Wie plant man eine Weltreise? – Teil 3: Sparen

Schön, dass du wieder hergefunden hast.

Vorab die Info für dich: dieser Beitrag wird ein kleiner Exkurs um das Thema Sparen. Auch das ist ein wesentlicher Teil der Reisevorbereitung, kann dir aber sogar im Alltag helfen, um vielleicht etwas mehr Geld auf Seite zu bringen.

Hin und wieder kommt einfach das BWL-Studium von Lukas durch. (Sorry, wird besser sobald wir unterwegs sind) Wir haben diesen Beitrag auch extra etwas kürzer gehalten, da wir hier nur unsere größen Sparhebel teilen wollen aber das alles eher ein Randbreich der Weltreiseplanung ist.

Vermutlich werden dir einige Ratschläge bekannt vorkommen, da sie einem hin und wieder im Internet oder in Fernsehbeiträgen über den Weg laufen. Trotzdem erwähnen wir diese Tipps hier, da es für Julia und mich diese Bausteine waren, die uns ermöglichten in relativ kurzer Zeit relativ viel Geld zu sparen.

  1. Haushaltsbuch führen – Behalte deine Einnahmen und Ausgaben im Blick
  2. Teile dein Einkommen in verschiedene Posten auf
  3. Kaufe bewusst ein und lebe etwas Nachhaltiger
  4. Behalte den Überblick über deine Verträge und sei flexibel beim Wechseln
  5. Überlege dir, was du sonst noch einsparen kannst

Keine Angst, wie gewohnt führen wir dich in diesem Beitrag noch etwas genauer durch die Punkte.

Geldscheine aus Singapur, Indonesien, Thailand und Münzen aus den USA

1. Haushaltsbuch führen

Das Haushaltsbuch, der Fahrradhelm unter den Spartipps: Sieht spießig aus, aber ist verdammt nützlich.

Egal ob ihr eine Haushaltskasse nutzt, aus der man das Geld zum Einkaufen herausnimmt (und dafür zur Abrechnung am Monatsende die Kassenzettel hineinlegt), ob ihr eine App nutzt, um eure Ausgaben zu tracken oder die Einnahmen und Ausgaben auf einem Zettel notiert. Wichtig ist, dass ihr einen Überblick habt, was ihr monatlich zum Leben benötigt.

Julia und ich haben eine Gemeinschaftskasse, in die wir zum Monatsanfang einen festen Betrag einzahlen. Alles, was an Lebensmitteln oder Hygieneartikeln im Haushalt anfällt, wird aus dieser Kasse bezahlt. „Luxusgüter“, wenn man sie so nennen mag, muss jeder aus seiner eigenen Tasche zahlen. Darunter Fallen z.B. Kaffee (Lukas will immer besonderen), Klamotten, Restaurantbesuche, etc. Dieser Betrag hilft, sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Wenn es am Monatsende etwas knapper in der Kasse aussieht, achten wir bewusst darauf, weniger auszugeben. Dann gibt es häufiger einfache und günstige Gerichte, wir verkneifen uns doch einmal essen zu gehen und achten beim Einkaufen auf Sonderangebote.

Wichtig ist, dass der Betrag nicht so angesetzt werden sollte, dass man jeden Monat trotzdem mehr braucht. Wir haben auch hier einen kleinen zusätzlichen Puffer eingeplant, den wir nur manchmal überschreiten.

2. Teile dein Einkommen in verschiedene Posten auf

Damit ist gemeint, dass du am besten nicht alles über ein Konto laufen lässt, sondern mehrere Konten für verschiedene Anliegen hast. Wie genau du diese aufteilst, ist dir überlassen. Ich (Lukas) für meinen Teil habe neben dem Hauptkonto noch ein Tagesgeldkonto (mit dem es gar nicht so sehr um die Zinsen geht, sondern darum, dass ich das Geld übersichtlich von meinem Hauptkonto trennen kann) und ein weiteres Konto inkl. einem Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank.

Es gibt viele Ratgeber, die verschiedene Vorgehensweisen zur Aufteilung des Einkommens vorgeben. Ich möchte hier nicht wirklich Werbung machen, aber bin der Meinung, dass man zur übersichtlichen Geldverwaltung 4 Konten haben sollte: ein Hauptkonto, ein Notgroschen-Konto, ein Spaßkonto, auf das man für kurzfristige Dinge einspart (das kann alles Mögliche sein: ein neues Fahrrad, ein Kurzurlaub, etc.) und ein Sparkonto für langfristige Anschaffungen, das über den Notgroschen hinausgeht. Das letzte Konto ist flexibel einsetzbar. Ich habe hier die monatlichen Beträge für die Weltreise angesetzt, aber du kannst damit genauso gut auf ein neues Auto, deinen Hausbau, einen Whirlpool oder ein neues Gewächshaus sparen.

Das hier ist keine Anlagenberatung und ich möchte wie gesagt keine Empfehlungen für die Aufteilung des Einkommens geben, da diese schließlich auch nach Lebensabschnitt oder eigenen Bedürfnissen unterschiedlich ausfällt. Damit ihr eine ungefähre Vorstellung bekommt, nenne ich einige ungefähre Prozentangaben unserer Einkommensaufteilung.

