Kopfüber in die faszinierende Jugendstilmetropole
In diesem Beitrag verraten wir dir, wie der Ausflug zu unserem Blind Booking Reiseziel verlaufen ist und wie es uns gefallen hat.
Falls du dich mehr für den Buchungsvorgang interessierst, findest du einen kurzen Bericht mit Youtube-Video im vorherigen Beitrag.
Nachdem wir über das Blind Booking Portal blookery endlich unser Reiseziel erfahren hatten, ging es für uns nach Riga. Eine Hauptstadt, von der wir bisher zwar schonmal gehört hatten, aber ehrlich gesagt ansonsten recht wenig darüber wussten. Da wir mit der Blind Booking Buchung allerdings auch Ziele erreichen wollten, die wir von uns aus nicht aktiv besucht hätten, hat das definitiv bereits funktioniert.
Die Nacht vor dem Abflug verbrachten wir in Frankfurt, damit wir eine entspannte Abreise vom Flughafen haben. Nach guten zwei Stunden Flugzeit mit Lufthansa landeten wir am lettischen Flughafen RIX. Von dort aus nahmen wir den Shuttlebus in Richtung Riga Innenstadt. Unser Hotel lag keine hundert Meter von der Bushaltestelle entfernt. Bisher lief also alles gut und dafür, dass wir weder Flug noch Hotel selbst gebucht haben, sieht auch die Unterkunft auf den ersten Blick nicht übel aus. Auch der Check-in war problemlos.
Nur damit du dich nicht wunderst: Wir haben im Text die lettische Bezeichnung von Orten verwendet oder zumindest in Klammern dahinter geschrieben, da man mit den deutschen Suchbegriffen diese häufig nicht sofort auf Google findet.
Ersteindruck Riga
Um vom Hotel in die Innenstadt zu kommen, schlug uns Google Maps den direkten Weg über die Vanšu-Tilts (Vansu-Brücke) vor. Hier waren wir etwas überrascht, wie baufällig die Brücke war. Eine Hälfte des Fußgänger-/Radwegs war gesperrt, da unter dem Geländer bereits die Brücke wegbrach. Wenn ein schwerer LKW schnell über die Brücke fuhr, haben sogar wir die Vibration gespürt. Das hat sich bei der ersten Überquerung nicht wirklich sicher angefühlt. Meistens sind wir dann auch einen anderen Weg über die Akmens Tilts (Akmens Brücke) gegangen.
Nach der Brückenüberquerung dauerte es keine 10 Minuten, bis wir in der Innenstadt waren. Zuerst landeten wir auf dem Domplatz (Doma Laukums), mit einem tollen Blick auf den Rigaer Dom und vielen abzweigenden Straßen. Von dort begannen wir unsere Erkundungstour durch die Stadt. Da wir jedoch seit dem Morgen in Frankfurt schon eine ganze Weile unterwegs waren, gab es zuerst eine Kaffeepause. Ganz allgemein ist die Kaffeekultur in Riga extrem ausgeprägt. Dazu gibt es meistens süßes Gebäck und man findet nur selten etwas Herzhaftes. So gesehen, waren wir also schon einmal richtig. Genauer gehen wir darauf weiter unten im Punkt Kulinarik ein.
Der Ersteindruck ist, dass die lettische Hauptstadt eine historische Stadt mit fantastischer Architektur ist. Auch nach mehreren Tagen hat man hier und da noch neue schöne Details an Häusern entdeckt.
Hier noch ein paar kurze Fakten:
- In Riga leben mit 618.000 Einwohnern ca. 33 Prozent aller Einwohner Lettlands (aktuell ca. 1.875.000)
- Seit den 1990ern nimmt die Bevölkerung des Landes stetig ab, da viele junge Leute zum Arbeiten ins Ausland gehen
- Mit ca. 64.500 km² ist Lettland etwas kleiner als Bayern und verfügt über 706 Naturschutzgebiete. Darunter vier Nationalparks
- Die gesamte Stadt Riga ist UNESCO-Weltkulturerbe
- In Riga soll vor über 500 Jahren der erste Weihnachtsbaum der Welt aufgestellt worden sein (1510)
- Der Zentralmarkt in Riga bietet Platz für über 3.000 Marktstände. Vor der Zweckentfremdung zum Markt Ende des 20. Jahrhunderts waren die Hallen Hangars für deutsche Luftschiffe.
