Es gab schon lange keinen Beitrag mehr außerhalb von Deutschland. Das müssen wir dringend beheben! Passend dazu haben wir vor einiger Zeit die tschechische Stadt Prag besucht. Was wir dort gemacht haben, was wir dir hier empfehlen und welche Sehenswürdigkeiten es sonst noch gibt, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Fakten über Prag
- Prag ist die Hauptstadt Tschechiens und wurde um das Jahr 1230 als königliche Stadt gegründet. Allerdings ließen sich bereits im 7. Jahrhundert slawische Stämme an diesem Ort nieder. Im 14. Jahrhundert, unter Kaiser Karl IV., erlebte Prag einen enormen Aufschwung und wurde zu einem bedeutenden kulturellen und politischen Zentrum in Europa.
- Die Prager Burg ist das größte Schloss der Welt. Sie wurde im Jahr 880 gegründet und steht sogar im Guinessbuch der Rekorde
- Die astronomische Uhr ist eine der ältesten noch funktionierenden Uhren der Welt und wurde 1410 dort installiert.
- Hast du schon einmal vom Golem gehört? Prag ist der Schauplatz dieser Legende. Angeblich wurde der Golem aus Lehm geschaffen, um das jüdische Viertel der Stadt zu schützen. Das jüdische Viertel beherbergt übrigens wirklich eine der ältesten jüdischen Gemeinden Europas.
- „Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Franz Kafka, Autor von vielen berühmten Werken wie „Die Verwandlung“ oder „Der Prozess“, wurde in Prag geboren.

Ersteindruck Prag
Wir fuhren an einem Freitag im August frühmorgens los und benötigten mit dem Auto ca. 3,5 Stunden bis zu unserer Unterkunft. Es war ein loftähnliches Airbnb zu einem günstigen Preis. In die Innenstadt haben wir zu Fuß ca. 30 Minuten gebraucht. Unser Auto konnten wir in einer nahegelegenen Parkgarage mit Sicherheitsdienst parken. Tatsächlich wurde uns das auch empfohlen dort zu parken, da scheinbar hin und wieder einmal Autos an der Straße aufgebrochen wurden.
Sobald wir eingecheckt hatten, machten wir uns direkt auf den Weg in die Stadt, da wir abgesehen von einem kleinen Frühstück noch nichts gegessen hatten. Der Weg in die Stadt war nichts Besonderes. Hin und wieder stießen wir auf etwas heruntergekommene Häuser und die eine oder andere eingeschlagene Scheibe, aber da hatten wir auch schon schlimmere Viertel gesehen. Auf der Route lagen auch einige sehr schöne Altbauten, die verschiedenfarbige Fassaden hatten. Von daher hätte der erste Eindruck zwar etwas besser sein können, aber generell war er noch ganz in Ordnung.
Sehenswürdigkeiten
Am Anfang erzählen wir, was wir alles gemacht haben. Unten zählen wir zudem auf, was wir nicht geschafft haben oder nicht unbedingt machen mussten, sodass du eine möglichst vollständige Übersicht der Sehenswürdigkeiten bekommst.
Zuerst kamen wir auf den Altstädter Ring. Auf diesem großen Platz steht das über 600 Jahre alte Altstädter Rathaus mit seiner beeindruckenden astronomischen Uhr. Hier hatten wir aber direkt Pech, denn aufgrund von Restaurationsarbeiten war die Uhr komplett mit Tüchern und Baugerüst verhüllt.
Ebenfalls auf dem Altstädter Ring befindet sich die Teynkirche. Ein Gebäude mit zwei dunklen Türmen, die auch die Aussicht von vielen erhöhten Plätzen um den Altstädter Ring dominieren. Zudem befinden sich hier auch einige andere, weniger berühmte, aber dennoch sehr schöne und handwerklich meisterlich gebaute Häuser. Generell ist der Altstädter Ring ein Ort, an dem es viele Cafés gibt und sich sowohl Prager als auch Touristen treffen, um es sich in der Sonne bei dem einen oder anderen Kaffee oder Bierchen gutgehen zu lassen.
Wir schlenderten durch einige Gassen und mit einem kleinen Umweg durch das Jüdische Viertel weiter zur berühmtesten und ältesten Brücke der Stadt. Der Karlsbrücke. Besonders an dieser Brücke sind die vielen Heiligenfiguren, die links und rechts auf den Brückenpfeilern aufgestellt wurden. Schon vor über 500 Jahren haben hier die Menschen über diese Brücke die Moldau überquert. Absolute Empfehlung von uns ist einen Sonnenuntergang von der Brücke bewundern 🙂
Überquert man die Brücke, gelangt man zur St. Nicholas Kirche und der Prager Burg. Der Weg wird übrigens Königsweg genannt, da früher auch Könige denselben Weg zur Krönungszeremonie nahmen. Hier hat man eine Menge Stufen und Treppen zu bewältigen und wird im Anschluss mit einer tollen Aussicht über Prag und die Moldau belohnt.
