Heute verraten wir dir, wie wir uns nach der Ankunft in einem neuen Land orientieren
Immer, wenn man an einem unbekannten Ort ankommt, fragt man sich, ob alles klappen wird. Das fängt meistens schon bei der Einreise am Flughafen an. In diesem Beitrag verraten wir dir, wie wir vorgehen, und was man machen kann, um vielleicht etwas stressfreier in ein neues Abenteuer zu starten.
Themen
- Vor der Abreise
- Ankunft
- Angekommen – und nun?
- Weiterreise planen?
- Zurück zum Flughafen und Heimreise
- Zusammenfassung und Fazit
1. Vor der Abreise
Wir finden es immer gut, wenn bereits zeitnah vor der Abreise die Unterkunft feststeht. Es ist wichtig, dass sie eine einigermaßen gute Lage hat und wenn du keinen Mietwagen hast, über eine gute Verkehrsanbindung verfügt. Klar, ist es abenteuerlicher in ein anderes Land zu fahren / fliegen und dort erst bei Ankunft ein Hotel zu suchen, aber gerade nach einer langen Reise, möchten wir uns eigentlich nicht erst noch damit beschäftigen eine Bleibe zu suchen, daher sollte zumindest die erste Unterkunft für ein bis zwei Tage feststehen. Wir haben meistens in der ersten Unterkunft drei oder vier Nächte verbracht, bevor die Reise weiterging.
Unser Tipp beim Buchen: Suche dir über das Buchungsportal deiner Wahl eine Unterkunft aus und suche über Google Maps diese Unterkunft. Häufig wird dir dort ein Preisvergleich über alle Portale, in denen dieses Hotel zu finden ist, angezeigt. Auch wenn wir meistens über Booking.com buchen, haben wir hin und wieder auch eine Unterkunft günstiger über Expedia, H-Hotels oder Agoda bekommen. Außerdem gilt: Je früher du buchst, desto besser, da du mehr Auswahl hast.
Zudem solltest du dich auch rechtzeitig um entsprechende Visa und Einreisegenehmigungen kümmern. In europäischen Ländern fällt dieser Punkt natürlich weg, aber in Nordamerika oder Asien ist das häufiger notwendig. Wichtig ist hier auch immer genau zu lesen, was man benötigt.
Wir hätten zu Beginn fast nicht in Südkorea einreisen können, da wir nur gelesen hatten, dass es eigentlich hieß, dass man kein Visum benötigt. Beim erneuten Überprüfen kurz vor unserem Flug fiel uns auf, dass wir zwar kein Visum, aber eine Einreisegenehmigung (K-ETA) benötigen. Wir haben diesen Antrag noch am Flughafen ausgefüllt, sind dann gute 20 Stunden nach Südkorea unterwegs gewesen und hatten das Glück, dass uns während des Fluges die Besuchserlaubnis erteilt wurde und wir ohne Probleme einreisen konnten. Hierfür empfehlen wir unbedingt, die App / Website des Auswärtigen Amts zu prüfen. Dort finden sich die aktuellen Einreisebestimmungen. Damit dir das nicht passiert, solltest du dich etwa 3-4 Wochen vorher um die Beantragung kümmern.
Es kann für dich stressfeier sein, wenn du benötigte Apps bereits vorab zuhause installierst und einrichtest.
2. Ankunft
Zur Orientierung in einem neuen Land hilft es ungemein, das Internet zu nutzen. Daher holt sich einer von uns meistens direkt nach der Landung am Flughafen eine SIM-Karte fürs Handy. (In Europa natürlich nicht, hier verwenden wir unser normales Datenvolumen.) Die SIM-Karten am Flughafen sind zwar etwas teurer, aber dafür hilft das Fachpersonal auch direkt bei der Einrichtung. In Südkorea musste man auch ein paar Einstellungen am Smartphone vornehmen, um die SIM-Karte mit diesem Handy zu synchronisieren. Das hätte alleine definitiv etwas länger gedauert.
Manchmal ist es auch günstiger, sich vorab eine E-SIM zu holen. Hier haben wir einfach immer die Preise vor Ort verglichen. Die E-SIM-App, die wir verwendet haben, war Airalo. In Vietnam z. B. war Preis/Leistung für die Dauer unseres Aufenthalts günstiger. (Achtung, vorher prüfen, ob dein Smartphone E-SIM-fähig ist!)
