こんにちは (Das sind die Schriftzeichen für „Konnichiwa“, bzw. die Übersetzung „Hallo“)
Den letzten Teil unserer Japanreise haben wir in der Landeshauptstadt Tokio verbracht.
Im derzeit größten Ballungszentrum der Welt, mit seinen knapp 40 Millionen(!) Einwohnern pulsiert das Leben. Man muss sich nur einmal vorstellen, dass in Deutschland derzeit gut 83 Millionen Einwohner leben. Es könnten also ungefähr die Hälfte aller Deutschen in einer einzigen Stadt untergebracht werden. Wahnsinn!
Wir haben etwa eineinhalb Wochen in Tokio verbracht und sind in dieser Zeit in drei verschiedenen Unterkünften gewesen. Da Lukas bereits 2018 für eine Woche in Tokio war und sich schon etwas auskannte, haben wir entschieden, dass wir durch den Wechsel der Unterkünfte auch verschiedene Bereiche der Stadt kennenlernen möchten. Hier hat man nicht wie üblich ein Stadtzentrum, in dem sich alles befindet, sondern es ist eher als wären hier viele kleine Städte und verschiedene Gebiete zusammengewachsen. Genau so verschieden sind auch die 23 Bezirke Tokios und wir konnten immerhin in drei davon einige Zeit wohnen und die bekanntesten davon besuchen.
Nach Tokio sind wir übrigens mit dem Shinkansen, also dem Bullet Train gekommen. In einem früheren Beitrag hatten wir erwähnt, dass wir kein „Japan Railway“-Pass hatten. Das stimmt so weit auch, da wir genügend Zeit hatten und mit Bus und Bahn deutlich günstiger (aber auch zeitaufwändiger) durch Japan zu reisen. Die Strecke von Nagoya nach Tokio, die wir mit dem JR-Ticket zurückgelegt haben, wäre allerdings sowieso nicht in dem Pass enthalten gewesen. Man sollte wissen, dass zusätzlich zu dem hohen Preis für den JR-Pass einige Linien des Shinkansen nicht im Ticket inbegriffen sind. Außerdem muss man zusätzlich noch für lokale Verkehrsmittel wie die U-Bahn oder Busfahrten bezahlen. Die Tickets, die wir für unsere Weiterreise von Nagoya nach Tokio gekauft haben, waren für nicht einmal zwei Stunden Zugfahrt mit 80 Euro pro Person dennoch relativ teuer. Da wir auf der vorherigen Reise durch Japan vergleichsweise günstig unterwegs waren, und die Alternative eine Fahrt über fünf Stunden mit mehrmaligem Umsteigen mit den normalen Zügen verheißen hätte, haben wir uns diesen Luxus mal gegönnt. Rechnet man die Transportkosten unserer Japanreise zusammen, haben wir pro Person dennoch nur ungefähr zwei Drittel des Preises für einen JR-Pass in unserer benötigten Preisklasse ausgegeben (inklusive des lokalen Transports).
Wie du vielleicht schon gemerkt hast, ist bereits die Einführung in diesen Artikel etwas länger als gewöhnlich. Deshalb gibt es an dieser Stelle der Hinweis, dass der ganze Blogbeitrag etwas länger als gewöhnlich ausfällt. Das liegt daran, dass wir vergleichsweise lange in Tokio waren und es daher so viel zu berichten gibt.
Zugegeben, da wir bereits in Osaka waren und das die zweitgrößte Stadt Japans ist, hielt sich der Wow-Effekt der Stadt beim Ersteindruck etwas in Grenzen. Da der Beitrag auch so schon lang genug wird, springen wir gleich weiter zu den Sehenswürdigkeiten.
Sehenswürdigkeiten
Damit du dich besser auf dieser Seite zurechtfindest, machen wir zuerst einmal eine kurze Übersicht der besuchten Sehenswürdigkeiten in entsprechender Reihenfolge, in der Sie in diesem Beitrag aufgeführt werden.
