Unsere Reisevorbereitungs-Recherche

In diesem Beitrag gehen wir kurz auf unsere Reisevorbereitungs-Recherche ein. Das heißt, wir erzählen dir, welche Dinge wir checken, bevor wir in ein neues Land reisen. Der Weg ins bisher unbekannte ist nämlich nicht immer mit Gold gepflastert, sondern kann unter Umständen auch mal steinig sein. Im ungünstigsten Fall stehst du an der Einreisekontrolle deines Urlaubsziels und wirst nicht ins Land gelassen. So ist es uns fast beim Start unserer Weltreise passiert.

Storytime

Ein kurzes, einprägendes Erlebnis zum Einstimmen:
Als wir im März 2023 zu unserer Weltreise starteten, flogen wir zuerst nach Budapest und von da hatten wir bereits einige Tage später den Langstreckenflug nach Seoul, Südkorea, gebucht. Kurz vor dem Start hatten wir viel zu planen und viel zu bedenken. Wir beide haben geprüft, ob man für die Einreise nach Südkorea ein Visum braucht. Was nicht der Fall war. Soweit hätte eigentlich alles passen müssen.

Auf der Website des Auswärtigen Amts stand zudem:

„Staatsangehörige der EU- und Schengen-Staaten können für Kurzzeitaufenthalte (weniger als 90 Tage- und keine Erwerbstätigkeit) visumfrei in die Republik Korea (Südkorea) einreisen“.

Das klingt doch eigentlich so, als benötigt man für unsere Zeit in Südkorea nichts weiter. Wir verbrachten also unsere vier Tage im schönen Budapest und hatten eine gute Zeit.
Am Abend vor unserer Weiterreise haben wir noch einmal geprüft, ob wir nicht doch noch etwas für Südkorea benötigen. Dann stießen wir auf folgendes Problem: Man benötigt zwar kein Visum, aber eine sogenannte K-ETA (Korea Electronic Travel Authorization). Es ist also eigentlich kein Visum, aber eine Art Einreiseerlaubnis.
Kostenpunkt sind 10.000 Koreanische Won, also ca. 7 Euro. (Zur K-ETA Website).

Reisevorbereitungs-Recherche K-ETA
So sieht der K-ETA Antragsprozess eigentlich ganz einfach aus 😀

Wir machten uns sofort an die Arbeit: Während einer von uns begann, die Anträge zu stellen, prüfte der andere, wie lange es dauert, bis die Einreiseerlaubnis erteilt wurde. Ohne K-ETA nämlich auch keine Einreise nach Südkorea. Die Recherchen ergaben, dass es normalerweise rund 24 Stunden dauert, bis die K-ETA genehmigt wurde. In einigen Fällen kann es allerdings auch bis zu 72 Stunden dauern.

Wir hatten ziemlich genau 27 Stunden, wenn der Flug pünktlich war, bis wir an der Passkontrolle in Seoul am Flughafen standen. Das war richtig spannend.
Natürlich gab es bei der Antragsstellung noch ein Problem. Zwar hatten wir (für eventuelle Visa bzw. Verlängerungen) Passfotos dabei, zum Glück auch digitalisiert. Diese hatten aber das falsche Format. Als wir das Format mithilfe einer App geändert hatten und die Bilder erneut hochladen wollten, bekamen wir die Meldung, dass die Dateien zu groß sind. Wir mussten also ein Programm zur Bilddatenverkleinerung herunterladen und die Bilder erneut bearbeiten.

Das alles kostete einiges an Zeit, da wir bei jedem Versuch den gesamten Prozess für die K-ETA neu ausfüllen mussten. Letztendlich hat es auch einfach ewig gedauert, bis die Bilder hochgeladen waren, aber es hat funktioniert. Mittlerweile waren es auch nur noch 25 Stunden, bis wir in Südkorea waren. Wir überlegten kurz, ob wir versuchen sollten, den Flug zu verschieben, entschieden uns dann aber dagegen und hofften auf das Beste. Im ungünstigsten Fall müssten wir nun ein paar Stunden (schlechtestenfalls mehr als einen ganzen Tag) in der Transitzone im Incheon Flughafen in Seoul verbringen.