In dem geschlossenen Burgareal befinden sich viele Sehenswürdigkeiten an einer Stelle. Dazu gehören der Veitsdom (Krönungskirche der Könige von Böhmen), der Königspalast, die Burggalerie (Kunstgalerie), die St. Georg Basilika (die älteste Kirche Tschechiens) und ganz besonders berühmt ist das Goldene Gässchen. Sie wird auch Gasse der Alchemisten genannt, da hier in der Vergangenheit viele Alchemisten versuchten den Stein der Weisen zu erschaffen. Mithilfe dieses Steins sollten einfache Edelmetalle in Gold verwandelt werden. Natürlich gibt es so etwas nicht.
Wir kauften keine Eintrittskarte, da uns diese zu teuer erschienen. Allerdings versuchen viele „Touristenführer“ auch überteuerte Karten an den Mann (oder die Frau) zu bringen. Entsprechend waren wir nicht im Königspalast und dem Goldenen Gässchen. Sahen jedoch den Veitsdom und konnten ein Stück über die Burgwehr laufen.
Auf dem Rückweg machten auch einen Abstecher zum Tanzenden Haus, welches mit einer ganz besonderen Architektur ins Auge sticht.
Tatsächlich hatten wir an einem Tag alle wichtigen Sehenswürdigkeiten geschafft. Abends trafen wir uns zum Essen mit ein paar Freunden aus Deutschland, die ebenfalls zufällig zur selben Zeit wie wir in Prag waren.
Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt und einige Ihrer kulinarischen Highlights (Siehe dafür den Punkt Kulinarik). Wir besuchten die John Lennon Wall. Eine Wand, an der das Graffiti-Sprayen ausdrücklich erlaubt ist. Hier wurde nach dem Attentat auf John Lennon von einem unbekannten Künstler ein Wandgemälde des verstorbenen Musikers verewigt. Nach und nach gab es mehr Künstler, die sich dort mit ihrer Kunst ausdrückten und so wurde die Kunst hier geduldet. Außerdem fand auf einer kleinen Insel auf der Moldau das Prager Pride-Festival statt, das wir ein wenig besucht haben.
Beim Erkunden der Stadt sind wir irgendwie auch über ein Sex-Machines-Museum gestolpert und dachten uns „warum nicht?“ Entsprechend gingen wir dort hinein und es war schon ziemlich witzig. Eigentlich hat das Museum nur vermittelt, dass Menschen in jedem Zeitalter sehr oft an das eine dachten. Bilder ersparen wir dir in diesem Beitrag einfach mal 😀
Ganz allgemein waren wir überrascht, wie viele Kunstinstallationen es in Prag gibt. Von Pilzen, bis zu Männern, die mit einem Regenschirm zwischen den Häusern „schwebten“ und gelben Pinguinen in der Moldau war wirklich alles vertreten. Da hat das Entdecken der Stadt gleich noch etwas mehr Spaß gemacht.

Was du sonst noch in Prag tun kannst
Auffällig war, dass extrem viele Tretboote auf der Moldau unterwegs waren. Das ist definitiv eine Tätigkeit, die du ebenfalls bei einem Besuch machen könntest. Zudem haben wir hier häufig einige Biermobile herumfahren sehen. Diese Gefährte werden ähnlich wie Fahrräder durch die Beinkraft angetrieben. Der Besitzer fährt und die „Gäste“ treten in die Pedale, während sie an einem Tresen lümmeln und dabei Bier trinken können. Auch eine Möglichkeit, die Stadt zu sehen.
In der Nähe der Prager Burg gibt es außerdem noch ein Kavka Museum. Schließlich war Franz Kavka einer der bedeutendsten Schriftsteller des letzten Jahrhunderts. Hier findet man einige seiner Werke, Briefe und andere Ausstellungsstücke aus seinem Leben.
Wie bereits erwähnt, waren wir nicht im Goldenen Gässchen und in der Prager Burg. Jetzt, da du weißt, dass hier auch viele Tickets für überhöhte Preise angeboten werden, kommst du vielleicht bis zum „richtigen“ Ticketschalter und ergatterst ein Ticket zu einem vertretbaren Preis.
Aussichtspunkt gesucht? Im Petrinske Park gibt es übrigens eine 63 Meter hohe Nachbildung des Pariser Eiffelturms. Zudem gibt es hier auch noch ein Spiegelkabinett, das für Abwechslung bei deinem Spaziergang sorgt.
Falls du dich für Wachsfiguren interessierst: Auch in Prag gibt es einen Ableger des berühmten Wachsfigurenkabinetts Madame Tussauds.
