Der höchste Wasserfall Deutschlands
Mittlerweile haben wir auf diesem Blog schon einige Länder und Städte rund um die Welt in einen Beitrag gefasst. Langsam wird es Zeit, dass wir auch einige Orte in unserem Heimatland aufnehmen, denn auch in Deutschland gibt es durchaus schöne Plätze.
Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber es passiert uns immer mal wieder, dass wir mit anderen Deutschen sprechen, die die Meinung vertreten, dass ein Urlaub in Deutschland ja kein richtiger Urlaub sei. Ganz so sehen wir das nicht und haben deshalb auch immer mal wieder Städte und Nationalparks in Deutschland besucht. Wir haben sogar einmal einen Roadtrip durch Deutschland gemacht. Dazu aber in einer späteren Beitragsreihe mehr. Insgesamt gibt es in Deutschland übrigens 16 Nationalparks.
Heute starten wir mit unserem Besuch im Nationalpark Berchtesgaden. 2021 haben wir dort ein verlängertes Wochenende (4 Tage) verbracht und unter anderem den höchsten Wasserfall Deutschlands besichtigt. Da wir zum Wandern nicht gerade das passende Wetter hatten, haben wir einen Tag spontan umgeplant und sind nach Salzburg gefahren.
In diesem Jahr fiel unser Urlaub etwas kürzer als gewöhnlich aus, da Lukas gerade seine Abschlussarbeit abgeben musste und wir nicht genau wussten, wann er damit fertig ist. Deshalb haben wir alles eher kurzfristig gebucht.
Berchtesgaden & Obersalzberg
Unsere Unterkunft war ein klassisches Hotel Garni in Berchtesgaden. Für alle, die sich darunter nichts vorstellen können: Eine Hotel Garni hat keinen Restaurantbetrieb und bietet nur Frühstück und eventuell kleine Speisen an.
Am ersten Tag erkundeten wir (wie eigentlich fast immer) zuerst die Gegend. Wir spazierten durch die Innenstadt von Berchtesgaden und entdeckten gar nicht zu weit außerhalb einige tolle Aussichtspunkte, da die Gegend hier bekanntermaßen ziemlich bergig ist. Den genauen Weg bekommen wir leider nicht mehr ganz zusammen, da wir eher zufällig darauf gestoßen sind.
Da es relativ viele Wolken und hin und wieder kurzen Regen gab, verzichteten wir am ersten Tag auf einen Besuch am Obersalzberg. Diesen holten wir aber am nächsten Tag direkt nach. Vom Ort Berchtesgaden fuhren wir mit einer Gondel auf den Obersalzberg und von dort nahmen wir einen eher einfachen Wanderweg (da es immer noch sehr wolkig war und man sowieso nicht so viel gesehen hat. Aber es war besser als am Vortag). Der Weg selbst war gut begehbar, aber ohne die Aussicht nicht sehr spektakulär. Super war der Abschluss, als wir im Gasthaus Café Graflhöhe einkehrten. Der Spitzname der Gaststätte ist Windbeutelbaron, da die Windbeutel eine Spezialität des Hauses sind. Damit hatte sogar Lukas zu kämpfen. Und während wir dort saßen und unser Essen genossen, rissen auch die Wolken auf und wir hatten doch noch einen tollen Ausblick auf den Watzmann und die umliegenden Berge.
Zugegeben: Wir haben die Weitläufigkeit des Obersalzbergs etwas unterschätzt. Wer gerne wandert kommt hier voll auf seine Kosten. Für uns war zeit- und wettertechnisch leider nur dieser eine Tag machbar.
Nationalpark Berchtesgaden
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Auto zum Eingang des Nationalparks. Die erste Besonderheit hier ist, dass man den Nationalpark selbst eigentlich nur mit einer Bootsfahrt über den wunderschönen Königssee erreichen kann. Da das Wetter nach wie vor nicht ganz so gut war, mussten wir hier jedoch nicht sehr lange warten. Harte Wanderer können übrigens auch über Wanderwege und Übernachtungen in Hütten den weitläufigen Nationalpark erkunden. Da unser Ziel der „höchste Wasserfall Deutschlands“ (470 m) war, fuhren wir mit dem Boot über den Königssee, machten einen Stopp an der Wallfahrtskirche St. Bartolomä (da diese einfach auf dem Weg liegt, haben wir sie uns mit angesehen) und erreichten dann die Anlegestelle Salet. Von dort wanderten wir das abgegrenzte Tal zwischen den Bergen entlang. Hinter dem Königssee liegt zudem noch der Obersee, an dem wir auf recht schmalen Wegen entlangliefen, bis wir die malerische Fischerhütte und die danebenliegende Fischunkelalm passierten. Dann ging es wieder ein Stück Querfeldein, bis wir den Röthbachfall erreichten.
