Konnichiwa!
Wir sind ein Land weiter gereist und sind im wunderschönen Osaka gelandet.
Osaka ist mit seinen 2,7 Millionen Einwohnern nach Tokio und Yokohama (was historisch bedingt eigentlich mit Tokio zusammengewachsen ist) die drittgrößte Stadt der Insel. Sie wird auch „die Küche Japans“ genannt, was wir natürlich sofort überprüft haben.
Der Flug von Busan nach Osaka hat etwas über eine Stunde gedauert. Theoretisch hätte man auch mit dem Boot von Busan nach Fukushima fahren können, aber da wir Fukushima nicht auf unserer Reiseliste hatten und das Weiterkommen von dort doch erheblich Zeit gekostet hätte, haben wir uns für den Flug entschieden.
Nach der Landung wurde bei den Passagieren der Corona-Impfstatus überprüft. In Japan darf man nur mit einem negativen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist oder einer bereits erhaltenen Dreifachimpfung einreisen. Generell gilt in Japan sowohl in den öffentlichen Verkehrsmitteln als auch in Geschäften noch Maskenpflicht. Viele Japaner behalten die Maske auch draußen auf, wenn sie sich in besonders belebten Gebieten befinden. In diesem Land gibt es ein sehr starkes „Wir-Gefühl“. Das bedeutet, dass sie weiterhin Masken tragen, um andere zu schützen. Bereits als Lukas 2018 in Tokio war, hat man hier, sobald man sich krank gefühlt hat, Maske getragen, um andere nicht anzustecken. Die Pandemie der letzten Jahre hat dieses Verhalten noch einmal verstärkt.
Ersteindruck der Stadt
Endlich funktioniert hier mal etwas! Anders als in Südkorea hat man sich in Japan keine Sekunde verloren oder überfordert gefühlt. Trotz eines großen öffentlichen Verkehrsnetzes war es einfach, zu unserer Unterkunft zu finden. Das Personal am Infoschalter am Flughafen hat uns gut weitergeholfen. Wir sind allerdings ewig von der Straßenbahn zur U-Bahnlinie gelaufen. Bestimmt 15 Minuten mit vollem Gepäck.
Die komplette Strecke war unterirdisch, sodass wir uns nach einiger Zeit gefragt haben, ob wir überhaupt richtig sind, aber wohin hätte man auch gehen sollen, es gab ja nur die eine Richtung. Auch Bargeld abheben hat direkt am ersten Automaten, den wir gefunden haben, geklappt. Mit dem Geld haben wir uns direkt die Icoca-Karte geholt. Eine wiederaufladbare Karte, mit der man in fast allen öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Japan schnell durch einfaches Auflegen bezahlen kann, ähnlich wie mit unseren Bankkarten. Icoca heißt die Karte aus dem Großraum Osaka. In Tokio heißen sie Sucia oder Pasmo. Auch wenn die Namen unterschiedlich sind, funktionieren alle Karten gleich.
Wir hatten außerdem ein günstiges Zimmer in einem schicken Businesshotel in der Nähe der Namba-U-Bahnstation. Der Ersteindruck von Osaka war durchweg positiv. Besonders gut finden wir hier die 7-Eleven-Supermärkte. Das ist eine riesige Ladenkette, mit vielen sehr kleinen Supermärkten, die teilweise nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind und bis spät in die Nacht offen haben. Dort findet man alles, was man für eine nächtliche Heißhungerattacke benötigt. Onigiri (=Reisbällchen), gefüllte Currybrötchen, Gebäck, Pudding, Snacks, Süßes, allerlei verschiedene Getränke und auch die wichtigsten Hygieneartikel. In manchen stehen sogar Kopierer und Geldautomaten.
Sehenswürdigkeiten
Am nächsten Tag haben wir den Anlaufpunkt Nummer eins besucht: Osaka Castle. Das Wetter war wolkenlos und strahlend schön. So haben wir uns auch direkt den ersten Sonnenbrand geholt. Dennoch war der Besuch des Schlosses, welches zugleich eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Japans ist, definitiv zu empfehlen. Wir haben es allerdings nur von außen bestaunt, da man für eine Tour durch das Innere sehr lange anstehen musste.
Im Anschluss sind wir durch das Shinsekai-Viertel spaziert. Hier gibt es viele Restaurants und Souvenirläden sowie eine Menge Figuren der Gottheit Billiken, dem „God of Things as They Ought to Be„, also „Gott der Dinge, wie sie sein sollen“. Wahrzeichen des Viertels ist der 103 Meter hohe Tsutenkaku-Tower. Anschließend machten wir noch einen kurzen Stopp am Isshin-ji-Tempel.