Kulinarik
Prag ist eine der Städte mit der höchsten Brauereidichte weltweit. Es liegt sogar noch vor Deutschland. So landeten wir am Abend im Biermuseum. Das ist allerdings kein historisches Museum, sondern der Name eines Pubs. (Es ist nicht ausgeschlossen, dass es auch ein richtiges Biermuseum gibt). Hier konnte man aus einer unglaublich großen Auswahl an Bieren fünf verschiedene zum Probieren zusammenstellen. Diese kommen dann in 0,1L Gläser, damit man danach nicht gleich umkippt. Lecker wars.
Wenn wir schon beim Bier sind: am anderen Tag haben wir einen Platz im Biergarten direkt an der Moldau ergattert. Auch das war wirklich gut und empfehlenswert 🙂 Den Namen wissen wir leider nicht mehr. Er war aber auf der Seite der Prager Burg, gleich wenn man über die Karlsbrücke geht und dann links weg.
Aber kommen wir einmal zum richtigen Essen: Ähnlich wie den Deutschen, gefällt den Tschechen zünftiges Essen. Braten, Haxe, Roastbeef und Gulaschvariationen findet man hier sehr häufig auf der Speisekarte. So haben wir am ersten Tag Gulasch in der Brotschale gegessen. Aber nicht nur deftiges Essen bekommt man hier. Auch Süßes wie die beliebten Trdelnik gibt es hier. Frittierte Teighörnchen mit verschiedenen Toppings wie Sahne, Erdbeeren oder auch Eis. Ein sehr kalorienhaltiges, aber auch leckeres Dessert.
Achtung: Wir hatten je eines und danach war uns fast etwas schlecht. Vielleicht sollte man sich zum Beginn erst einmal eines teilen. Lecker waren die Gebäckstücke, aber irgendwie auch etwas unpraktisch zu essen. Du kannst sie dir so ähnlich wie die Baumstriezel vorstellen, die man hin und wieder in Deutschland auf Volksfesten und auf Weihnachtsmärkten findet.
Abends waren wir Burger essen. Hier wissen wir leider auch nicht mehr genau in welchem Restaurant, aber das Angebot ist definitiv groß genug, dass du selbst einen ausgezeichneten Burgerladen findest. Am zweiten Tag wollten wir eher etwas Leichteres essen und waren daher beim Vietnamesen. Auch die Küchen anderer Länder sind in der tschechischen Hauptstadt gut vertreten.
Da der Besuch in Prag schon ein paar Jahre her ist, sollte auch erwähnt werden, dass wir hier das erste Mal eine Menge verschiedener Fanta-Sorten gesehen haben. Scheinbar gab es die hier schon, bevor sie nach Deutschland kamen.
Für deine Reise nach Prag
Was uns ganz besonders gefallen hat, war die Prager Altstadt und die kulinarische Vielfalt. Wenn du Prag besuchst, solltest du keinen strikten Plan haben, sondern einfach auf eigene Faust ein wenig die Stadt erkunden. Ein Highlight war die Aussicht über die Stadt von der Prager Burg aus und den Sonnenuntergang von der Karlsbrücke zu beobachten.
Was uns nicht ganz so gut gefallen hat: Es war wirklich extrem viel los. Die schmalen Gassen waren häufig gestopft voll mit Touristen, und man musste sich mehr als einmal auch etwas durchquetschen. Das mag vermutlich am Zeitraum liegen, da in Deutschland gerade Sommerferien waren. Entsprechend würden wir dir empfehlen nach Möglichkeit nicht unbedingt im August nach Prag zu gehen. Außerdem muss man manchmal wirklich aufpassen, da gerade bei Touristen hier und da mal versucht wird Eintrittstickets oder Bustouren etwas teurer zu verkaufen als eigentlich sein muss.
Sofern du das beachtest, steht deinem Trip nach Prag nichts mehr im Weg. Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten reicht dir ein Tag, wenn du schnell bist, generell würden wir aber sagen, dass ein ganzes Wochenende aber die richtige Zeitspanne dafür ist.
Praktische Websites, die dir weitere Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in Prag näher bringen, sind:
Prague Official Tourist Portal
VisitCzechia
Zudem kann man sich überlegen, ob sich ein Visitorpass lohnt
Fazit
Ein Wochenendtrip nach Prag ist wie ein Schritt in eine lebendige Geschichtsbuchseite, kombiniert mit einem Hauch von Moderne und einer Prise Magie. Die Stadt der Hundert Türme begeistert Besucher mit ihrer atemberaubenden Architektur, darunter die majestätische Prager Burg und die ikonische Karlsbrücke. Die Atmosphäre in den malerischen Gassen der Altstadt lädt zum Verweilen ein, während kulinarische Köstlichkeiten wie Trdelnik und das weltbekannte tschechische Bier für Gaumenfreuden sorgen. Von uns eine klare Empfehlung für einen Wochenendtrip.
Mit Sicherheit war das nicht unser letzter Besuch in Prag!
Lust auf mehr? Hier findest du unsere Liste mit bisherigen Reisezielen.
Und hier findest du unsere Packliste für einen Wochenendtrip!
Bis nächste Woche!
Lukas und Julia