Sehenswürdigkeiten
Riga selbst hat viel zu bieten. Da wir fünf volle Tage hier verbracht haben, hatten wir auch mehr als genug Zeit, alles anzusehen.
Die erste Empfehlung ist, einfach durch die Altstadt zu schlendern. Viele der Häuser sehen einfach interessant und schön aus. Teilweise fühlt man sich sogar ein wenig wie in einem riesigen Freiluftmuseum. Wer sich für Jugendstil-Architektur interessiert, sollte unbedingt in die Alberta Iela (Alberta Straße). Hier finden sich Häuser mit kunstvollen Fassaden, Löwen auf den Dächern, Gesichtern, die einen anstarren und vielen Verzierungen.
Doch es gibt nicht nur Jugendstilbauten. In der Kalnciema Iela (Holzhaus-Straße) sind einige hübsche Holzhäuser zu bewundern. Samstags gibt es dort übrigens auch immer einen kleinen Markt, den wir ebenfalls besucht haben.
Zwischen der Holzhaus-Straße und dem Weg zum Schwarzhäupterhaus liegt die lettische Nationalbibliothek. Der Eintritt ist frei, man muss sich jedoch vorher anmelden und ein paar Minuten warten. Das Gebäude ist von außen sowie von innen beeindruckend und man findet sogar einige historische Bücher auf Deutsch. Wenn man schon einmal hier ist, kann man definitiv eine Stunde hier verbringen. Besonders beeindruckend ist die verglaste Bücherwand, die sich über mehrere Stockwerke durch das ganze Gebäude zieht.
Ein weiteres lustiges Detail ist das Kaku Nams (Katzenhaus), welches für seine beiden Katzenskulpturen auf dem Dach bekannt ist. Eine Geschichte übermittelt, dass eine der Katzen ursprünglich ihr Hinterteil in Richtung von unbeliebten Nachbarn strecken sollte. Dagegen hatte die Stadt jedoch einen Einwand und sie musste herumgedreht werden. Überhaupt macht diese Sehenswürdigkeit viele Souvenirartikel der Stadt aus und macht sie fast ein wenig zur Katzen-Stadt. Wenn wir schon bei lustigen Figuren sind: in Riga, am nördlichen Ende der Petrikirche (Svētā Pētera baznīca) befindet sich eine Figur der Bremer Stadtmusikanten (Brēmenes muzikanti). Diese sehen hier jedoch deutlich unglücklicher aus als in ihrer Heimatstadt Bremen.
Nicht nur in New York steht die Freiheitsstatue. Auch Riga hat eine. Diese wird allerdings etwas anders genannt: Das Freiheitsdenkmal (Brīvības piemineklis) ist ein Symbol für die nationale Souveränität des Landes und ein beliebter Versammlungsort der Bewohner. Es erinnert an den lettischen Unabhängigkeitskampf und wird tagsüber von einer Ehrengarde bewacht.
Läuft man von der Innenstadt über die Brücke des Pilsetas Kanals, am Freiheitsdenkmal vorbei und weiter geradeaus, kommt man in die Neustadt (Centrs). Hier befindet sich die russisch-orthodoxe Geburtskathedrale mit ihren goldenen Kuppeln (Lettland gehörte vor der Unabhängigkeit schließlich zu Russland) und das nationale Kunstmuseum. Zudem kommst du so auch zum „Eckhaus“ – dem Museum der lettischen Besetzung, ein ehemaliges KGB-Hauptquartier.
Die Altstadt und die Neustadt werden vom Pilsetas Kanal (Pilsetas Kanäls) getrennt. Auf beiden Seiten des Kanals befindet sich ein weitläufiger grüner Park, der zu einem Spaziergang oder etwas Verweilen einlädt. Gerade wenn das Wetter gut ist, finden sich im Park viele Letten ein und genießen die Natur. Hier steht auch die lettische Nationaloper (Latvijas Nacionälä opera un balets). Davor findet man eine Statue von Maris Lilpa (Pieminkelis Märim Liepam). Eines berühmten lettischen Tänzers.
