Tipps, wie du im Ausland am besten bezahlst
Eine unserer größten Bedenken auf Weltreise war, was passiert, wenn unsere Debit-/Kreditkarte gesperrt wird. Schließlich haben wir dann nur noch eine, und wenn diese dann auch geklaut wird oder verloren geht, kommen wir vielleicht gar nicht mehr an unser Geld ran und sind dann im Ausland gestrandet.
Daher haben wir uns überlegt, in diesem Beitrag ein wenig Tipps zur Bar- und Kartenzahlung im Ausland zu geben. Außerdem verraten wir dir, wie wir kreditkartenmäßig auf unserer Reise ausgestattet waren.
Karte oder Bargeld?
Ob du dich eher auf Kartenzahlung oder Bargeld verlassen solltest, hängt von deinem Reiseland ab. Vor allem in asiatischen Ländern ist auch heute noch Bargeld das Zahlungsmittel Nummer Eins. Während unseres Roadtrips durch Schweden hatten wir allerdings gar keine Bedenken, dass die Kartenzahlung Probleme machen könnte oder es diese Option gar nicht gibt. Daher hatten wir dort auch nur einen kleinen Notgroschen dabei (den wir nicht einmal gebraucht haben).
Auch wenn man sich an manchen Reisezielen auf die Kreditkarte verlassen kann, würden wir empfehlen, immer zumindest einen Betrag zwischen 40 und 60 Euro (je nach Wechselkurs, bei Fremdwährung) in bar dabei zu haben. Der riesengroße Vorteil von Bargeld ist schließlich, dass es einfach immer funktioniert und nicht von irgendwelchen externen Faktoren abhängig ist. Wenn im Reiseland dann weitläufig Kartenzahlung akzeptiert ist, reicht das für gewöhnlich.
Zusatzgebühren
Auch ist es in jedem Land anders, wie mit Zusatzgebühren für die Bezahlung mit Karte bzw. dem Abheben von Bargeld umgegangen wird. Um Geld zu sparen, solltest du vor deinem Urlaub auf jeden Fall prüfen, ob Transaktionsgebühren bei deinen Kredit- und Debitkarten anfallen und in welcher Höhe diese sind. Sobald du das weißt, kannst du dann entscheiden, in welcher Situation du welche Karte einsetzt, um Extrakosten zu vermeiden.
Auch bei Bargeldabhebungen sollte man sich vorher informieren, ob hier Gebühren anfallen. So kann es sein, dass zum Beispiel in Tourismusgebieten, Flughäfen, etc. Zusatzgebühren auf den abgehobenen Betrag aufgeschlagen werden. In den meisten Ländern wird man vor der Abhebung zwar darauf hingewiesen, aber wenn man sich vorher darüber informiert, kann man auch hier einiges sparen.
Ein Beispiel für viele Gebühren ist das Geldabheben in Thailand. Deutsche Banken und Sparkassen verlangen meist eine Gebühr zwischen 4 und 10 Euro pro Transaktion. Hinzu kommt noch eine Währungsgebühr zwischen 0 und 4 Prozent des abgehobenen Betrags sowie eine Eigengebühr am Automaten zwischen 50 und 150 Thai Bath. Um hier zu sparen, sollte man also zuerst vergleichen, welcher Geldautomat eine möglichst geringe Währungs- und Eigengebühr hat. Hat man diesen dann gefunden, sollte man direkt möglichst so viel Geld abheben, da bei einem erneuten Abhebevorgang natürlich auch erneut die Transaktionsgebühr anfällt.
Lokale Währung bevorzugen
Sowohl bei Bar- als auch bei Kartenzahlung wird man häufig gefragt in welcher Währung man bezahlen möchte. Entweder in der Landeswährung, oder im umgerechneten Kurs der Heimatwährung. Hier solltest du unbedingt immer die einheimische Währung bevorzugen, da hier oft versteckte Gebühren für die Umrechnung aufgeschlagen werden.
Bei Kartenzahlung hat man außerdem den Vorteil, wenn man in der lokalen Währung bezahlt, dass der Wechselkurs tagesaktuell (plus mögliche Transaktionsgebühren, über die du dich vorher bereits informiert haben solltest) umgerechnet und abgebucht wird. Bei einer Bezahlung in deiner Heimatwährung wird diese Umrechnung sowie die Transaktionsgebühr von Dritten übernommen.
Wechselbüros vermeiden
Bei Wechselbüros sieht es ähnlich aus wie bei der Kartenzahlung in der eigenen Währung. Auch hier wird ein tagesaktueller Kurs angeboten, der vermutlich etwas über dem eigentlichen Kurs liegt. Von irgendwas müssen die Angestellten schließlich leben. Daher ist es auch hier ratsam, anstatt das Geld in einer Wechselstube einzutauschen, sich einen Geldautomaten zu suchen und hier die benötigte Menge abzuheben. Es kann einige Ausnahmen geben, zum Beispiel wenn Automaten sehr hohe Transaktionsgebühren verrechnen und zusätzlich deine Karte noch eine hohe Gebühr für die Abhebung selbst verrechnet. In der Regel kommt man an einem Automaten aber immer deutlich günstiger an sein Geld.
Geldautomaten in Bankfoyers
Gute Chancen, einen Geldautomaten ohne Zusatzgebühr, gibt es übrigens häufig im Foyer von lokalen Banken. Eventuell gibt es sogar internationale Niederlassungen von deiner Hausbank. Bei einer Partnerbank ist es meist besonders empfehlenswert, Geld abzuheben.
