Harry Potter und die Erkundung von London
Die erste gemeinsame Reise ins Ausland haben die Zweikoffer übrigens 2018 nach London unternommen. Zu der Zeit war an den Brexit noch gar nicht zu denken und wir hatten eine unglaublich anstrengende Anreise. Was wir sonst noch alles an diesem magischen Wochenende erlebt haben, erfährst du in diesem Beitrag.
Zuerst noch die kurze Geschichte, warum unsere Anreise so anstrengend war: Wir hatten einen recht späten Flug mit Ryanair gebucht (ca. 22 Uhr). Dieser hatte gute drei Stunden Verspätung, sodass wir erst kurz 1:30 Uhr nachts starten konnten. Der Flug dauerte nicht ganz zwei Stunden und wir landeten müde, aber wohlbehalten um kurz vor halb vier nachts (oder fast schon: morgens) am Flughafen Stansted. Der Flughafen liegt etwas außerhalb und man fährt noch einmal eine knappe Stunde bis in die Londoner Innenstadt. Wir hatten richtig Glück und erreichten den letzten Bus, der für die nächsten 2-3 Stunden fuhr, gerade noch rechtzeitig.
Unsere Unterkunft lag im Stadtteil Whitechapel, glücklicherweise mussten wir daher nicht umsteigen, sondern konnten von der Bushaltestelle zu Fuß innerhalb von 20 Minuten zu unserer Unterkunft laufen. An die genaue Uhrzeit erinnern wir uns nicht mehr, aber vermutlich war es irgendwann zwischen halb fünf und halb sechs war es dann so weit, und wir konnten in unsere Unterkunft. Ein Airbnb mit hauchdünnen Wänden, das darauf ausgelegt war, möglichst viele Touristen unterzubringen. Immerhin hatten wir ein absperrbares Zimmer mit kleinem Bad für uns. Nebenan haben wir bei der Ankunft durch die angelehnte Tür einen Sechs- oder Achtbett-Schlafsaal gesehen. Um 7:30 Uhr klingelte übrigens unser Wecker, da wir zu unserer ersten Sehenswürdigkeit mussten.
Wir sprangen frisch erholt (naja, mehr oder weniger) aus dem Bett und machten uns auf den Weg. Eine Straße weiter gingen wir für ein schnelles Frühstück in ein kleines Café mit dem Namen Coffee Republic. Dort bestellte sich jeder von uns etwas zu essen und eine große Tasse Kaffee. Die Tasse war dann auch wirklich groß. Vermutlich ein guter halber Liter oder noch etwas mehr, den wir dann zügig leeren mussten. Tatsächlich hat die Menge aber auch recht gut geholfen, um die Müdigkeit zu vertreiben. Dann ging es auch schon los zu unserer ersten Sehenswürdigkeit.
Die Harry Potter Studios
Anreise
Die Anreise zu den Harry Potter Filmstudios war nicht ganz einfach. Da wir ein Ticket mit Zeitslot gebucht hatten, mussten wir auch so früh los.
Für die Anreise haben wir uns eine Oyster-Card (Aufladekarte für die öffentlichen Verkehrsmittel) geholt, sind von Whitechapel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Euston Square gefahren. Dort haben wir den Zug in Richtung Birmingham genommen.
An der Haltestelle Watford Junction sind wir ausgestiegen und mit dem Shuttlebus zu den Leavesden Studios (eigentlicher Name der Studios) gefahren. Da die HP-Studios etwas außerhalb von London liegen, waren wir eine Weile unterwegs. Vielleicht hast du schon bemerkt, dass die Anfahrt recht kompliziert war. Wenn du es einfacher möchtest, kannst du zur Besichtigung der Studios eine All-Inclusive-Tour buchen. Die Rundfahrt (inkl. Studiobesuch) startet dann von den U-Bahn-Stationen Kings Cross oder Victoria.
Butterbier und Bühnenbilder
Nachdem wir rechtzeitig ankamen, mussten wir trotzdem noch etwas warten, da sehr viel los war. Wir würden dir für deinen Besuch hier empfehlen, die Tickets möglichst frühzeitig zu kaufen und vorab zu prüfen, wie lange du von deiner Unterkunft zu den Studios brauchst.