Von dort ging es, nach einer kurzen U-Bahn fahrt, weiter ins Dotonbori-Viertel. Dieser Stadtteil ist es ebenfalls stark besucht, bunt und von allen Eindrücken überladen wie in Shinsekai. Hier findet man auch das Neonbanner des Glico-Manns, der seit Fertigstellung dieses Stadtviertels vor über 70 Jahren als eines der Wahrzeichen Osakas gilt. Wir haben über Tripadvisor ein kleines Restaurant gefunden, dass wahnsinnig leckere Ramen (=japanische Nudelsuppe) gemacht hat und sind nach dem Essen erschöpft zurück zu unserer Unterkunft gelaufen. Diese war zu Fuß keine 20 Minuten von Dotonbori entfernt, und man hat sich auch nach Einbruch der Dunkelheit immer noch sicher auf der Straße gefühlt.
An den beiden darauffolgenden Tagen machten wir einen Ausflug in Gebiete in der Nähe von Osaka. Welche das waren, wird erst in den nächsten Beiträgen verraten.
Als wir dann wieder einen Tag in Osaka verbrachten, hat es leider immer mal wieder geregnet und wir haben das Gebiet um Namba erkundet. Namba ist eigentlich eine Stadt innerhalb der Stadt. Wir haben den Namba Yasaka oder auch Löwenschrein besucht. Warum dieser so heißt, wird auf dem Bild in der Galerie sehr schnell klar.
Danach ging es ins Namba Parks-Einkaufszentrum. Das Besondere daran ist, dass es auf dem Dach begrünt ist und sich die Geschäfte beim Blick nach unten links und rechts ähnlich wie bei einem Canyon entlangschlängeln.
An unserem letzten Tag in Osaka haben wir das America Mura, also das „American Village“ erkundet. Dies ist ein kleiner Bezirk in der Nähe von Dotonburi, welcher sehr an amerikanische Einkaufsstraßen erinnert. Schon die Menschen in diesem Viertel wirkten auf uns anders als im Rest von Osaka. Auch hier war viel los und an jeder Ecke dröhnte amerikanische Musik aus den Geschäften, welche viel weit geschnittene Streetwear-Klamotten verkaufen. Man kam sich hier wirklich für einen kurzen Moment wie auf der anderen Seite der Erdkugel vor.
Danach haben wir Dotonburi noch einmal etwas genauer erkundet. Wir haben auch einige Zeit im DonQuixotte verbracht. Das ist ein 6-Stöckiger Laden, der auf jeder Ebene etwas anderes verkauft. Elektronik, Kosmetik, Klamotten, Socken, Souvenirs, Stofftiere, Süßigkeiten, Kitsch und noch viel mehr. Das Besondere an diesem Laden ist, dass man im dritten Stockwerk für einen Preis von 600 Yen (ca. 4,50 Euro) in ein Riesenrad steigen kann und einen Überblick über die Stadt bekommt. Da uns die Schlange zu lang war, haben wir die Straßen von Dotonburi weiter erkundet.
Kulinarik
Wir lieben das japanische Essen. Egal ob einfache Onigiri, Ramen, Okonomiyaki oder Sushi. Einige Gerichte sind auch in Deutschland bekannt. Vor allem Ramen findet man seit einiger Zeit auch immer mal wieder in unserer Gegend. (Vor einigen Jahren musste man noch bis nach Hamburg oder München fahren, um eine anständige japanische Nudelsuppe zu bekommen.) Trotzdem schmecken die Sachen häufig am besten, wenn man sie in dem Land isst, aus dem sie kommen. Daher gibt es hier auch eine kleine Galerie mit den leckersten Gerichten, die wir in Osaka probiert haben. (Lukas hat auch getrockneten Tintenfisch probiert. Kann man Essen, haben wir hier aber nicht mit in den Beitrag aufgenommen.)
Fazit und weitere Eindrücke von Osaka
Osaka hat von Sehenswürdigkeiten über Tempel, bis hin zum Essen sehr viel zu bieten. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut ausgebaut und mit einer entsprechenden IC-Card (wie unserer Icoca-Karte) einfach zu benutzen. Aufgrund der guten Anbindungen sind auch Tagesausflüge in andere Teile des Landes kein Problem. Man muss sich etwas daran gewöhnen, für sein Essen eine Weile anzustehen, da es trotz der vieeeelen Restaurants noch viel mehr Einwohner (und Touristen) in dieser Stadt gibt. Scheinbar ist es so, dass man eher selten selbst kocht und dafür entweder mit seinen Freunden, Kollegen oder auch alleine am Abend Essen geht.
Auch die Getränkeautomaten, die an jeder Ecke stehen, sorgen dafür, dass man nie nach Getränken (Wasser, Kaffee, Saft, …) suchen muss. Vor allem die 7-Eleven Supermärkte haben es uns sehr angetan. Was uns besonders fasziniert hat, ist das „Heißregal“. Dort findet man Kaffee- und Teesorten in Dosen und Plastikflaschen bereits auf Trinktemperatur aufgeheizt. Das ist schon sehr praktisch.
Als Gesamteindruck kann man also sagen, dass wir jederzeit gerne wieder nach Osaka kommen. Zum Abschluss gibt es wie immer noch ein paar schöne Bilder und seltsame Fundstücke, die wir hier entdeckt haben.
Vielen Dank, dass du uns so fleißig folgst und die Blogbeiträge liest.
Bis nächste Woche!
Lukas und Julia