Wenn man sich an anderen Wasserfällen wie im Yosemite-Nationalpark orientiert, war dieser zum aktuellen Zeitpunkt aber eher ein kleines Rinnsal und hat unsere Erwartungen nicht ganz erfüllt. Trotzdem war die ganze Landschaft hier sehr beeindruckend und wir haben auch ein paar schöne Bilder machen können.
Funfact am Rande: Der ganze Nationalpark war voller Kühe. Diese werden, sobald es warm genug wird, mit einem Boot übergesetzt und dann dort freigelassen. Die natürliche Barriere von Bergen und Seen um das Tal verhindert, dass die Kühe verloren gehen und sie haben ein riesiges Gebiet, in dem Sie frei herumlaufen können. Da die Kühe wenig Scheu vor Menschen haben, kommen sie einem gerne auch mal etwas näher. Bedrohlich war aber keine Situation. Man muss manchmal nur etwas wegen der Kuhfladen aufpassen.
Auf dem Rückweg liefen wir noch ein Stück links vom Königssee einen Wanderweg entlang, da hier der Malerwinkel war. Ein Aussichtspunkt, der bereits vielen Künstlern als Inspiration für Ihre Landschaftsbilder diente.
Ersatzplan: Salzburg
Wie bereits ganz oben erwähnt, war das Wetter nicht so gut, dass wir noch einen Tag mehr Wandern gehen wollten. So entschieden wir uns spontan dazu, von Berchtesgaden nach Salzburg zu fahren. Mit dem Auto benötigt man etwa 30-40 Minuten.
Lukas war schon recht häufig (ca. 4-6x) in Salzburg, da er früher häufig nach dem Skifahren noch einen Zwischenstopp dort eingelegt hat. Das ist aber bereits eine ganze Weile her. Da wir den Entschluss, dorthin zu fahren erst beim Aufstehen fassten, hatten wir auch keinen genauen Plan im Kopf. Die Festung Hohensalzburg wollten wir nicht unbedingt besuchen und lieber die Stadt erkunden. Also erkundeten wir eher die Altstadt mit ihren schmalen Gassen, in der übrigens auch das Geburtshaus von Mozart steht. Als es stark begann zu regnen, fanden wir ein nettes Café (Kaffee-Alchemie), in dem wir die Zeit überbrücken konnten und als es ein zweites Mal begann zu regnen, fanden wir ein richtig gutes thailändisches Restaurant (Dodo’s Vietnamese Kitchen), in dem wir einkehren konnten. Letztendlich waren wir froh, dass wir bei diesem Wetter nicht wandern gingen, sondern uns für Salzburg entschieden haben. Vergleicht man Salzburg mit Wien, hat uns Wien allerdings deutlich besser gefallen. Abends fuhren wir dann zurück nach Berchtesgaden, um am nächsten Tag abzureisen.
Als wir uns auf den Rückweg machten, war das Wetter übrigens (natürlich) hervorragend und supersonnig. Einen kleinen Umweg entfernt lag der Thumsee. Dort machten wir noch eine Pause und immerhin noch ein paar Bilder von See und Bergen bei schönem Wetter. Auch wenn der See kein Must-Have-Zielort für deinen Urlaub in dieser Gegend ist, haben wir die kleine Wanderung um den See bei Sonnenschein zum Abschluss noch sehr genossen.
Fazit & Infomaterial
Auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat, haben wir die Lücken ohne größeren Regen nach unserer Meinung gut genutzt. Wenn du gerne wanderst, können wir dir die Gegend in und um den Nationalpark Berchtesgaden definitiv empfehlen. Für einen Kurztrip kann man die Gegend auf jeden Fall das eine oder andere Mal besuchen. Was wir gar nicht auf dem Schirm hatten, aber auch spannend sein soll, ist ein Besuch im Salzbergwerk Berchtesgaden.
Falls du dich über die gesamte Gegend informieren möchtest, empfehlen wir dir die Website von Berchtesgaden. Hier findest du alles von Wanderwegen über Hüttentouren, den Königssee und den einzelnen Bergen. Denn, und das muss dir auch bewusst sein, wenn während der Saison auch noch das Wetter gut ist, ist Berchtesgaden eine der touristischsten Regionen Deutschlands.
Wenn du nur Infos zum Nationalpark selbst suchst, hat auch dieser eine eigene Website. Diese findest du hier. Alle Links wurden am 21.06.24 zuletzt überprüft.
Warst du schon einmal in der Gegend? Teilst du unsere Erfahrung oder hast du Empfehlung für andere Leser des Blogs? – Lass gerne einen Kommentar da.
Bis nächste Woche
Julia und Lukas