- Akihabara – Electric City
- Shibuya Crossing
- Meji-Schrein
- Yoyogi-Park
- Shinjuku
- Ueno-Park
- Asakusa-Schrein
- Tokyo-Skytree
- Roppongi
- Ginza
- TeamLabs – Planets
Als wir am Nachmittag in unserer ersten Unterkunft ankamen, regnete es in Strömen. Daher erkundeten wir nur ein wenig die Nachbarschaft und fuhren zwei Stationen mit der U-Bahn in die „Electric-Town“ Akihabara.
Der Name des Viertels bedeutet übersetzt etwa „Herbstlaubfeld“. Dennoch findet man hier vor allem Technik in allen Funktionen, Formen und Farben. Unzählige kleine, spezialisierte Elektroshops reihen sich hier mit Hochhäusern aneinander. Greifarm-Spielhallen, in die vor allem Touristen gelockt werden und riesige Bildschirme an den Hochhäusern laden dazu ein, die Straßen zu erkunden. Zugleich befindet sich hier auch das Zentrum der die Anime- und Manga-Popkultur Japans. So findet man vor allem an Wochenenden dort Leute, die als ihre Lieblingshelden verkleidet für Fotos posieren. Zudem gibt es dort viele Shops für alle möglichen Mangahefte (= Japanische Comichefte) sowie deren Helden als Figurenaufsteller (natürlich für einen hohen Preis).
Außerdem ist zu erwähnen, dass wir glücklicherweise während der Kirschblütenzeit in Tokio waren. Die rosa und weiß blühenden Bäume überall waren zwar wunderschön anzusehen und wir hatten auch nur ein paar Blocks von unserem ersten Hotel entfernt eine Straße mit vielen Bäumen links und rechts, dennoch sollte man im Hinterkopf behalten, dass die Preise für Unterkünfte in diesem Zeitraum etwa 20-30 % höher als gewöhnlich sind. Zudem haben wir festgestellt, dass das Wetter auch während der Kirschblütenzeit durchaus einige Regentage bereithalten kann.
Trotz des Wetters haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg nach Shibuya zur berühmten „Scramble-Crossing“ gemacht. Hier stoppen alle möglichen Arten von S-Bahnen, U-Bahnen, Bussen, in denen die Passanten Anschlussverbindungen suchen oder auch in den hiesigen Geschäften einkaufen möchten. Diese Kreuzung wird auch als die verkehrsreichste Fußgängerkreuzung der Welt bezeichnet, da hier in jeder Grünlichtphase bis zu 3000 Menschen die Straßenseite wechseln. (Dauer der Grünlichtphase: knapp 1 Minute. Danach 2 Minuten Rotlichtphase.) In Shibuya findet man allerlei Läden. Von Mode und Karaoke-Bars über Restaurants, Souvenirs, Luxusgeschäfte, Second-Hand-Läden und noch viel mehr. Es ist immer ein riesiges Gewusel, wenn man über diese Kreuzung geht, und doch wird von allen der private Freiraum irgendwie eingehalten und niemand angerempelt. (Außer, wenn bei schlechtem Wetter mal ein paar Regenschirme aneinanderstoßen). Direkt neben der Kreuzung findet man die Statue von Hachiko. Sie ist ein inoffizielles Wahrzeichen der Stadt und beeindruckt die Menschen noch heute mit der unglaubliche Treue zu seinem Herrchen. Der Vierbeiner kam nämlich jeden Tag zum Bahnhof, um seinen Besitzer dort zu empfangen. Auch noch zehn Jahre, nachdem dieser bereits gestorben war. (Die ausführlichere Geschichte findest du auf der Seite von JapanTravel. Link zuletzt am 25.04.2023 geprüft)
Wir besuchten außerdem den nahegelegenen Meji-Schrein. Die Besonderheit an diesem Schrein ist, dass er vor seiner Eröffnung 1920 größtenteils aus Spenden und ausschließlich in Handarbeit gebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zerstört, aber danach mit der Hilfe von etwa 110.000 Freiwilligen erneut aufgebaut und 1958 fertiggestellt wurde.
