2. Ziel: Seoul

Schön dich wiederzusehen,

wir sind seit dem letzten Beitrag bereits einige Zeit in Asien. Um genau zu sein, ist unser erster Stopp in Asien Südkorea. Die ersten Tage haben wir in Seoul verbracht. Danach sind wir mit dem Zug durch das ganze Land in eine andere Stadt gefahren. Welche das ist, wird im nächsten Beitrag verraten.

Ersteindruck der Stadt

Der erste Eindruck war: Seoul ist kompliziert. Zum einen war die koreanische Schrift für uns kaum verständlich und zum anderen hatten wir bereits am Flughafen Probleme mit den öffentlichen Transportmitteln. Wir dachten, in Seoul kann man viel mit Kreditkarte zahlen. Für Metro, Bus und S-Bahn benötigt man jedoch Bargeld an den Ticketautomaten. Man kann sich auch eine „T-Money-Card“ gegen ein Pfand an einem Automaten ausleihen. Benötigt aber auch hier wieder Bargeld, um diese Aufzuladen. Also haben wir erst einmal eine halbe Stunde damit verbracht, einen passenden Geldautomaten zu suchen. In diesem Land kann man mit einer auswärtigen Bankkarte nicht an jedem Automaten Geld abheben. Diese müssen explizit als „Global ATM“ gekennzeichnet sein. Meistens standen diese Geldautomaten übrigens an den heruntergekommensten Plätzen in irgendwelchen Seitenstraßen oder im Flughafen ganz unten im Erdgeschoss.

Als wir dann endlich das Problem mit den Finanzen gelöst hatten, dämmerte die nächste Erkenntnis: Google Maps funktioniert hier in Südkorea eher schlecht als recht. Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel werden zwar angezeigt, aber Fußwege sind meistens sehr ungenau. Das Problem haben wir damit behoben, dass wir die Offline-Kartenapp Maps.me genutzt haben. Irgendwann hatten wir es dann geschafft, auch das U-Bahnsystem zu durchschauen und standen auf einer belebten Straße mitten in Seoul, umgeben von leuchtenden Reklametafeln und Streetfood-Ständen.

Unser erster Eindruck der Stadt war: Hier stinkts. Seoul hat einen ziemlich eigenen Geruch, den wir so von anderen Städten nicht kennen. Ein Großteil kommt vermutlich von den Streetfoodläden, die vor allem Meeresfrüchte verarbeiten. Von Tintenfischbällchen über Dumplings mit Garnelenfüllung oder verschiedenen Fischsorten am Spieß wird hier einfach alles aus dem Meer verarbeitet. Natürlich gibt es auch andere Gerichte wie Teriyaki-Hühnchen oder Würstchen und zu allem wird Kimchi (=eingelegter, fermentierter Kohl) serviert. Generell lässt sich sagen, dass die koreanische Küche sehr fleischlastig ist. Vegetarier haben es hier vermutlich schwer. Nach etlichem herumlaufen zwischen den Hochhäusern und den Essensständen mit einer groben Zielangabe von Maps.me und Google Maps haben wir dann unser Guest House gefunden. Natürlich lag das direkt über einem Fischrestaurant, sodass wir immer von „Einem Hauch Meer“ umgeben waren, sobald wir das Zimmer verließen.

Seoul

Sehenswürdigkeiten

Am zweiten Tag war es leider sehr kalt (ca. 6 Grad) und windig, daher mussten wir uns sehr dick anziehen. Hier wurden unsere Klamotten für die kälteren Tage direkt getestet. Unser erster Stopp war der Gyeongbokgung-Palast. So schwierig er auch auszusprechen ist, übersetzt bedeutet der Name „Palast der strahlenden Glückseligkeit“ und diente bis zu seiner Zerstörung im 15. Jahrhundert als Residenz des Königs.

Direkt nebenan liegt Buckchon, das Hanok-Dorf. Hier findet man viele traditionelle Häuser, schmale Gassen und Kulturgüter aus der Vergangenheit. Auch hier gibt es kleine Streetfood-Stände und kleine Handwerksläden, die zum Shoppen und durch die Straßen schlendern einladen.

Folgt man der Straße in der „Green Zone“, kommt man fast direkt an das Insa Dong-Viertel. Historisch gesehen war hier früher der größte Kunst- und Antiquitätenmarkt Koreas. Auch heut findet man dort noch viele Läden mit Künstlerbedarf und Galerien, aber auch Klamotten- und Schmuckläden haben sich hier angesiedelt.

Wir haben noch einen weiteren Palast besucht. Dieser hieß Changdeokgung, was übersetzt so viel wie „Palast der glänzenden Tugend“ heißt. Diesen hatten wir für den heutigen Tag gar nicht geplant zu besuchen und wurde von uns eher durch Zufall beim Herumspazieren entdeckt und sind gerade noch bevor er seine Tore schließt eingelassen worden. Daher waren hier auch fast keine Touristen mehr unterwegs und wir hatten noch eine Stunde um dieses Bauwerk zu bewundern. Alle bisher aufgezählten Sehenswürdigkeiten kann man zu Fuß erreichen, da sie sehr nah beieinander liegen.

Besonders gut kann man auch den buddhistischen Bongeunsa-Tempel zusammen mit der Starfield-Mall besuchen. Diese beiden Orte liegen zwar etwas Abseits im moderneren Viertel Gangnam. Der Bongeunsa-Tempel bietet zu einigen Zeiten auch eine Trommelvorstellung der Mönche für die Touristen. Außerdem hingen zu Ehren von Buddhas Geburtstag überall Lampions und kleine Fahnen. Das Herzstück der Starfield-Mall ist die Starfield Library. Hier kann man sich aus Tausenden von Büchern eines aussuchen, auf einen freien Platz setzen und anfangen zu lesen. Man muss sich nicht anmelden oder das Buch registrieren. Die riesigen Bücherregale waren fantastisch anzusehen, allerdings bezweifeln wir, dass das auch in Deutschland so gut funktionieren würde.

Kulinarik

Die Streetfood-Kultur ist in Südkorea zum Glück sehr ausgeprägt. Hier laden viele Straßenstände zum Probieren ein. Da wir die Schrift nicht lesen konnten, wussten wir allerdings die meiste Zeit nicht genau, was wir bestellen. Häufig haben wir uns an Bildern orientiert oder am Streetfood-Stand etwas zugesehen, wie das Gericht zubereitet wird, bevor wir es bestellt haben. Hier haben wir eine kleine Foodtour mit den leckersten Gerichten zusammengestellt:

Zu Guter Letzt haben wir noch einige Bilder, die wir einfach schön finden und gerne teilen möchten. Leider ist es gar nicht möglich alle Eindrücke, die wir gesammelt haben hier abzubilden, sonst würden die Beiträge viel zu lang werden. Aber wir hoffen, dass du zumindest eine kleine Idee von Seoul bekommen hast.

Danke fürs vorbeischauen. Bis zum nächsten Mal

Lukas und Julia

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