Letztendlich startete unser Flug am nächsten Morgen ohne eine Bestätigung der K-ETA. Wir hatten einen guten, ruhigen Flug. Trotzdem waren wir extrem unentspannt, wie du dir vielleicht denken kannst. Während unserer Zwischenlandung in Doha checkten wir unsere Mails und hatten noch keine Rückmeldung erhalten. Als wir in Seoul ankamen, checkten wir direkt wieder über das Flughafen-WLAN unsere Mails …

…und hatten Glück. Etwa 19 Stunden nach der Antragstellung, während unseres Fluges von Doha nach Südkorea, wurde die K-ETA genehmigt.

In Seoul mussten wir uns dann noch einmal elektronisch über eine Website registrieren. Dann wurde noch einmal unsere Temperatur gemessen (schließlich war es noch kurz nach der COVID-Pandemie) und wir konnten ohne weitere Probleme einreisen.

Dieser holprige Start in die Weltreise hat uns gelehrt, dass wir künftig besser alles doppelt überprüfen sollten. Entsprechend haben wir für dich auch einige Tipps in dieser Reisevorbereitungs-Recherche zusammengetragen, die bei der Einreise in ein neues, bisher unbekanntes Land eventuell hilfreich sein können.

Hinweis zur K-ETA: eine K-ETA ist nicht immer zwingend vorgeschrieben. Teilweise wird der Antrag auch ausgesetzt. So war es z.B. vom 01. April 2024 bis 31. Dezember 2024 möglich, ohne K-ETA nach Südkorea zu reisen.

Unsere Tipps zur Reisevorbereitungs-Recherche

Generell kann man sagen, dass die meisten Informationen über die Website bzw. die App des Auswärtigen Amts zu finden sind.
Doch was prüfen wir jetzt vor einer Einreise?

Einreise und Sicherheit

Visum / Einreiseerlaubnis

Ganz besonders wichtig ist, zu prüfen, ob man ein Visum oder zumindest eine Art Einreiseerlaubnis für das Land benötigt.
Falls du dich jetzt fragst, wieso: lies noch einmal unsere Geschichte weiter oben 🙂

Impfungen

Nicht zu vergessen sind auch bestimmte Impfungen, ohne die man in manche Länder nicht einreisen darf. In einigen südamerikanischen und afrikanischen Ländern ist die Gelbfieberimpfung für eine Einreiseerlaubnis verpflichtend. Da wir unsere Reise, wie bereits weiter oben erwähnt, nach der COVID-Pandemie antraten, war es zum Beispiel für Japan auch wichtig, einen Impfnachweis mit einem gültigen Impfstoff vorzeigen zu können.

Sicherheitshinweise

Wir werfen häufig auch einen Blick in die Sicherheitshinweise des entsprechenden Landes. Lass dir dazu allerdings gesagt sein, dass beim Auswärtigen Amt alles viel bedrohlicher klingt, als es überwiegend in Wirklichkeit ist. Hier muss die Behörde einfach auf Nummer sicher gehen, nichts zu verharmlosen.
Wir prüfen bei nicht europäischen Zielen meist auf Kriminalität, Touristenabzocke, die Gefahr von Naturkatastropen und vorkommende giftige Tiere.

Ein erster Anhaltspunkt ist der Kriminalitätsindex von Numbeo, der grafisch die Kriminalitätsraten weltweit oder auch nach Region darstellen kann. Falls es dich interessiert, findest du hier zudem auch Daten zur Lebensqualität oder Immobilienpreisen.

Zu Gefahren für Touristen gibt es häufig den Hinweis unter „Sicherheit“ auf der Seite des Auswärtigen Amts. Das schließt Touristenabzockerei, Kriminalität und mögliche Naturkatastrophen mit ein. Es schadet nicht, zusätzlich einmal die Schlagworte (Beispielsweise „Naturkatastrophen Bali Indonesien“ oder „Kriminalität Kambodscha Angkor Wat“ zu googeln. Zudem lesen wir (vor allem Lukas) auch vor Reisebeginn häufig ein-zwei Blogbeiträge zum Reiseziel. (z.B. Google: „Reiseblog Lettland Riga“ oder „Reiseerfahrung Lettland Riga“)

Weitere Stolperfallen

Ebenfalls wichtig zu prüfen ist, ob du vor kurzem in einem Land warst, in dem es gewisse Spannungen zu deinem Reiseziel gibt. Vor allem in Ländern mit z. B. politischen Spannungen kann das zu Problemen führen. Als Lukas 2019 von Kanada in die USA reisen wollte, musste er am Flughafen in Vancouver anstatt eines Selbst-Check-In an einen Schalter und dort kurz erläutern, warum er von Kanada in die USA möchte. Grund hierfür waren Spannungen zwischen den damaligen Landesvorständen, dem kanadischen Premierminister Justin Trudeau und dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump. Nach der Erklärung, dass er für seine Universität in Kanada war und nun in den USA noch etwas Urlaub machen möchte, gab es zum Glück keine weiteren Probleme.