Neben dem Hauptschrein befinden sich in der großen Grünanlage eine Wand von Sake-Fässern gegenüber einer Wand von französischen Weinfässern, die symbolisch für die fruchtbaren Jahre der Freundschaft zwischen Japan und Frankreich stehen. Zusätzlich befindet sich im inneren Garten (für den man noch einmal extra Eintritt zahlen muss) ein traditionelles japanisches Teehaus in einem Zen-Garten. Betritt oder verlässt man den Park zum Haupteingang, fällt einem das gigantische Holz-Tori auf, dass den Eingangsbereich des Parks dominiert.
Neben dem Meji-Schrein befindet sich der Yoyogi-Park. Diese Grünanlage ist weniger bewaldet, als der Meji-Schrein. Im Park befindet sich eine Wiese mit vielen Kirschblütenbäumen, unter denen sich die Japaner gerne auf ein Picknick treffen. Als wir da waren, saßen so viele Leute unter den Bäumen, dass wir nur schwer einen Platz bekommen hätten. Jedoch war genug Grünfläche unter anderen Bäumen frei.
Shinjuku ist ein Stadtviertel, dass Lukas bei seinem letzten Besuch in Tokio gar nicht geschafft hat zu besuchen, daher war er auf einen Besuch dort sehr gespannt. Neben dem Shinjuku-Bahnhof, welcher das höchste Passagieraufkommen der Welt aufweist, befinden sich in diesem Stadtviertel mit einer Fläche von gut 18 Quadratkilometern und einer Einwohnerdichte von 18.968 Einwohnern pro Quadratkilometer unter anderem der größte Einkaufsdistrikt Japans, mehrere Universitäten, das Zentrum der koreanischen Bewohner Tokios, eines der größten (und ältesten) Vergnügungsviertel Japans, und dem kaiserlichen Shinjuku-Park, der für seine Kirschblüte bekannt ist. Shinjuki ist außerdem eines der bekanntesten Viertel, in denen sich japanische Kollegen nach einem langen Arbeitstag im Büro gerne ein paar Drinks gönnen. Das After-Work-Trinken gehört in Japan zur Kultur dazu, daher findet man hier auch zu etwas späteren Zeiten hin und wieder ein paar betrunkene Anzugträger vor einem Lokal auf dem Boden sitzen und ausnüchtern. Bei uns gab es aber keine unangenehmen Zwischenfälle, während wir dort herumgelaufen sind. Es ist jedoch zu erwähnen, dass meistens eher schlechtes Englisch in Japan gesprochen wird. Wird man als Tourist hier von einem Japaner mit sehr guten Englischkenntnissen angesprochen, sollte man vorsichtig sein und sich von ihm nicht in eine der Seitengassen lotsen lassen, da man hier auch schnell ausgeraubt werden könnte!
Nicht zu vergessen ist, dass auf einem Hochhaus in Shinjuku auch eine Godzilla-Puppe (oder zumindest der Kopf) angebracht wurde, welche zu jeder vollen Stunde während des Tages mit etwas Lichteffekten und Nebel die Besucher unterhält. Eine weitere Besonderheit ist außerdem der riesige gebogene 3D-Bildschirm, den eine Nachrichtenagentur als Werbemittel aufgestellt hat. Die Figuren auf diesem Schirm scheinen jeden Moment herausspringen zu wollen.
Ein anderer Pflichtstopp ist der Ueno-Park. Das ist ein weitläufiger Park, der auch während der Kirschblüte-Zeit sehr stark besucht ist. Zu diesem Park gehören der angrenzende Ueno-Zoo, die Universität der Künste sowie ein großer Teich und einige kleinere Schreine, die bereits vor über 100 Jahren gebaut wurden.
Besonders gut hat uns an diesem Park gefallen, dass es eine Straße voll mit Streetfood-Ständen gab. Allerdings wissen wir nicht, ob diese Stände immer dort sind oder doch nur zu bestimmten Festlichkeiten wie der Kirschblütensaison.