Wie bereits weiter oben erwähnt, bietet der Zentralmarkt (Centrältirgus) Platz für über 3.000 Marktstände. Daher solltest du dir diesen Ort ebenfalls nicht entgehen lassen. Auch wenn die Größe recht beeindruckend war, hat uns die Markthalle in Budapest etwas besser gefallen. In der Nähe des Zentralmarkts befindet sich auch der Hauptbahnhof sowie die Spīķeri (Speicherstadt)
Da wir nach 3 Tagen in der Stadt bereits alles gesehen hatten und noch Zeit war, fuhren wir mit dem Zug eine gute Stunde von Riga nach Sigulda (deutsche Bez.: Segewold. Hier befindet sich auch eine Rennrodelbahn. Vielleicht hast du davon schon gehört). Sigulda ist eine Stadt ca. 53 km von Riga entfernt und liegt teilweise im Nationalpark Gauja, dem größten des Landes. Hier könnte man auch ein bis zwei Tage mit Wandern verbringen. Natürlich saß mit uns im ansonsten fast leeren Zug auch eine Gruppe von 8 bis 10 Deutschen mit vollausgestatteter Wandermontur. Wir haben allerdings nur einen ca. 6 Kilometer langen Rundweg um Sigulda zu ein paar Aussichtspunkten bewandert, sonst wäre es zu spät geworden, bis wir wieder nach Riga zurückgekommen wären.
Kulinarik
Oh ja! Riga hat kulinarisch hier einiges zu bieten. Meistens hatten wir morgens einen Kaffee und dazu etwas Süßes und aßen abends noch einmal etwas eher Herzhaftes.
Unser erstes Ziel war das Black Magic. Ein Café in einer alten Apotheke. Darin hat man sich fast wie in einer Kammer einer alten Burg gefühlt. Das Ambiente war definitiv einmalig. Wir probierten hier den berühmten Black Balsam. Ein Kräuterlikör, für den Riga bekannt ist, und der auch ein beliebtes Mitbringsel ist. Tatsächlich war er relativ stark. Ein wenig wie nicht ganz so süßer Jägermeister. Zudem hatten wir je einen Kaffee und haben uns ein kleines Stück Schokoladenkuchen geteilt. Eigentlich dachten wir zuerst „oh, das ist aber ein kleines Stück“, aber es war nicht nur unglaublich lecker, sondern auch extrem reichhaltig an Zucker, Butter,… sodass wir gar nicht mehr gebraucht haben. Trotzdem schon einmal ein ganz guter erster Eindruck.
Abends waren wir dann im Province. Dort gibt es regionale, lettische Küche zu verkosten. Für Julia gab es Pelmeni (gefüllte Teigtaschen) und Lukas bekam schwarze Erbsen mit Speck und Dill und bekam dazu eine sehr dicke Buttermilch zu trinken. Das war mal etwas Ungewöhnlich, schmeckte aber beides sehr gut. Die Portionen waren für uns jedoch etwas klein.
Am nächsten Tag frühstückten wir im Kairi, einem Café in der Nähe unseres Hotels. Auch hier gab es wieder hervorragendes Gebäck. Eine große Auswahl an Eclairs und verschiedene Kuchen. Nachmittags aßen wir im Zentralmarkt. Hier war das Essen vergleichsweise etwas günstiger als direkt in der Innenstadt. Lukas hatte ein mit Käse gefülltes Brot und Kvass (oder Kavass / Kwass ). Ein antialkoholisches Getränk, das aus der Gärung von Brot hergestellt wird und vor allem in Ländern wie Montenegro, Polen, Moldau, Serbien, Russland und im Baltikum verbreitet ist. Es hat ein wenig wie Karamalz geschmeckt, nur etwas weniger malzig und daher nach Lukas Meinung ein wenig süffiger. Da Julia gestern bereits Pelmeni hatte, versuchte sie heute mal die anderen Teigtaschen und holte sich Dumplings. Zum Nachtisch gab es noch ein wenig Gebäck von einem Straßenstand, das auch sehr gut geschmeckt hat.