Generell empfiehlt es sich in den meisten Ländern auch immer etwas Bargeld dabei zu haben. So hebt immer zumindest einer von uns an einem Bankautomaten am Flughafen meistens 40-60 Euro in der fremdländischen Währung ab, auch wenn hier manchmal etwas mehr Gebühren anfallen.
Das Geld sollte auch zur eigenen Sicherheit nicht immer gut sichtbar im Geldbeutel herumgetragen werden. Wir teilen es deshalb immer auf zwei Geldbeutel auf und haben auch nicht alles in einem Fach, sondern verstecken die größeren Scheine etwas vor neugierigen Blicken.
Die nächste Hürde ist der Weg zur Unterkunft. Am einfachsten ist hier ein Taxi oder anderer Fahrdienst wie Uber bzw. in Asien eher Grab. Die Fahrdienste sind in der Regel preiswerter und sicherer als ein Taxi. Wir fahren häufig aber auch mit Bus oder Bahn vom Flughafen zur Unterkunft, das ist am günstigsten, sofern die Unterkunft nicht zu umständlich zu erreichen ist. Informiere dich vorher und lade – wie bereits erwähnt – die nötigen Apps bereits vorab auf dein Smartphone und richte sie ein. In Südkorea funktioniert Google Maps zum Beispiel nur rudimentär. Bei der Eingabe einer Adresse wird zwar der Ort angezeigt, beginnt man die Navigation wird jedoch nur die Luftlinie zu diesem Ort angezeigt und nicht der eigentliche Weg dorthin. Hier mussten wir vorab auf die südkoreanische App Kakaomaps zurückgreifen.
Wenn du doch auf ein Taxi zurückgreifst, ist unser Tipp, dass du nicht den erstbesten Taxischreier, der am Ausgang des Flughafens steht, nimmst. Geh an der aufmerksamkeitsheischenden Menge vorbei und suche dir einen etwas Stilleren, der weiter hinten steht. Hier bekommt man meistens einen besseren Preis.
Gerade in Indonesien oder auch Vietnam wird man zum Teil sehr stark von Taxifahrern bedrängt. Viele davon sind Betrüger. Sie bieten auch an, dich zum „gleichen Preis wie in der App“ zu deinem Zielort zu fahren. Die App, die er dir zeigt, ist natürlich ein Fake und der angezeigte Preis viel zu hoch. Für alle Fahrer gilt: wenn dir etwas seltsam vorkommt, oder er dich unbedingt dazu drängen will einzusteigen, such dir lieber einen anderen. Wir in Indonesien sehr gute Erfahrungen mit der Grab-App gemacht und in Vietnam haben wir für einen geringen Aufpreis einen Fahrer von der Unterkunft organisiert bekommen.
3. Angekommen – und nun?
Im Hotel / Hostel / Homestay angekommen, erkunden wir (je nach Uhrzeit) erst einmal die Umgebung. Gerne fragen wir auch an der Rezeption der Unterkunft nach Tipps für Restaurants und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Häufig bekommt man hier gute Empfehlungen und manchmal auch echte Geheimtipps. Meist laufen wir auf unserer Erkundungstour erst einmal vorbei und machen uns ein Bild von dem Laden, bevor wir dort direkt essen gehen. Cafés googeln wir meistens und suchen uns das mit einer hohen Bewertung aus. Hier haben wir auch schon richtig tolle Funde gemacht.
Natürlich hilft es auch, sich in der Umgebung auszukennen, damit man sich nicht so schnell verläuft.
Es kann sich auch lohnen, die Eintrittspreise der Sehenswürdigkeiten online zu überprüfen. Wir nutzen Apps wie GetYourGuide oder googeln erstmal die Sehenswürdigkeiten, die wir besuchen wollen. Im Ancient Siam, einer Art Freiluftmuseum mit historischen Gebäuden in Bangkok, haben wir so über eine andere Website nur die Hälfte des eigentlichen Eintrittspreises gezahlt, den es an der Kasse vor Ort gekostet hätte.
Was wir auch immer sehr zeitnah nach unserer Ankunft im Hotel machen, ist einen Supermarkt zu suchen. Im besten Fall finden wir bereits einen bei unserer Umgebungserkundung oder vom Hotel wird uns ein Tipp gegeben.