In der Zwischenzeit hatten wir auch unsere Unterkunft gewechselt. Nun lag der Asakusa-Schrein in einer Entfernung, die sich auch bequem zu Fuß zurücklegen ließ. Dieser Schrein ist mit seiner gigantischen roten Laterne, unter der man zum Eintritt hindurchgeht, eines der berühmtesten Wahrzeichen Tokios und entsprechend touristisch ist die Straße, über die man dorthin gelangt. Hier waren viele Souvenirläden, Touristen machten Fotos und drückten sich durch die Gassen in denen es auch das eine oder andere besondere Häppchen zu essen gab und dann wurde man bereits zwischen den beiden großen Tempelwächtern und unter der riesigen roten Laterne hindurchgeschoben. Zumindest gesehen haben sollte man diesen Ort, wenn man in Tokio ist. Es empfiehlt sich jedoch eher, sich am frühen Morgen dort umzusehen, da dann vermutlich etwas weniger los ist.
Da unsere zweite Unterkunft (bevor wir ein Hotel in Nähe des Asakusa-Schreins hatten) etwas außerhalb der Stadtmitte im Bezirk Kanamachi lag, ließ sich das Wohnen dort fast schon als idyllisch bezeichnen. Es gab viele kleine Straßen, häufig waren die Rollläden der Geschäfte bemalt und es gab sogar ein traditionelles Bad. Auch hier gibt es einige Bilder in der folgenden Galerie.
Wir haben außerdem von unserer Unterkunft (als das Wetter endlich einmal gut war) einen langen Spaziergang über eine Brücke des Sumida-Flusses zum Tokyo Skytree gemacht. Die Ausmaße des Turms erkennt man erst, wenn man unmittelbar davor steht. Wir dachten eigentlich, dass wir schneller ankommen würden, aber dennoch war es über eine halbe Stunde zu Fuß. (Auf Google Maps haben wir verzichtet, der Turm war hoch genug, dass man eigentlich nur auf ihn zulaufen musste). Unter dem Skytree befindet sich eine Einkaufshalle sowie ein Pokémon-Laden und ein Ghibli-Fanshop, auch hier kann man sich einige Zeit umsehen. Der Skytree selbst verfügt über zwei Decks. Die erste Plattform, genannt „Tembo Deck“ liegt auf einer Höhe von etwa 350 Metern und kostet pro Person etwa 12 Euro Eintritt. Möchte man noch einmal 100 Meter höher auf die „Tembo Galerie“, kostet das noch einmal rund 1000 Yen (7 Euro) mehr. Insgesamt bezahlt man also für diese Aussicht rund 20 Euro. Wir haben dieses Mal darauf verzichtet, aber Lukas war bei seinem letzten Besuch immerhin auf dem Tembo Deck und hat daher ein paar Bilder für diesen Beitrag herausgesucht.
Etwas enttäuscht waren wir vom Roppongi-Viertel. Dieser Stadtteil wurde gerade gebaut bzw. erneuert, als Lukas das letzte Mal in Japan war. Es gibt dort zwar einige schöne Parkanlagen, doch als Tourist gibt es hier nicht sehr viel zu erleben. Es fühlt sich eher nach einem Business-Viertel an, wenn man zwischen den Hochhäusern umherläuft und versucht sich zurechtzufinden. Der gigantische Wohnkomplex „Roppongi Hills“ ist eines der größten Immobilienentwicklungsprojekte Japans und umfasst neben Wohnungen, Büroflächen, Cafés und Restaurants auch Kinos, ein Hotel, ein Museum und sogar ein Fernsehstudio. Wir haben hier nur kurz auf einer Bank ein kleines Picknick gemacht, sind dann noch etwas umhergelaufen und nach etwa einer Stunde weiter gegangen. Auch von einem der Hochhäuser hätte man einen guten Blick über diesen Stadtteil gehabt, aber wenn man kein Mitglied im „Roppongi-Club“ war, musste man für den Eintritt auf das Aussichtsdeck ebenfalls zahlen, daher haben wir darauf verzichtet.