Wir haben sogar einen Blick in das angeblich „Romantischste Café der Altstadt“ geworfen. Das Parunasim war ein süßes kleines Café direkt neben einem Wollladen (Hobbywool). Was daran so romantisch sein sollte, wissen wir allerdings nicht. Da es nur sehr wenig Plätze gab, dachten wir uns, dass wir auch ein anderes gutes Café finden und gingen weiter. Irgendwie wurde unser nächster Stopp allerdings kein richtiges Café, sondern das KwakInn. Ein Laden mit einer Bierauswahl aus aller Welt. Julia versuchte ein belgisches Schwarzbier und Lukas ein in einem Kirschfass gelagertes Bier, das fruchtig schmecken sollte (hat es auch getan. War sogar fast zu süß). Das teuerste Bier, das wir auf der Karte entdeckt haben, kostet 15 Euro für 0,375L.
Abends ging es in den Folkklubs Ala Pagrabs. Hier geht es eine steile Treppe in ein riesiges Kellergewölbe hinunter. Ab 20 Uhr gibt es fast täglich Live-Musik und die Essensportionen waren sehr groß. Preis-Leistung hat hier auf jeden Fall gestimmt. Das Essen war ausgezeichnet. Julia hatte eine Art Risotto mit Karotten und Lukas hat die vegetarische Version der schwarzen Erbsen von gestern ausprobiert. Auch ohne Fleisch hat es sehr gut geschmeckt. Interessant war hier, dass Lukas‘ Gericht in einem kleinen, halben Brotlaib serviert wurde. Ähnlich wie die Brotsuppe in Prag. Wir haben an anderen Tischen gesehen, dass mehrere Gerichte in einem ausgehöhlten Brotlaib serviert wurden.
Am nächsten Tag ging es mit dem Zug nach Sigulda. Damit wir genügend Zeit haben, fuhren wir direkt mit dem Zug dorthin und frühstückten vor Ort im Mr. Biskvits (Misters Biskvīts). Man hat direkt gemerkt, dass es viel günstiger ist als in der Hauptstadt des Landes, da wir für einen ähnlichen Betrag wie in den anderen Cafés fast die doppelte Menge bekommen haben. Das Gebäck war (wie immer) sehr gut. Die kleine Pizza, die Julia jedoch bestellt hat, war höchstens mittelmäßig. Auch das Rührei mit Quark, das sich Lukas ausgesucht hatte, war nicht gerade berauschend, aber hat immerhin satt gemacht. Wer Süßes mag, kommt in Lettland auf jeden Fall auf seine Kosten.
Nach unserer Wanderung durch das Grenzgebiet des Nationalparks mussten wir noch etwas Zeit überbrücken, bis unser Zug fuhr. Also gingen wir wieder in ein Café. Dieses Mal in das Complex Cathouse (Kaķu māja). Hier finden sich nicht nur überall Bilder von Katzen an der Wand, sondern auch auf dem Tisch. Das war mal etwas anderes. Wobei hier das Gebäck nicht ganz an die anderen Cafés herankam, in denen wir bisher waren. Hier gibt es für erschöpfte Wanderer auch ein Buffet mit herzhaften Gerichten zur Auswahl.
Nachdem wir wieder in Riga angekommen waren, kaufen wir uns im Einkaufszentrum, das im Bahnhof liegt, noch eine Tafel Laima-Schokolade. Diese Schokolade soll mindestens genauso gut wie Milka sein und man findet in der ganzen Stadt Werbung dafür. Bekannteste Werbestücke sind übrigens die beiden Laima-Uhren in Riga (am Park vor dem Freiheitsdenkmal) und im Sigulda am Bahnhofsplatz.
Abends holten wir uns noch chinesische Pommes und eine Nudelbox an einem asiatischen Street Food Straßenstand (Street Food Original). Die waren ebenfalls ausgezeichnet.