Zudem sollte immer geprüft werden, ob es besondere Gepäckrichtlinien bei der Einreise bzw. Weiterreise gibt. Ein Beispiel hierfür sind Drohnen-Akkus. Viele Airlines lassen einem zwar eine freie Wahl, wo man sie transportiert. Manche jedoch verbieten die Akkus ausdrücklich im Handgepäck. Bei bestimmten Leistungszahlen muss man zudem eine Genehmigung der Airline einholen.

Ein weiteres Problem sind bestimmte Waren, die man bewusst oder unbewusst einführt. So ist Kaugummi in Singapur beispielsweise seit 1992 verboten. Ausnahmen gibt es nur für medizinische Kaugummis in Apotheken. Bei der Einführung von Kaugummi aus dem Ausland bzw. beim Kauen auf offener Straße drohen hohe Geldstrafen.

Entsprechend wichtig ist es zudem, zumindest einmal über die Verhaltensregeln des entsprechenden Landes zu lesen. In vielen Ländern ist zum Beispiel verboten, Alkohol in der Öffentlichkeit zu trinken. In Japan ist es zum Teil verboten, seine Tattoos öffentlich zu zeigen, da früher hauptsächlich Mitglieder der Yakuza, also der japanischen Mafia, tätowiert waren. Gerade in den ländlicheren Gebieten kann es unter Umständen zu Problemen führen. Das sind jedoch nur zwei Beispiele von vielen, die wir vor Reiseantritt ebenfalls recherchieren.

Immer schön Recherchieren, damit man nicht im Nirgendwo landet (Bali – Jatiluwih Reisterrassen)

Organisatorisches

Entfernen wir uns etwas von den Einreisebeschränkungen und der Sicherheit, gibt es einige organisatorische Themen, um die wir uns ebenfalls bereits vorab bei der Reisevorbereitungs-Recherche kümmern:

Weg zum Flughafen

Damit wir rechtzeitig am Flughafen sind, recherchieren wir meist entweder bereits bei der Buchung des Fluges, spätestens aber zwei Tage vor Abflug, wie wir am besten zum Flughafen kommen. Manchmal geht der Flug so früh, dass noch keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren oder es in dem jeweiligen Land kaum mehr als einen Shuttlebus gibt, der von der Unterkunft aus gar nicht so leicht zu erreichen ist. Hier kann es helfen, sich zum Beispiel einen Fahrdienst zu mieten. Im Heimatland gibt es evtl. die Möglichkeit, sich zum nahegelegenen Flughafen fahren zu lassen oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Im Ausland greifen wir bevorzugt bei einem Mangel an öffentlichen Verkehrsmitteln auf Taxis oder Apps wie Uber oder Grab zurück.

Weg vom Flughafen in die Unterkunft

Wir prüfen natürlich auch, wie wir vom Flughafen am besten zur Unterkunft kommen. Hier ist in den meisten Ländern Google Maps eine große Hilfe, da man sieht, wie die Verbindung der öffentlichen Verkehrsmittel dort ist. In Notfällen kann auch die Unterkunft vorab kontaktiert werden, um die voraussichtlich beste und einfachste Möglichkeit dort anzukommen zu erfragen. Bei guter Vorbereitung hast du bereits hilfreiche Apps auf deinem Handy, die dir den Weg zur Unterkunft erleichtern.

In einigen asiatischen Ländern wird zusätzlich zur Buchung der Unterkunft gegen einen recht günstigen Preis häufig auch zusätzlich angeboten, einen Fahrer zu organisieren. Alternativ gibt es meistens auch die Möglichkeit, mit dem Bus oder einem Zug zumindest in die Innenstadt zu kommen. Hat man hier eine Unterkunft, kann man zum Teil auch selbst dorthin laufen. Wenn man einen Roadtrip plant, kann man sich auch am Flughafen direkt einen Mietwagen holen.