Endlich konnten wir in die magische Welt von Harry Potter eintauchen.
In den Studios gab es unglaublich viel zu sehen und zu entdecken. Massenhaft Originalkostüme und Requisiten. Berühmte Schauplätze, angefangen von Harry Potters Kammer unter der Treppe bis zum Klassenzimmer des Zaubertränke-Unterrichts oder dem Grabstein der Riddles oder ein Stück der Winkelgasse mit dem Scherzartikelladen von Fred und George Weasley. Genauso liebevoll wie die Filme werden die Requisiten in Szene gesetzt und mit vielen Zusatzinformationen, die in den Filmen häufig nicht bemerkt wurden, ausgestellt.
Wusstest du zum Beispiel, dass die Garderobe von Dolores Umbridge einen zunehmend pinkeren Farbton annimmt, je mehr Macht sie im Zaubereiministerium erhält? Oder dass viele der Hintergründe in den Filmen auf einer Leinwand von bis zu 183 Metern Länge von Hand gemalt wurden?
Für technisch Interessierte werden hier auch einige Geheimnisse verraten. So wird gezeigt, wie die Flüge auf den Besen während der Quidditch-Spiele gefilmt wurden und wie die mechanischen Puppen gesteuert wurden, um möglichst lebensecht zu wirken. Auch wenn die Filme schon etwas in die Jahre gekommen sind, ist es kein Wunder, dass sie immer noch so fantastische Effekte vorweisen können.
Es gibt auch ein Restaurant hier. Bei gutem Wetter kann man sich in einem offenen Hof eine kleine Stärkung sowie ein Butterbier gönnen. Hier sind größere Requisiten ausgestellt. Dazu gehören unter anderem der lila Tripeldecker Knight Bus und das Haus der Dursleys. Ebenso wie das Haus von Harrys Eltern. (nicht begehbar).
Alles wollen wir auch nicht über die Studios verraten. Wir würden uns auch nicht als Hardcorefans von Harry Potter bezeichnen. Lukas hat alle Bücher 2x gelesen und Julia hat die Filme mehrmals gesehen (Lukas auch, aber nicht ganz so oft). Trotzdem haben uns die Harry Potter Filmstudios komplett abgeholt und sind eine absolute Empfehlung für deinen Besuch in London, wenn du ein bisschen Interesse an der Wizarding-World hast!
Danach haben wir uns noch mit einer Freundin, die zu dieser Zeit ebenfalls in London war, in einem Pub getroffen und sind ein wenig durch die Stadt spaziert. Dann war der erste Tag auch schon vorbei.
Zweiter Tag
Am zweiten Tag in London holten wir unseren Schlaf nach und standen erst recht spät auf.
Da die U-Bahnstation in Whitechaptel wegen Umbauarbeiten gesperrt war, gingen wir zu Fuß zur Themse, der Tower Bridge, vorbei am Tower of London und der Millenium Bridge. Für den Tower gab es leider keine Eintrittskarten mehr.
Deshalb spazierten wir noch etwas in der Innenstadt herum, kamen an der St. Pauls Cathedral vorbei. Eine wirklich beeindruckende Kirche, die zu den größten der Welt gehört. Da der Eintritt für Touristen allerdings 10 Pfund betrug, gingen wir nicht hinein. Ein Ort, den wir allerdings betreten konnten, war das Globe Theatre, welches vor allem durch die Aufführungen von William Shakespeare Berühmtheit erlangte. Das Original wurde 1599 erbaut und 1644 abgerissen. Im 20. Jahrhundert wurde der Nachbau des Originals in der Nähe des ursprünglichen Platzes verwirklicht.
