Regensburg

Walhalla, Wein und Wellen

Heute erweitern wir unsere Reiseziele in Deutschland um eine unserer Lieblingsstädte. Da Regensburg gar nicht sooo weit von uns entfernt ist (ca. eineinhalb bis zwei Stunden Autofahrt), haben wir uns die Stadt eine ganze Weile für einen Wochenendtrip „aufgehoben“. Im Nachhinein war das eigentlich gar nicht so schlau, weil uns dadurch wirklich lange eine schöne Stadt entgangen ist. Das erste Mal waren wir zusammen 2022 in Regensburg. 2024 waren wir wieder dort.

In diesem Beitrag erzählen wir dir, was wir dort gemacht haben, geben die eine oder andere Essensempfehlung und verraten wir, warum uns gerade Regensburg so gut gefällt. Vielleicht geht dein nächster Wochenendtrip ja auch dorthin. Viel Spaß beim Lesen 🙂

Steinerne Brücke Regensburg

Ersteindruck Regensburg

Bei unserem ersten Besuch waren wir ein wenig touristenmäßiger unterwegs. Bei unserem zweiten Besuch wurde der Ersteindruck zwar noch einmal bestätigt, aber während dieses Besuchs haben wir uns mit Freunden getroffen. Daher haben wir das „Bilder machen für den Blog“ etwas zurückgehalten.

Regensburg hat eine wunderschöne Innenstadt mit vielen schmalen Gassen und kleinen Läden. Uns fällt auf, dass es hier noch relativ wenig Ladenketten gibt und es wirklich meistens privat geführte Läden sind, in denen man viele handgemachte Sachen finden kann. Zudem sind einige Häuser bereits richtig alt (wie z.B. die Wurstkuchl. Dazu unten mehr). Es gibt viele Fachwerkhäuser und einfach tolles Flair. Manchmal findet man auch wirklich kleine Schätze, wie die Buchhandlung am Kohlenmarkt. Ein herrlich altmodischer Laden. Als wir hineingingen, fragte zufällig ein anderer Kunde den Besitzer „sind diese Bücher eigentlich sortiert?“ und als Antwort kam „naja, manche zumindest ein wenig“. Finden wir klasse!
Hier hätte man richtig viel Zeit zum Umschauen verbringen können. Tatsächlich haben wir uns hier auch ein Buch gekauft 🙂

Herrliche Bücherei

Sehenswürdigkeiten

Wusstest du, dass die Walhalla in Regensburg neben dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, dem Niederwalddenkmal bei Rüdesheim, der Befreiungshalle bei Kelheim und dem Hermannsdenkmal bei Detmold zu den bedeutendsten monumentalen deutschen Gedenkstätten gehört?

Daher ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass wir bei unserem ersten Besuch ziemlich direkt vom Hauptbahnhof in den nächsten Bus zur Walhalla stiegen, um uns das Bauwerk anzuschauen. Das liegt nämlich nicht direkt in der Stadt, sondern rund 10 Kilometer entfernt bei Donaustauf.

Besonders ist hier, dass der Name Walhalla vom Ruheort gefallener nordischer Kämpfer herkommt, der Baustil des imposanten Gebäudes aber eher griechisch ist. Also eigentlich alles ein wenig durcheinandergewürfelt. Vorbild soll übrigens die Akropolis in Griechenland gewesen sein.

Der Ort selbst ist eine Ruhmesstätte für knapp 200 Büsten und Gedenktafeln deutscher Männer und Frauen wie Otto von Bismarck, Konrad Adenauer oder Sophie Scholl. Die äußere Anlage des Monuments ist für alle kostenlos. Möchte man in das Innere, muss man rund 4,50 Euro Eintritt bezahlen (Stand: August 2024).

Eine weitere Station ist die Steinerne Brücke, die über die Donau führt. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist über 300 Meter lang. Aus Richtung der Innenstadt betritt man sie durch den Torbogen, neben dem der Brückenturm steht. Auf der anderen Seite bzw. auf der Jahninsel in der Mitte findet man einige Biergärten, die zum Verweilen einladen und einen schönen Ausblick bieten. Am Ende der Brücke befindet sich auch das Stadtviertel Stadtamhof. Früher war es eine eigenständige Stadt. Heute gehört es zusammen mit der Regensburger Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Besonders schön sind hier die bonbonfarbenen Häuser.

Vielleicht hast du auch schon einmal vom Bruckmandl gehört. Diese Figur eines ausschauhaltenden Mannes befindet sich nämlich in der Mitte der steinernen Brücke. Niemand weiß genau, woher die Figur stammt. Man sagt allerdings, dass das der Brückenbaumeister sein soll, der überprüft, wie weit der Bau der Kathedrale vorangegangen ist.

