Hey, schön, dass du wieder da bist!
Machen wir gleich weiter, wo wir das letzte Mal aufgehört haben: Du hast nun aus dem letzten Beitrag eine ungefähre Vorstellung bekommen, was man alles beachten musst, bevor es auf Weltreise gehen kann.
Wir möchten dir hier eine allgemeine Übersicht geben, was alles anfällt. Individuelle Bedürfnisse und Voraussetzungen musst du selbst berücksichtigen.
Es kann auch sein, dass du einfach gerne den Blog hier liest, weil du uns kennst oder dich über bestimmte Länder etwas mehr informieren möchtest, eine Weltreise aber nichts für dich ist. Vielleicht magst du auch einfach unseren Schreibstil. Das ist alles kein Problem. Viel Spaß beim Lesen 🙂
Da wir im letzten Beitrag den Entschluss getroffen haben, eine Weltreise zu machen, und wir ermittelt haben, was uns das kostet, gehen wir jetzt zum Erarbeiten des Budgets über. Daher möchten wir in diesem und im nächsten Beitrag noch einmal auf dieses Thema und die eingeplanten zusätzlichen Reisekosten etwas genauer eingehen sowie einige Tipps zum Sparen geben, die euch in Zukunft helfen können. Vielleicht sogar, wenn Ihr auf etwas anderes als eine Weltreise sparen wollt.
Im letzten Kapitel haben wir gesagt, dass wir in Asien pro Monat ca. 1000 Euro Ausgaben pro Person erwarten. Gespart haben wir auf 12 Monate Weltreise. Das ist das absolute Maximum an Zeit, die wir verfügbar haben. Generell gilt, dass wir jederzeit bei Problemen oder Störungen bereits vorher nach Hause fliegen können.
12 Monate x 1000 Euro = 12.000 Euro Reisebudget pro Person
Was erst einmal nach viel Geld klingt, ist es gar nicht, denn 12.000 Euro pro Person / 365 Tage sind gerade mal 32,88 Euro pro Tag. Jeder von uns hat also pro Tag knapp 33 Euro für Unterkunft, Verpflegung, Transport und bestimmte Erlebnisse zur Verfügung.
Viele von euch werden monatlich auch in Deutschland ähnlich hohe fixe Ausgaben haben. Ich glaube spätestens jetzt ist einigen von euch klar geworden, dass wir versuchen das Beste aus dem Geld herauszuholen, aber das hier kein Luxustrip wird.
Was nicht in diesem Betrag berücksichtigt wurde, sind die Flüge von Europa nach Asien und zurück. Ein großer Vorteil, wenn man nicht nur ein kleines Urlaubszeitfenster hat ist, dass man sich erlauben kann auf günstige Flüge zu warten. So fliegen wir für 390 Euro One-Way von Europa nach Asien.
Inlandsflüge sind gerade in Asien generell sehr preiswert. Auch wenn wir sie versuchen aus Umweltaspekten zu vermeiden, wird in einigen inselreichen Ländern der eine oder andere Flug kaum zu vermeiden sein. Internationale Flüge im Bereich Asien sind preislich häufig ebenfalls attraktiv und günstiger als in Europa.
Beim Buchen der Flüge kann man tatsächlich viel Geld sparen, indem man folgende Punkte berücksichtigt:
- So früh wie möglich buchen (!)
- Bleibt flexibel
- Nutzt Vergleichsportale wie Skyscanner oder Momondo
- Suche immer im privaten Modus nach Flügen
- Nutzt ein VPN (Virtual-Private-Network) wie z.B. NordVPN um noch bessere Preise zu finden.
- Nimm dir Zeit oder sucht zu zweit
Alle diese Punkte lassen sich übrigens auch auf die Hotelsuche übertragen.
