbart häufig einen Blick in eine Küche, in der die Nudeln direkt hergestellt werden. Natürlich gibt es hier nicht nur Orichette-Nudeln, sondern auch andere regionale Lebensmittel und Tarallini zu kaufen.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Castello svevo di Bari. Eine Burg aus der Zeit des normannischen Königs Roger II aus dem Jahr 1132. Hier kann man über den Innenhof sowie die Gänge und Mauern spazieren. Von dort hat man zudem einen schönen Ausblick auf Baris Altstadt. Im Inneren gibt es zudem eine Ausstellung mit Funden von Ausgrabungen sowie regionaler Kunst und Handwerk.

Natürlich gibt es neben der Basilika auch die Kathedrale San Sabino. Hier laden die Treppenstufen zum Verweilen und Beobachten des Gewimmels auf dem Platz mit seinen Restaurants, Cafés und Eisdielen ein. Das helle Gebäude selbst ist jedoch eher spartanisch und unspektakulär eingerichtet. Es gibt allerdings eine Krypta, in der der Heilige Sabinus, Bischof von Canusium, begraben liegt.

Da Bari eine Küstenstadt ist, verfügt diese auch über eine sehr schöne Uferpromenade, die Lungomare Nazario Sauro. Auch hier haben wir einen wunderschönen Sonnenuntergang gesehen und konnten anschließend in der Nähe lecker Essen gehen. Auch hier lohnt es sich, einen Teil der etwa 1.000 Meter langen Uferpromenade abzulaufen.

Keine konkrete Sehenswürdigkeit, aber ein kleiner weiterer Fakt am Rande: in ganz Italien ist die Kaffeekultur derartig stark vertreten, dass Läden wie Starbucks keine Chance gegen die regionalen Cafés haben. Etwas abseits von den touristischen Hauptverkehrsstraßen gibt es beispielsweise einen „Stehespresso“ schon für einen Euro.

Empfehlungen für deinen Besuch

Für deinen Besuch müssen wir dir direkt einige Sehenswürdigkeiten empfehlen, die wir leider nicht geschafft haben.

Zum einen der malerische Steinstrand Polignano a Mare. Zum Schwimmen nicht unbedingt geeignet, dafür mit schönem Ambiente. Allerdings müssen wir betonen, dass du zum Schwimmen lieber an den Lido San Francesco oder den Pane e Pomodoro besuchen solltest. Da wir aufgrund des Wetters keine Badesachen dabei hatten (im Feburar!), empfehlen wir dir zudem – sofern du hier in der Gegend schwimmen möchtest – dass du die Reisezeit in den wärmeren Sommermonaten, also zwischen Mai und September, einplanst.

Zudem solltest du dich vor deinem Urlaub entscheiden, ob du lieber an den Strand möchtest, oder die städtischen Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen möchtest. Wir hatten den Fokus auf die Sehenswürdigkeiten gelegt. Von der zentralen Innenstadt bist du mit dem Bus 20-30 Minuten zum nächsten Strand unterwegs.

Zwei weitere Sehenswürdigkeiten, die wir aus Zeitgründen leider nicht geschafft haben, da wir nur zwei volle Tage in Bari waren, bevor die Reise weiterging, die wir dir aber definitiv empfehlen würden:

  1. Trulli in Alberobello: die weißen, kegelförmigen Häuser, Trullis genannt, gibt es nirgendwo außer in der kleinen Stadt Alberobello in Italien. Ursprünglich stammt der Stil aus Levante und wurde vor Jahrhunderten von Seefahrern in die Region gebracht. Die Fahrzeit nach Alberobello beträgt mit dem Mietwagen/Bus ca. eine Stunde (einfach). Da es in Alberobello einen ganzen Stadtteil aus diesen Häusern gibt, empfehlen wir dir hierfür mindestens einen halben Tag einzuplanen.
  2. Matera: Vielleicht kennst du die Stadt bereits aus dem Film James Bond „No Time To Die“. Die Felsenstadt Matera zählt zu einer der ältesten, dauerhaft bewohnten Gegenden der Welt. Von Bari aus erreicht man Matera ebenfalls innerhalb einer Stunde. Aufgrund der Außergewöhnlichkeit der ganzen Stadt solltest du hier einen kompletten Tagesausflug einplanen. Mit dem Auto benötigt man von Bari aus ca. eine Stunde, mit dem Zug etwa zwei Stunden (einfach). Hier haben wir uns im Nachhinein wirklich etwas geärgert, dass wir diese Sehenswürdigkeit nicht besuchen konnten. Naja: „Sag niemals nie“ (Insider für James Bond Fans).

Insgesamt würden wir sagen, dass für Bari selbst zwei volle Tage ausreichend sind, um die Stadt und die Sehenswürdigkeiten zu kennenzulernen. Möchtest du jedoch noch einen Trip nach Matera oder nach Alberobello unternehmen, solltest du ein bis zwei Tage mehr einplanen! Für den Besuch der Strände könntest du außerdem noch einen weiteren Tag einplanen.

Weitere (deutschprachige) Informationen zu deiner Reisse nach Bari / Puglien findest du auf folgenden Websites:

visitpuglia & Bariexperience

Bari - Ein Wochenendtrip an die Ferse des Stiefels
Grüße aus Bari!

Fazit

Der Kurztrip nach Bali war wirklich schön und entspannt. Das gemütliche italienische Flair überkam auch uns als Touristen sehr schnell. Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten waren zwei Tage ausreichend. „Echte Highlights“ sucht man zwar vergebens, dafür besitzt die Stadt eine gewisse Grundschönheit und echte Atmosphäre. Wie bereits erwähnt haben wir uns etwas darüber geärgert, dass wir die Felsenstadt Matera nicht besuchen konnten, aber vielleicht ergibt sich in Zukunft ja noch eine Möglichkeit.

Alles in allem ist Bari für jeden etwas, dem der italienische Lebensstil zusagt, aber der Gardasee zu deutsch ist bzw. Rom zu touristisch.

Mehr Italien? Haben wir: hier findest du eine Zusammenfassung unseres Roadtrips um den Gardasee.

Wir hoffen, dir hat dieser Beitrag gefallen. Lass gerne einen Kommentar da!

Bis zum nächsten Mal!
Lukas und Julia

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