Das Nettoeinkommen pro Monat entspricht 100 % und verteilt sich wie folgt:

  • Hauptkonto (darüber laufen die monatlichen fixen Ausgaben): 50 %
  • Notgroschen-Konto: 5 %
  • Spaßkonto: 15 %
  • Sparkonto: 30 %

Vermutlich fällt die monatliche Überweisung auf unseren Sparkonten etwas höher aus als bei anderen, da die Finanzierung der Weltreise für uns oberste Priorität hatte. Entsprechend wurden die Beträge von Notgroschen und Spaßkonto etwas reduziert.

Streetart in San Francicso_Chinatown

 

3. Kaufe bewusst ein und lebe etwas nachhaltiger

Das klingt ja ein schon etwas Öko, aber auch mit Nachhaltigkeit lässt sich Geld sparen. Wir haben unseren Fleischkonsum schon vor längerem deutlich reduziert (sind aber keine Vegetarier), dadurch haben wir die starken Preisanstiege in den letzten Monaten deutlich weniger zu spüren bekommen als andere. Außerdem versuchen wir so einzukaufen, dass wir möglichst wenig wegwerfen (klappt zugegeben zwar nicht immer, aber spart dennoch einiges).

Zum bewussten Einkaufen gehört auch, dass man sich vorher überlegt, was man diese Woche essen möchte und dann satt mit einem Einkaufszettel zum Supermarkt seines Vertrauens geht, um Spontankäufe zu vermeiden (klappt meistens, aber auch nicht immer). Obendrein ist eine Hausmarke meistens die preisgünstigere Wahl, auch wenn man manchmal etwas danach suchen muss. So versuchen wir unsere Ausgaben kleinzuhalten und dabei trotzdem auf so gut wie gar nichts zu verzichten. Sollte man in Supermärkten dennoch zu Spontankäufen neigen, kann man auch in einem Discounter einkaufen gehen.

4. Behalte den Überblick über deine Verträge und sei flexibel beim Wechseln

Es macht meistens einfach keinen Spaß. Diese unübersichtlich gestalteten Papierhaufen in komplexem Juristendeutsch überhaupt anzusehen. Allerdings versteckt sich auch hier häufig großes Sparpotenzial.

Ein Punkt sind Versicherungen. Man sollte sich immer fragen: Brauche ich Versicherung XY überhaupt? Es ist sinnvoll, seine Versicherungen einmal jährlich zu überprüfen, da sich die Lebensumstände schnell ändern können. Klar ist das Sicherheitsbedürfnis von verschiedenen Personen unterschiedlich und wir deutschen sind nun mal versessen auf Sicherheit. Dennoch könnte man überlegen, dass man seine Glasbruchversicherung, nachdem die letzten Jahre keine einzige Scheibe im Haus ersetzt werden musste, vielleicht doch unnötig ist.

Hin und wieder findet man auch mal einen laufenden Vertrag, den man einfach nicht gekündigt hat. Bestes Beispiel ist der Fitnessstudio-Vertrag. Hier kann man teilweise mit Einstiegsangeboten in anderen Studios vor allem in den ersten Monaten eines neuen Jahres viel Geld sparen. Einfach mal wechseln. Dasselbe gilt auch für Verträge mit Strom- und Gasanbietern. Der Grundpreis mag vielleicht ähnlich sein, aber häufig gibt es einen netten Willkommensbonus für Neukunden, also auch hier lohnt es sich hin und wieder genauer hinzuschauen. Von Handyverträgen wollen wir gar nicht erst anfangen. Ich bin selbst Anfang 2022 von einem Vertrag, der mich 35 Euro pro Monat kostet, auf einen viel günstigeren Vertrag für 15 Euro/Monat gewechselt. Mehr Datenvolumen, mehr Freiminuten. Besser geht es doch gar nicht. Unterm Strich spare ich nur durch den Wechsel des Handyvertrags 240 Euro im Jahr.

5. Überlege dir, was du sonst noch einsparen kannst.

Dieser Punkt ist etwas schwammig formuliert. Damit sind eher allgemeine Sparmaßnahmen gemeint. Ich zähle für dich noch einige auf, die so gut wie selbsterklärend sind:

  • Lege kurze Strecken mit dem Fahrrad zurück
  • Setze in deinen Wasserhahn einen Durchflussbegrenzer (auch Perlator genannt), um deinen Wasserverbrauch zu reduzieren – Gibt es auch für Duschköpfe
  • Ersetze deine Glühlampen durch energiesparende LEDs
  • baue dein eigenes Gemüse im Garten oder dem Balkon an
  • Trinke Leitungswasser anstatt Mineralwasser. Wenn du Kohlensäure möchtest, besorge dir einen Trinkwassersprudler.
  • Kaffee-to-Go einfach von Zuhause mitnehmen

… Hier sind deiner Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

Danke für dein Interesse an unserem Blog.

Wir sind schon ganz aufgeregt, weil es bald losgeht!

Schöne Grüße

Julia und Lukas

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