Am Samstag waren wir auf dem oben erwähnten Kalnciema-Markt in der Holzhausstraße. Dort haben wir wieder gut gefrühstückt. Natürlich gab es nur süßes Gebäck zum Kaffee. Danach sind wir noch ein wenig über den Markt geschlendert, bevor wir am Pilsetas Kanal in der Innenstadt spazieren gingen. Dort entdeckten wir das japanische Teehaus Teko (Tejo) und dachten uns „nach dem ganzen Kaffee können wir ja auch mal einen Tee trinken“. Von Außen sieht das Teehaus wie eine Pagode aus. Von innen war es jedoch ein wenig enttäuschend. Der Tee war zwar gut, aber künstlich mit Sirup nachgesüßt. Das hätte also nicht unbedingt sein müssen.
Abends waren wir im O’Paps Pub. Wir wussten, dass ein Irish Pub generell etwas teurer ist, aber hatten einfach Lust auf Fish & Chips. Das Essen war gut, der Preis etwas erhöht. Beim Bezahlen war der Preis jedoch noch höher als gedacht. Auf Nachfrage kam heraus, dass sie generell für jeden Tisch 6 Euro Servicegebühr aufschlagen. Das stand auf keiner Karte und auch sonst nirgends. Daher fanden wir das etwas frech und das hat unser Pub-Erlebnis etwas getrübt. Hier würden wir dir auf jeden Fall empfehlen, in einen anderen Pub zu gehen.
Am nächsten Morgen frühstückten wir in einem Café, welches uns mit seinem köstlichen Duft von der Straße angelockt hatte. Das Mikla war gut besucht, aber wir haben noch einen Platz bekommen. Der Kaffee und das Gebäck waren gut. Hier haben sie sogar belegte Brote, also etwas herzhaftes zum Frühstück, verkauft. Allerdings hat ein belegtes Brot 6 Euro gekostet. Das war uns dann doch etwas zu teuer.
Abends ging es Ramen essen im Shōyu. Das Restaurant liegt etwas außerhalb, und wir liefen auf dem Weg dorthin an der Daugava, dem großen Fluss, der durch Riga fließt, entlang. Der Laden steht im Michelin-Reiseführer für ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. (Hat aber keinen Stern.) Das Essen war auch hier ausgezeichnet und ein Besuch ist zu empfehlen.
Am nächsten Morgen ging es für uns früh zum Flughafen und wir konnten zum Frühstück in der Lounge Nudeln essen 😀
Zwei weitere kulinarische Fundstücke aus Riga waren die „klassika Limonadaae„. Eine Limo, die ein wenig wie diese weißen Kaugummis mit Einmaltattoos für Kinder aus den roten Kaugummiautomaten von früher geschmeckt hat. Das andere Fundstück waren Nüsse im Teigmantel (ähnlich wie bei uns NicNacs), jedoch hatten diese Schimmelkäsegeschmack. Das haben wir auch gleich mal probiert.
Lukas fand die Limo eigentlich recht gut. Julia hat es nicht so geschmeckt. Die Schimmelkäse-Erdnüsse sind allerdings bei beiden durchgefallen 🙂
Weitere Eindrücke von Riga
Als wir am Zentralmarkt gegessen haben, saßen wir zufällig mit einem Letten zusammen, der vor über zehn Jahren in die USA auswanderte und aktuell zurück war, um in Riga einige Freunde zu besuchen. Er gab uns auch den Tipp, nach Sigulda zu fahren. Außerdem erzählte er uns noch ein wenig über das Land, und dass viele junge Leute von hier wegziehen, da andere Länder langfristig bessere Alternativen bieten. Er meinte, dass die Hauptstadt sehr schön sei, aber im Rest des Landes verhältnismäßig wenig los ist. Als wir erzählten, dass wir aus Deutschland kommen, meinte er, dass er geplant hat, als nächstes Ziel in Europa München zu besuchen. Vermutlich erst in 1-2 Jahren, aber trotzdem fragte er uns schon einmal, was man sich in München alles ansehen kann. Mit Reisetipps helfen wir natürlich gern aus. Insgesamt hatten wir einen netten Austausch.