Noch einmal einen ganz anderen Blick auf die Stadt erhält man bei einem Besuch im Ginza-Viertel. Hier finden sich massenhaft Luxusläden von Bulgari über Dior bis Prada. Besonders beeindruckend ist die Architektur, mit der die Markenläden versuchen aus der Masse hervorzustechen. Einige der Läden waren voller LED-Bildschirme oder weichten einfach stark von den üblichen Betonklötzen ab. Ein sehr teuer aussehendes Restaurant hatte eine riesige Scheibenfront und durch diese konnte man im Inneren ein riesiges Wandbild sehen. Alleine wenn man durch die Straße von Ginza lief, fühlte sich bereits an, als wäre man in einer anderen Welt gelandet.
Der letzte Punkt war ein ganz besonderes Erlebnis. Wir haben die TeamLabs-Planets-Ausstellung in Tokio besucht. TeamLabs ist eine Art interaktives Kunstprojekt, in dem der Besucher etwas in den „Kunstwerken“ verändert. Die Kunstwerke selbst sind die aufgebauten Räume. Man ist sozusagen Teil des Kunstwerks.
Wir mussten die Tickets vorher online reservieren und man hat auch nur einen Zeitslot, während dem man die Ausstellung besuchen kann. Pro Person haben wir hier für ein Ticket umgerechnet ca. 25 Euro bezahlt. Während der ganzen Tour durch die Ausstellungsräume ist man barfuß. Die Schuhe werden in ein Schließfach am Eingang der Ausstellung gestellt.
Die Räume selbst sind schwer in Worte zu fassen. Hier sagen Bilder vermutlich mehr als tausend Worte. Egal ob man in einem LED-Sternenmeer steht, bis zu den Knien in warmen Wasser, auf das durch Leuchttechnik Fische projiziert werden, die sich in Blütenblätter auflösen, sobald man sie berührt, oder man im Außenbereich silberfarbene Steineier anstupst, damit sie herumschaukeln. Jeder Raum machte neugierig und lud zum Entdecken ein. Übrigens gibt es die TeamLabs-Ausstellungen in ganz Japan. Wir wollten bereits in Osaka eine besuchen, aber die war leider komplett im freien und leider war für den geplanten Tag ein Unwetter vorhergesagt. Daher haben wir das ganze nach Tokio verschoben und die „Planets“ ausstellung dort besucht.
Kulinarik
Da wir bereits einige Zeit in Japan unterwegs sind, gibt es hier tatsächlich nicht mehr so viel Neues zu erzählen. Lukas hat einen Narren an den frittierten Currybrötchen gefressen. Das japanische Curry in diesen Brötchen schmeckt noch einmal etwas anders als man es bei uns vom Thailänder um die Ecke kennt. Es ist viel dunkler und schmeckt auch intensiver. Dazu kommt, dass in Japan häufig Pankow-Panade eingesetzt wird. Diese macht das frittierte Essen noch knuspriger. Julia findet nach wie vor Ramen-Nudelsuppe das beste Essen in Japan.
Wir fanden die Idee ganz witzig, dass es hier Waffeln gibt, die wie 10-Yen-Münzen aussehen, davon haben wir eine probiert. Außerdem gibt es direkt vor dem Asakusa-Schrein einen Laden, der gefüllte und frittierte Teigbällchen verkauft. So etwas haben wir auf unserer bisherigen Reise durch das Land noch nicht gesehen und haben uns direkt angestellt. Es gibt 8 verschiedenen, cremigen Füllungen und wir haben vier davon probiert. Lukas hat am besten die Kastanienfüllung geschmeckt, Julia fand die Vanillepudding-Füllung auch sehr lecker.
Einen Abend haben wir uns im „Underground Foodcurt“ in der Nähe der Shibuya-Kreuzung mit Essen versorgt. Wir haben das eine oder andere frittierte Häppchen, Gemüse, Fleisch und Fisch eingekauft, sowie einen riesigen, fluffigen Eierkuchen (den Kuchen gab es allerdings schon vor dem Foodcurt in einer Seitenstraße). Zusätzlich hat Lukas hier auch relativ günstiges Koberindfleisch (Filet) in guter Qualität entdeckt. Einziger Nachteil war, dass es bereits kalt war, als wir im Hotel ankamen. In Japan ist es unhöflich, im gehen zu essen, da man die Lebensmittel so nicht wertschätzt und im Foodcurt selbst gab es leider kaum Sitzplätze, sodass wir unsere Einkäufe erst nach Hause bringen mussten. Zum sehr zarten Koberindfleisch gab es noch eine leichte Art süßlicher Sojasoße. Tatsächlich war das Fleisch sehr gut, dennoch sind wir uns nicht sicher, ob wir bei einem ebenfalls qualitativ hochwertigem Fleisch aus Deutschland bei gleicher Verarbeitung einen großen Unterschied schmecken würden.