Weiter ging es dann wieder über die Millenium Bridge zum Piccadilly Circus, einfach, weil dieser Ort einer der bekanntesten in London ist, viele Orte miteinander verbindet und vor Leben nur so pulsiert. Wir verbrachten dort etwas Zeit, liefen einige Straßen entlang und fuhren dann weiter zum Buckingham Palace. Um den Palast der Königsfamilie gibt es natürlich auch den einen oder anderen Souvenirladen. Auch wenn dich das Thema nicht interessiert, ist es echt Wahnsinn, was es alles für Souvenirs von den Royals gibt. Schau dich einfach mal in so einem Laden um. Wir haben uns jedenfalls gut amüsiert. Ganz in der Nähe gab es noch ein Geschäft, das Julia unbedingt besuchen wollte.
Das Harrods ist eines der bekanntesten Kaufhäuser Londons und zählt sogar zu den berühmtesten und exklusivsten Kaufhäusern der Welt. Die Fassade des Kaufhauses wird in der Dunkelheit von ca. 12.000 Lampen beleuchtet. Angeblich müssen die hauseigenen Elektriker dort täglich etwa 300 Stück auswechseln. Es ist ein Kultobjekt, vergleichbar mit dem KaDeWe in Berlin und gehört mit dem Parlament und dem Big Ben zu den am häufigsten besuchten Gebäuden Londons. Wenn du das Harrods ebenfalls besuchen möchtest, solltest du auf angemessene Kleidung achten. Rucksäcke sollen in der Hand und nicht auf dem Rücken getragen werden. Ebenfalls ist auffällige Kleidung wie zum Beispiel T-Shirts von Metal- und Punkbands verboten.
Auf dem Rückweg gingen wir noch einmal an der Tower Bridge vorbei. Dort hatten wir bereits am Vortag gesehen, dass ein Festival vorbereitet wurde. Das Underbelly-Festival war ein entspanntes Treiben mit vielen Sitzplätzen und Foodtrucks. Wir blieben dort eine Weile und aßen etwas und kauften in einem Laden in der Nähe noch ein paar Süßigkeiten und Getränke, bevor wir uns wieder auf den Rückweg zu unserer Unterkunft machten. Der Rückflug ging früh am nächsten Morgen.
Fazit
Für (nur) zwei volle Tage konnten wir schon einiges mitnehmen. Hauptgrund für unseren Besuch waren die Harry Potter Studios. Trotzdem ist uns klar, dass wir für eine nächste Reise nach England noch einige Orte offen haben. Ein Besuch im Palace of Westminster, dem Big Ben sowie dem Tower of London sollte beim nächsten Besuch auf jeden Fall dabei sein.
Tatsächlich waren zwei Tage sehr wenig Zeit, vor allem mit dem Besuch in den Harry Potter Studios. Wir würden dir für einen Besuch mindestens drei, besser vier volle Tage in London empfehlen. Von hier kannst du übrigens auch einen Tagesausflug zum historischen Stonehenge buchen. Allerdings haben wir gehört, dass die mysteriösen Steine nicht gerade beeindruckend sein sollen. Auf seiner Schulabschlussfahrt vor vielen Jahren, die zufällig auch nach London ging, war Lukas außerdem im London Eye, dem zweithöchsten Riesenrad Europas. Auch das hat ihn nicht gerade umgehauen und war recht teuer. Weitere Sehenswürdigkeiten wären auch Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett und Fußballfans können dem Wembley Stadium einen Besuch abstatten.
Was wir dir auf jeden Fall empfehlen ist, dass du alle Sehenswürdigkeiten nach Möglichkeit vorab buchen solltest. London ist eine der zehn Städte weltweit, die weltweit am häufigsten besucht werden (Quelle: Spiegel Reise, Artikel vom 13.12.2023. Zuletzt geprüft am 20.07.2024) Entsprechend hoch ist hier das Tourismusaufkommen. Auch die aufladbare Oyster-Card ist hervorragend für Touristen geeignet, wenn diese häufig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
Da der Beitrag schon etwas älter ist, haben wir damals gar nicht so viele Bilder gemacht. Trotzdem hoffen wir, dass dich dieser kleine aber feine „Leseurlaub“ für einen künftigen Besuch von London inspiriert hat.
Bis nächste Woche!
Lukas und Julia