Zu Riga selbst kann man sagen, dass wir jeden Tag noch etwas Neues in der Stadt entdeckt haben. Wir waren auch in einem Antiquitätenladen, der Zeitungen von 1912 verkaufte (sowas findet Lukas immer recht spannend. Warum auch immer.). Spannend ist hier auch der Kontrast zwischen Alt und Neu. So hatten wir nicht weit von unserem Hotel zum Beispiel ein verfallenes Haus stehen, hinter dem sich zwei Türme in die Höhe schraubten. Oder die interessante äußere moderne Form der Landesbibliothek, die im inneren alte Bücher verwahrt. In der Innenstadt selbst findet man hier und da zwischen den älteren Häusern auch ein modernes Bauwerk aus Glas und Beton. Dennoch fühlt man sich in der Altstadt ein wenig als würde man durch ein gigantisches Architekturmuseum laufen. Das hat uns schon sehr gut gefallen.
Was für uns ganz besonders war
Obwohl manche Gebäude oder Gassen etwas unheimlich aussahen, haben wir uns hier eigentlich die ganze Zeit sehr sicher gefühlt. In Riga hatte man nie das Gefühl, dass man besonders auf seine Wertsachen aufpassen müsste. Da haben wir sogar in Frankfurt mehr aufgepasst. Auch wenn wir dachten, dass das Wetter ähnlich wie in Deutschland ist, hätten wir nicht gedacht, dass es SO gut wird. Die ersten beiden Tage ist Lukas eigentlich nur mit kurzer Hose und Flipflops herumgelaufen und Julia hat zumindest keine Jacke gebraucht 🙂 Morgens war es bis ca. 10 Uhr etwas nebelig, aber danach gab es jeden Tag Sonnenschein.
Was uns ebenfalls überrascht hat, war, dass hier alle wirklich extrem gut Englisch konnten. Mit der Verständigung gab es keine Probleme. Egal ob im Supermarkt, im Restaurant, am Marktstand oder auf der Straße. Bei Fragen konnten wir uns immer schnell verständigen.
Für deine Reiseplanung
Wenn du ähnlich viel wie wir jeden Tag ansiehst, reichen dir drei Tage in Riga definitiv. Mit einem Tagesausflug nach Sigulda kannst du auch vier daraus machen. Wenn du es gemütlicher angehen möchtest und die vielen Cafés und Restaurants erkunden möchtest, kannst du auch fünf Tage hier verbringen. Lettland ist ein europäisches Land. Du kannst hier mit Euro bezahlen und die Steckdosen sind dieselben wie bei uns. Im Endeffekt brauchst du also nicht viel bei deiner Reise zu beachten. Wir würden das nächste Mal vielleicht eher eine Woche lang einen Roadtrip von Talinn in Estland in Richtung Süden, durch Lettland (Riga) machen und dann in Vilnius in Litauen den Roadtrip beenden. Riga liegt nur 3-4 Stunden mit dem Auto von den anderen beiden Zielen entfernt. Für einen Tagestrip fast etwas zu weit, aber für eine Woche oder neun Tage Roadtrip durch das Baltikum genau richtig.
Fazit
Das war mal wieder ein etwas längerer Beitrag. Aber alles auf zwei Beiträge aufzuteilen wollten wir nicht, da du dir die Informationen für deine Reise nach Lettland sonst mühsam zusammensuchen müsstest.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Riga eine tolle Stadt war, die wir bisher als Reiseziel gar nicht im Blick hatten. Durch das Blind Booking von blookery haben wir diese Erfahrung machen dürfen und sind auch froh darüber. Gerade wenn du dich für Architektur interessierst, ist die Stadt vermutlich interessant für dich, aber auch alle, denen Städte wie Prag und Budapest gefallen sind in Riga an der richtigen Adresse.
Nächste Woche verraten wir dir, was wir für die Woche in Riga gezahlt haben und geben ein abschließendes Fazit zum Blind Booking. Viele Grüße und bis dann!
Lukas und Julia