1. So früh wie möglich buchen
Eine rechtzeitige Buchung ist der massivste Preisvorteil überhaupt. Wir haben etwa zweieinhalb Monate vor unserer Abreise gebucht und so einen sehr günstigen Flug mit Qatar Airways ergattert, der am besten bewerteten Fluggesellschaft 2022 (Quelle: Skytrax Ranking 2022 – Link zuletzt geprüft am: 30.01.2023)
Zwei Wochen später war der Preis für den Flug schon 40 Euro höher.
Leider konnten wir nur die ersten paar Wochen unseres Trips vorausplanen, da wir uns auch die Optionen etwas offenhalten möchten. Wenn man weit vorausplant, gibt man hierfür etwas von seiner Flexibilität her und muss im schlimmsten Fall einen Ort nach wenigen Tagen verlassen, den man vielleicht gerne noch etwas mehr erkundet hätte. Für die Langstreckenflüge empfehlen wir euch dennoch auf jeden Fall frühzeitig zu buchen.
2. Bleibt flexibel
Es bedeutet, dass ihr die Augen nach anderen Optionen offenhalten solltet und nicht auf einen bestimmten Flughafen mit einem festen Ziel Ausschau bestehen müsst. Trust the process.
Wir starten natürlich in Deutschland, aber fliegen nicht direkt nach Asien, sondern nehmen einen kleinen Umweg und bleiben erst ein paar Tage in einem anderen europäischen Land. Dadurch haben wir hier in Deutschland eine bequemere Abreise, da wir uns noch etwas näher an der Heimat befinden. Der Flug hat mit Gepäck ca. 70 Euro gekostet und die Unterkunft liegt unter unserem Tagesbudget.
3. Nutzt Vergleichsportale
Ich glaube, diesen Punkt versteht jeder und die meisten von euch haben bereits einmal ein Vergleichsportal benutzt.
Wir sind große Fans von Skyscanner. Dieses Vergleichsportal gibt es für den Desktop oder als App. Ein weiterer Vorteil ist, dass man die günstigsten Flüge auch monatsweise vergleichen kann. Hier sieht man direkt, an welchen Tagen im Monat es sich lohnt zu fliegen und wann nicht. (Screenshot einfügen?)
Natürlich lohnt es sich auch immer mal wieder bei anderen Vergleichsportalen die Preise zu überprüfen. Auch Momondo, Expedia, Swoodoo oder Check24 bieten diesen Service an.
4. Suche immer im privaten Modus nach Flügen.
Die meisten Browser verfügen mittlerweile über einen privaten Modus. Hier werden keine Suchverläufe oder ähnliches gespeichert und eure Surfinformationen werden automatisch gelöscht, wenn ihr das Fenster wieder schließt. Schuld daran, dass die Preise für Flüge bei längerer Suche steigen, sind die Cookies, (das sind die Webseitenformationen, denen man häufig zustimmt, ohne sie zu lesen). Sie verfolgen das Surfverhalten und ermitteln anhand eurer Recherche nach den Flügen ein gewisses Interesse an diesem Thema und bieten am Ende einen teureren Flug an. Daher entweder im privaten Modus surfen oder vor der Buchung des Fluges die Cookies löschen. Ich habe nicht extra einen wissenschaftlichen Artikel für euch zum Beleg herausgesucht, aber Ihr habt es vielleicht schon einmal selbst bemerkt. Vielleicht fällt es euch ja auch bei eurer nächsten Urlaubsbuchung auf.
5. Nutzt ein VPN (Virtuelles Privates Netzwerk)
Auch wenn die Funktionsweise dahinter komplett anders ist als beim privaten Modus im Browser, haben wir dasselbe Ergebnis der Nutzung eines VPNs:
Man spart Geld bei der Flugbuchung. Das VPN verschleiert die eigentliche IP-Adresse des Routers. Die Website weiß daher also nicht, dass man in Deutschland sitzt, während man einen Flug bucht, da die IP-Adresse über ein anderes Land geleitet wird. Es kann vorkommen, dass bei einer Buchung in anderen Ländern die Preise deutlich günstiger werden. Bei unserem Langstreckenflug nach Asien hatten wir leider kein Glück, aber in der Vergangenheit konnten dadurch bei bestimmten Flügen immerhin gut 50 Euro gespart werden. Anders als bei den Vergleichsportalen muss man über ein VPN häufig etwas mehr Zeit mit der Suche verbringen, um das beste Angebot zu finden, da die Flugpreise von Land zu Land variieren können und man die Länder, über die das Signal umgeleitet wird, von selbst auswählen muss.