Finanzielles

Wichtig ist auch, dass wir uns vor der Abreise erkundigen, wie man im Zielland am günstigsten an Geld kommt. Je nach Land kann das manchmal eine regelrechte Wissenschaft sein. Generell haben wir die Erfahrung gemacht, dass es an Geldautomaten meist besser ist als in Wechselstuben. Doch pauschalisieren kann man das nicht.

In Thailand erheben die Geldautomaten häufig pro Abhebevorgang eine recht hohe Bearbeitungsgebühr. Dementsprechend macht es hier Sinn, mehr Geld auf einmal abzuheben, um die Gebühr für eine zweite Abhebung zu umgehen.
In Indonesien, z. B. auf Bali, kann man bei den meisten Automaten nur eine Maximalgebühr pro Tag abheben. Entsprechend muss man bei größeren Barzahlungen schon ein paar Tage vorher beginnen, regelmäßig Geld abzuheben. In Südkorea gingen unsere Bankkarten bei vielen Automaten nicht, und wir mussten immer mehrere aufsuchen, bis es mit dem Geldabheben endlich geklappt hat.

Häufig hilft es einmal kurz Google (oder natürlich eine andere Suchmaschine deiner Wahl) zurate zu ziehen, um die günstigste Möglichkeit, Geld abzuheben, in deinem Zielland herauszufinden.

Smartphone

In Europa gibt es mittlerweile länderübergreifende Datennutzung des Mobilfunk-Vertrags. Sind wir in Ländern außerhalb Europas unterwegs, besorgen wir uns in der Regel entweder direkt am Flughafen eine SIM-Karte oder holen uns eine eSIM-Karte. (Achtung: Dein Smartphone muss eSIM-fähig sein). Häufig sieht sich Lukas vorher die Preise bei dem eSIM-Anbieter seiner Wahl an und wirft dann einen Blick auf die Anbieter am Flughafen. Je nach Länge des Aufenthalts gibt es auch hier bessere oder schlechter passende Angebote.

Immer gut vorbereitet sein (Vietnam – Hoi An)

Erstmal ankommen …

Manchmal kann es überwältigend sein, in einem neuen Land anzukommen. In Europa zwar meist etwas weniger als in Asien oder Amerika, aber dennoch gibt es eine Fülle neuer Eindrücke, die man aufnehmen muss. Mit einer sauberen Recherche während der Reisevorbereitung hast du bereits die meisten Fragen geklärt, die sich nach deiner Ankunft ergeben.

Hier kommst du zu unserem Beitrag, in dem wir darüber berichten, wie wir mit Langeweile auf Langstreckenflügen umgehen.

Du kannst entspannt durch die Einreisekontrolle, hast alle nötigen Unterlagen und Impfungen. Zudem gibt es keine Probleme mit deinem Gepäck und stößt keinem der Security-Leute mit deinem Benehmen vor den Kopf, da du die Verhaltensregeln zumindest ein wenig kennst.

Wenn du die Einreisekontrolle hinter dir hast, siehst du gleich eine Reihe an Bankautomaten. Steuerst genau den richtigen an, der für dich die geringsten Zusatzkosten bei einer Bargeldabhebung im Reiseland verspricht. Mit ein wenig Bargeld in der Landeswährung fühlt man sich gleich etwas besser vorbereitet. Du holst dir eine SIM oder eSIM-Karte für dein Smartphone. Auch hier hast du den für dich besten Tarif zuvor ermittelt. Dann buchst du ganz entspannt über die zuvor installierte Verkehrsapp deiner Wahl einen Fahrer oder suchst die entsprechende Zugverbindung zu deiner Unterkunft heraus und kommst an deiner Unterkunft an. Jetzt kann der richtige Urlaub starten B-) .

Das wars mit unserer Reisevorbereitungs-Recherche. Uns ist klar, dass wir einige der Punkte bereits zum wiederholten Mal in einem Beitrag erwähnen. Trotzdem ist es uns wichtig, diese noch einmal gesammelt für dich wiederzugeben. Wir hoffen, dass dir der Beitrag hilft, bei zukünftigen Reisen entspannter anzukommen. Falls du mehr über bestimmte Reiseziele von uns nachlesen möchtest, kommst du über diesen Link zu unserer Übersicht der bisher besuchten Länder.

Bis nächste Woche!
Lukas und Julia