Zum einen Decken wir hier unseren Wasserbedarf für die Dauer des Aufenthalts (Ab mehr als 4 Tagen an einem Ort kaufen wir, sofern möglich, meist einen 5-6 Liter Kanister Trinkwasser), und zum anderen entdecken wir hier lokale Snacks und Süßigkeiten, von denen wir gerne immer ein paar ausprobieren.
Ganz vorne mit dabei sind die 7-Eleven Supermärkte in Japan. Aus diesen Märkten hat uns wirklich so gut wie alles geschmeckt. Diese Ladenkette gibt es auch in anderen Ländern, aber in Japan sind sie noch einmal Extraklasse und besonders ausgezeichnet. Wir empfehlen hier unbedingt die Onigiri, den Eiertoast und (sofern sie gerade in der Saison sind) die Currybällchen zu probieren.
4. Weiterreise planen
Was für einen Kurztrip meistens nicht notwendig ist, hat uns auf einer Weltreise tatsächlich sehr viel Zeit gekostet. Die Rede ist vom Planen des weiteren Reiseverlaufs. Um diesen Punkt nicht ausufern zu lassen, gehen wir davon aus, dass der nächste Ort für unsere Reise schon feststeht und wir nur noch irgendwie dorthin kommen müssen. Der Ort liegt im selben Land, sodass wir auf die üblichen Verkehrswege zurückgreifen können, die wir schon vom Flughafen zur aktuellen Unterkunft benutzen konnten. So wird es doch ohne die ganze Recherchearbeit schon viel einfacher.
Entweder sind wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weitergefahren, haben uns über eine App einen Fahrer gebucht oder in Vietnam zum Beispiel haben wir die Weiterfahrt mit einem Reisebus von unserer Unterkunft übernehmen lassen. Wir haben geprüft, was der eigentliche Preis ist und was uns die Unterkunft berechnet. So fanden wir heraus, dass unsere Unterkunft einen Aufschlag von 0,20 Euro auf die Buchung verrechnet. Das war es uns dann doch wert. Auch hier haben wir, bevor wir zum Beispiel mit dem Linienbus oder Zug gefahren sind, noch einmal in der Unterkunft nachgefragt, ob die Abfahrtzeiten stimmen. Manchmal waren sie nämlich nicht ganz korrekt oder wurden falsch angezeigt. Mach dir auch Gedanken darüber, wie du zum Beispiel vom Bahnhof zu deiner Unterkunft kommst. Wir hatten hier sehr häufig das Glück, dass wir einfach irgendwo in der Nähe aussteigen und dort hinlaufen konnten.
In Da Nang, Vietnam hatten wir ein ganz besonderes Erlebnis. Dort konnten wir sogar von unserer Unterkunft innerhalb von 15 Minuten zu Fuß direkt zum Flughafen laufen. Das hatten wir sonst auch noch nirgendwo 😀
Wenn du sowieso in der Nähe bist, lauf schon einmal an der Bushaltestelle oder dem Bahnhof vorbei, von dem du weiterreist. Das hilft dir, dich am Tag deiner Abreise zumindest etwas schneller zurechtzufinden. Das hat uns in Japan und Südkorea sehr geholfen.
Zum Buchen von Zug / Bus / Fährenfarten in Südostasien war auch die Website https://12go.asia/de sehr hilfreich und zuverlässig.
5. Zurück zum Flughafen und Heimreise
Anders als bei der Weiterreise innerhalb eines Landes mit gängigen Verkehrsmitteln, verhält es sich, wenn man zum Flughafen muss. Für einen Inlandsflug, den Flug in ein anderes Land oder deine Heimreise.
Bei internationalen Flügen gilt, dass man etwa drei Stunden (!) vor Abreise am Flughafen sein sollte. Die Zeit ist großzügig bemessen. Theoretisch reichen vermutlich auch zwei Stunden, kommt man dann auf dem Weg aber in einen Stau und hat dann noch sehr viele Leute am Schalter der Gepäckabgabe und an der Sicherheitskontrolle vor sich, wird das Ganze schon sehr eng.
Lukas hatte einmal das Problem, dass er von Amsterdam nach Vancouver fliegen musste, und er zuvor zwei Tage als Tourist in Amsterdam blieb. Am Tag seiner Weiterreise gab es einen Streik von Bus und Bahn. Er buchte sich zwar über die Uber-App einen Fahrer, aber am Flughafen war natürlich ein starker Stau, da an diesem Tag jeder mit dem Auto dorthin fuhr. Als Tourist hatte er von dem Streik im Vorfeld nichts mitbekommen, und da er alleine in seinem Airbnb war, konnte ihm auch niemand vorab darüber informieren. Es hat zum Glück alles geklappt, aber so knapp hat er noch keinen anderen Flug erreicht.