Dieser Tipp ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. In Südkorea haben wir nämlich ein Bankgebäude gesucht und unsere Karten gingen an diesen Automaten nicht. Wir mussten immer einen privaten Geldautomaten suchen, an dem wir Bargeld aufstocken konnten. Diese standen fast immer versteckt und unauffällig in kleinen Gassen. Wir haben aber auch von anderen Reisenden gehört, dass sie hier kein Problem hatten. Vielleicht hatten wir hier einfach etwas Pech.
Cashback? – Ja bitte!
Falls du vielleicht sogar ein wenig sparen möchtest, kannst du dir überlegen, Karten mit Cashback-Funktion zu nutzen. Sie erlauben dir, einen Teil deiner Ausgaben zurückzubekommen. So könnt ihr das Bonusprogramm nutzen, um zum Beispiel vergünstigt eure Flüge, Hotels oder Mietwagen zu buchen.
Wir haben mit der Einlösung unserer Punkte der American Express-Platincard für den Flug von Sri Lanka nach Wien sozusagen nur die Hälfte bezahlt, da wir ein Ticket mit Flugmeilen bezahlt haben, die wir auf unserer bisherigen Reise sammeln und dann übertragen konnten.
Welche Karten sind empfehlenswert?
Wir hatten unsere Karten aufgeteilt wie folgt:
Für alle großen Buchungen (Hotels, Flüge, Mietwagen) haben wir unsere American Express-Platinum-Kreditkarte verwendet. Auch wenn die Karte eine sehr hohe Monatsgebühr verrechnet, hat es sich in diesem Fall gelohnt, da ein riesiges Paket an Reiseversicherungen dabei war. Über die Karte haben wir durch die großen Ausgaben „Membership-Reward-Points“ bekommen (1 Euro = 1 Membership Reward Point). Diese konnte man dann zum Umrechnungskurs der jeweiligen Airline in Bonusmeilen übertragen. Das hat sich auf jeden Fall gelohnt. Für die Bargeldabhebung lohnt sich die Karte jedoch eher nicht, da hohe Gebühren verrechnet werden.
Für möglichst kostenfreies Abheben von Bargeld hatten wir die DKB-Debitkarte. Solange man bei der DKB Aktivkunde ist (erfordert einen Geldeingang von ca. 700 Euro pro Monat auf dem Konto), kann man weltweit ohne Zusatzgebühren Geld abheben. Da es eine Debitkarte ist, kann es jedoch zu Problemen bei der Hotel- oder Mietwagenbuchung kommen. Hier werden häufig bestimmte Beträge zur Absicherung einbehalten, die den Verfügungsrahmen der Debitkarte sprengen. Zum reinen Bargeldbezug ist sie jedoch empfehlenswert. Es gibt mittlerweile jedoch einige andere Anbieter, mit denen man ebenfalls weltweit ohne Zusatzgebühr sein Geld abheben kann.
Wenn alle Stricke reißen, haben wir noch die Kredit- und Debitkarte von unserer Hausbank dabei gehabt. Diese haben zwar eher schlechte Konditionen, wenn es um das Bezahlen und das Geldabheben ging, aber von diesen wussten wir, dass sie funktionieren und sie dienten als Auffangnetz, falls wir die Amex oder die DKB-Debitkarte verlieren sollten. Zudem haben wir die Bankangestellten gekannt, sodass wir die meisten Probleme mit diesen Karten mit einem einfachen Telefonat klären hätten können.
Es gab tatsächlich einen Fall, in dem weder die Amex noch die DKB-Karte im Lesegerät funktioniert hat und wir mit unserer Hausbank-Kreditkarte bezahlen mussten. Die einzige alternative Lösung wäre gewesen, einige Tage vor Fälligkeit der Bezahlung zu beginnen, alle 24 Stunden an einen Geldautomaten zu gehen und dort den Maximalbetrag abzuheben, bis der fällige Geldbetrag in bar bezahlt werden könnte. Das wäre natürlich auch gegangen, aber mit erheblichem Aufwand und natürlich auch dem Risiko einhergegangen, evtl. beklaut zu werden.
Fazit
Im Urlaub ist es unserer Meinung nach sinnvoll, je nach Reiseziel zu entscheiden, ob man Karten- oder Barzahlung bevorzugt. In Schweden benötigt man beispielsweise gar kein Bargeld, in anderen Ländern wie Indonesien gibt es aber auch kleine Inseln, auf denen nur Barzahlung möglich ist. Je nach Reiseerlebnis muss man sich hier einfach anpassen. Wenn man die asiatische Streetfood-Welt erkunden möchte, benötigt man fast ausschließlich Bargeld, da die wenigsten dieser Läden überhaupt Kartenzahlung anbieten.
Wenn es in den jeweiligen Ländern Probleme beim Bargeldbezug oder der Kartenzahlung gab, haben wir sie in unseren zahlreichen Reiseberichten definitiv erwähnt. Hier findest du übrigens eine Übersicht unserer besuchten Länder / Orte und kannst unsere Erlebnisse dort nachlesen. Vielleicht hilft dir das ja ein wenig bei deiner nächsten Reise.
Danke, dass du diesen Beitrag bis hierher gelesen hast. Wir hoffen, dass du etwas daraus mitnehmen konntest. Schreib uns bei Fragen gerne eine Nachricht über das Kontaktformular oder auf Instagram.
Bis nächste Woche!
Julia und Lukas