Natürlich haben wir auch ausgiebig die Regalreihen der 7-Eleven Supermärkte weiter erforscht. Von Gebäck oder gefüllte Minipfannkuchen zum Frühstück, über kleine Snacks und süßes zum Kaffee oder auch Hotdog-Brötchen gefüllt mit Nudeln und Soße, haben wir alles durchprobiert und tatsächlich war das meiste sehr lecker. (Wie gesund das Ganze war, wissen wir nicht so genau, aber wir haben es ja auch nur für drei Wochen und nicht für mehrere Jahre gegessen). Einmal haben wir sogar einen Bäcker gefunden und dort ein paar verschiedene Brötchen gekauft. Viele davon hatten einen süßen Teig, aber waren mit Käse gefüllt. Das war auch eine leckere Kombination.
Übrigens: Wusstest du, dass in Japan viele Wohnungen im Stadtzentrum gar keine eigene Küche haben? Die Quadratmeterpreise sind dort so hoch (auch zur Miete), dass es sich eher lohnt jeden Tag (einigermaßen günstig) essen zu gehen, als den Aufpreis für eine eigene Küche zu zahlen. Häufig findet man nur eine elektrische Keramikkochplatte sowie einen Mini-Ofen/Toaster und einen Wasserkocher als Ausstattung in einer Wohnung, um Basisgerichte zu kochen.
Weitere Eindrücke von Tokio
Sumimasen (Es tut uns leid)! Einen Blogbeitrag zu schreiben, ist häufig ein Drahtseilakt. Man möchte einen Eindruck eines Landes oder einer Stadt vermitteln, aber auch einen Ausgleich von Bildern und Text im Beitrag haben. Bisher haben wir den Fokus etwas stärker auf die Bilder gelegt, doch leider glauben wir, dass diese nicht einmal annähernd reichen, um die vielen verschiedenen Eindrücke Japans gut genug zu vermitteln. Vielleicht sind wir hier etwas über das Ziel hinausgeschossen. Gerade in Tokio ist es die Liebe zum Detail der Japaner, der diese Stadt so faszinierend macht. Natürlich gab es auch hin und wieder einige seltsame und spannende Funde (wie zum Beispiel einen mechanischen Uhrenturm, den wir in der Nähe unseres ersten Hotels fanden und der alle paar Stunden ein paar bewegende Figuren herausschickte), ein Aquarium in der U-Bahn-Station, viele süße Lädchen und beeindruckende Gebäude. Wie immer gibt es ein paar Bilder hier unten, die noch einmal mehr den Eindruck der Stadt vertiefen sollen.
Schön, dass du auch diesen langen Beitrag bis zum Ende gelesen hast. Fragen zu Tokio oder Japan allgemein kannst du uns gerne als Nachricht auf Instagram (@zweikoffer) oder an unsere Mailadresse: hallo@zweikoffer.de zukommen lassen.
Nächste Woche wird es etwas abweichend von den bisherigen Beiträgen eine gesamte Zusammenfassung unserer Erfahrungen in Japan geben und auch einige Reisetipps, falls du einen möglichen Trip nach Japan planst. Für die bisherigen Länder (Ungarn und Südkorea) haben wir so etwas nicht gemacht, da wir einfach nicht das Gefühl hatten, lange genug dort gewesen zu sein, um uns wirklich hilfreiches Wissen anzueignen. Nach gut drei Wochen in Japan möchten wir unser gesammeltes Wissen jedoch gerne teilen. Wir hoffen, du freust dich genau so sehr darauf wie wir! 🙂
さよなら(Sprich: Sayonara, bedeutet so viel wie „auf Wiedersehen“)
Lukas und Julia