Wenn du schon an der steinernen Brücke bist, kannst du auch einen kurzen Abstecher zur historischen Wurstkuchl machen. Sie ist die älteste Bratwurststube der Welt und befindet sich dort bereits seit über 500 Jahren. Dort gönnten sich bereits im Mittelalter die Regensburger Steinmetze, Facharbeiter und Hafenarbeiter eine Stärkung.

Nicht weit von der steinernen Brücke entfernt gibt es auch die Eiserne Brücke, von der aus man einen guten Blick auf die Steinerne Brücke und den Dom im Hintergrund hat. Sie wurde im 15. Jahrhundert erbaut, nachdem die hölzernen Brücken, die es dort zuvor gab, zu aufwändig zu warten waren.

in der Innenstadt fällt dir vielleicht auch ein burgähnliches Gebäude mit einem riesigen Wandgemälde auf. Dann hast du vermutlich das Goliathhaus entdeckt. Es ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, wurde im 13. Jahrhundert erbaut und seit dem 16. Jahrhundert schmückt es auch das Wandbild aus der Bibelszene des kleinen Davids mit seiner Steinschleuder gegen den mächtigen Goliath.

Auch für Kircheninteressierte hat Regensburg viel zu bieten. Neben der Schottenkirche St. Jacob und der Basilika und Kloster St. Emmeram gibt es auch die Alte Kapelle. Sie ist das älteste bekannte katholische Gotteshaus Bayerns. Wir haben während unseres Aufenthalts jedoch lieber die Stadt entdeckt und die Kirchen, wenn überhaupt, nur von außen gesehen.

Zudem gibt es, passend zum Kloster, noch das Schloss Emmeram, aber was wir eigentlich auch ganz nett fanden, war das Dackelsmuseum. Ein kleines Museum mit über eintausend Dackelobjekten zum Bestaunen. Wenn du dich für diese Hunderasse interessierst, bist du hier genau richtig. 😀

Restaurants und Cafés

Während unseres ersten Aufenthalts haben wir gleich das Café und Rösterei Rehorik 190° entdeckt. Hier hatten wir in einem schönen Außenhof ein tolles Frühstück mit ausgezeichnetem Kaffee. Eine absolute Empfehlung. Bei unserem nächsten Besuch haben wir auch bemerkt, dass die Rösterei einige andere Cafés ebenfalls beliefert. Geschmacklich lässt sich hier also wirklich nichts negatives sagen.

Weitere Cafés, die wir bereits in Regensburg besucht haben, war das Kaffeehaus Regensburg, das Malefiz, das Café Lila und Charlie’s Cafe Bar.
Natürlich haben wir nicht überall etwas gegessen, aber immerhin einen Kaffee getrunken. Im Charlie’s hatten wir zum Frühstück auch richtig leckere Bagels. Was uns besonders positiv aufgefallen ist: Alle Kellner und Kellnerinnen waren extrem freundlich und aufmerksam. Da haben wir auch gerne mal ein bisschen mehr Trinkgeld gegeben.

Zum Essen waren wir mit Freunden im KOI 1984. Ein asiatisches Restaurant, das traditionellen Gerichten einen modernen Touch verleiht. Der Service war etwas unkoordiniert im Vergleich zu dem in den Cafés, aber das Essen war hervorragend. Es gibt beispielsweise Sushi, Ramen und andere typisch japanische Gerichte.

Für einen süßen Nachtisch (nach einem Kaffee) haben wir uns eine Kugel Eis am Bismarckplatz bei Stenz Eis geholt. Auch das war ausgezeichnet und genau der richtige Absacker. Manche sagen sogar, dass es das beste Eis in Regensburg sein soll, doch hier scheiden sich die Geister. Dennoch ist es auf jeden Fall sehr lecker.

Fazit

Regensburg ist für uns eine der schönsten Städte in Deutschland. Der Fahrtweg von unserem Zuhause dorthin ist überschaubar und entsprechend steht weiteren zukünftigen Besuchen nichts im Wege. Wir hatten bisher immer eine gute Zeit in Regensburg und würden jedem empfehlen hier zumindest einen vollen Tag zu verbringen. Möchtest du, wie wir, etwas die Stadt erkunden oder eventuell auch eine Donauschiffsfahrt zur Walhalla machen, würden wir dir sogar besser zwei empfehlen. Gerade wenn du nicht von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hetzt, findest du hier viele schöne Läden und beeindruckende Bauwerke in der Stadt, die dir ansonsten vielleicht entgehen.

Wir freuen uns jedenfalls schon auf unseren nächsten Besuch.

Bis nächste Woche!
Lukas und Julia