Wir verbringen unsere Zeit am Flughafen übrigens immer in einer Lounge. Da wir uns für die Weltreise zum Sammeln von Flugmeilen die American Express Platin-Kreditkarte geholt haben, haben wir damit auch Zugang zu über 1400 Lounges an über 500 Flughäfen weltweit.
Für weitere Informationen kannst du uns gerne schreiben bzw. hier klicken.
Wenn dich das Thema Meilensammeln interessiert, schreib es uns per Mail oder in die Kommentare, dann machen wir hierfür zukünftig auch einen Beitrag 🙂
Ein weiterer Tipp, der uns schon einmal fast den Flug verpassen ließ: Achte darauf, dass du bei einem besonders frühen oder späten Flug mit einem Verkehrsmittel zum Flughafen kommst, das um diese Zeit auch tatsächlich fährt. Wir mussten einmal zum Flughafen und der Bus, den wir nehmen wollten, fährt eigentlich stündlich. Nur zwei Stunden in der Nacht, jede Woche am Sonntag, setzt er aus. Natürlich mussten wir genau zu dieser Zeit zum Flughafen. Daher haben wir uns dann einen deutlich teureren Fahrer zum Flughafen organisieren müssen. Seitdem ist uns das zum Glück nicht mehr passiert.
6. Zusammenfassung und Fazit
Wir fassen alles noch einmal kurz zusammen:
Vor der Abreise solltest du bereits eine zentrale und gut erreichbare Unterkunft gebucht haben. Außerdem solltest du (sofern du außerhalb Europas unterwegs bist) sehr frühzeitig die nötigen Visa / Einreiseerlaubnisse beantragen. Wir empfehlen hierfür mindestens 3-4 Wochen Vorlauf. Zudem empfiehlt es sich, benötigte Apps ebenfalls schon Zuhause herunterzuladen und zu testen.
Sorge nach der Ankunft zügig dafür, dass du eine SIM-Karte bekommst. Entweder am Flughafen oder über eine E-SIM-App wie Airalo.
Hebe direkt am Flughafen etwas Bargeld am Automaten ab. Keine Wechselstube, da hier die Kurse meist schlechter sind.
Informiere dich vorab, wie du zu deiner Unterkunft kommst und ob es irgendwelche Besonderheiten gibt, die zu beachten sind (z. B. ob Google Maps nicht geht). Achtung vor Taxifahrern, die dich abzocken wollen!
An der Unterkunft angekommen, kannst du dir Empfehlungen von den Angestellten geben lassen. Google ist dein Freund und du kannst vorab bereits nach den günstigsten Eintrittspreisen für Sehenswürdigkeiten suchen. Außerdem solltest du dich zeitnah mit Getränken und ein paar Snacks aus dem Supermarkt versorgen.
Planst du deine Weiterreise, hilft dir auch hier das Internet häufig weiter (deshalb ist eine funktionierende SIM-Karte mit genügend Datenvolumen so wichtig. In bestimmten Ländern ist das WLAN in den Hotels grottenschlecht). Gerne kannst du auch die Hotel- / Hostelangestellten fragen, welches Fortbewegungsmittel sie nehmen würden und wie/wann sie es buchen. Falls du sowieso in der Nähe bist, schau dir vorab schon einmal die Haltestelle an, um dich am Tag der Abreise schneller zurechtzufinden.
Plane für deine Heimreise genug Zeit ein, damit du rechtzeitig am Flughafen bist. In anderen Ländern sind die Informationen für uns manchmal nicht so zugänglich wie Zuhause. Daher am besten etwas mehr Zeit einplanen. Achte bei besonders frühen oder späten Flügen darauf, dass dein gewähltes Verkehrsmittel auch um diese Uhrzeit fährt.
So, mit diesen Tipps solltest du gewappnet sein, um etwas stressfreier in den nächsten Urlaub zu starten. Wir hoffen, dir hat der Beitrag gefallen und du hast den einen oder anderen hilfreichen Gedanken mit auf den Weg bekommen. Viel Spaß bei deinem nächsten Abenteuer!
Bis nächste Woche!
Lukas und Julia