Wir haben uns übrigens dazu entschieden, das kostenpflichtige NordVPN auf unserer Reise zu verwenden. Hintergrund ist eine höhere Datensicherheit als bei kostenlosen VPN-Anbietern, da diese um sich zu finanzieren vermutlich auch mit gesammelten Daten handeln.
6. Nimm dir Zeit / Sucht zu zweit.
Bei der Suche solltest du nicht gleich den erstbesten Flug nehmen. Wie du an den vorherigen Beispielen gesehen hast, kannst du mit etwas Recherche und Vorlaufzeit doch einiges an Geld sparen. Daher lautet ein weiterer Tipp: Nimm dir Zeit.
Was hervorragend dazu passt: gerade, wenn man zu zweit reist, sollte man zusammen den besten Flug suchen. Jeder hat eine etwas andere Vorgehensweise bei der Recherche im Internet. Ich beginne zum Beispiel so gut wie immer mit Skyscanner, aber mein VPN könnte über ein anderes Land geleitet werden als Julia, so bekommt sie ohne großen Aufwand möglicherweise andere Preise angezeigt als ich. Dann findet sie vielleicht auf Anhieb nichts Passendes und sucht über eine andere App oder googelt einfach. Tatsächlich kommt man so häufig zu erheblich unterschiedlichen Angeboten. Probiert es aus, es lohnt sich.
Was außerdem noch berücksichtigt werden sollte, sind die Kosten für eine Auslandsversicherung sowie mögliche Neuanschaffungen, die Ihr für eure Reise benötigt.
Unsere Reiseversicherung bei Youngtravellers hat für ein Jahr pro Person 420 Euro gekostet.
Weitere anfallende Kosten hatten wir für die Neuanschaffung folgender Produkte:
- Trekkinghose
- Powerbank
- 128 GB Speicherkarte
- Ersatz-Akku für Kamera
- 2in1 Reisekissen
- Backpack-Schutzhülle für Flüge
- Backpack-Regenschutz
- Neue Reisetaschenlampe
- Reisewäscheleine
- RFID-Blocker für Bankkarten
Da wir uns noch etwas absichern wollten, falls das Geld frühzeitig etwas knapp wird, haben wir zudem für 260 Euro pro Person ein Work-And-Travel-Visum für Neuseeland beantragt. Das Visum kann man bis zum Ende des 30. Lebensjahres beantragen und ist für ein Jahr gültig. Es berechtigt dazu, in Neuseeland zu arbeiten und unsere Reisekasse aufzubessern.
Insgesamt schätze ich die vorangestellten Kosten unserer Ausgaben vor Antritt der Reise (ohne die Flüge) noch einmal auf etwa 1000 Euro. Damit ihr bei den Flügen auf der sicheren Seite zu seid, solltet ihr für den Hin- und Rückflug auch je 500 Euro einplanen. Mit diesem Budget findet Ihr meist zeitnah einige gute Angebote.
Ob wir den genannten Betrag über diese Laufzeit einhalten können oder uns doch irgendwo verrechnet haben, wissen wir aktuell noch nicht. Es ist jedoch nützlich, zu wissen, dass man als doppeltes Auffangnetz einerseits das Work-And-Travel-Visum in Neuseeland hat, und andererseits jederzeit auch früher wieder nach Hause kommen kann, sollte etwas nicht so laufen wie geplant.
Bis zum nächsten Mal 🙂
Lukas und Julia