Zwischen Strandkorb und U-Boot: Laboe & Stein entdecken

Es ist zwar schon wieder eine Weile her, aber 2018 besuchten wir für einen Kurztrip die Ostsee-Orte Laboe und Stein.
Grund dafür war, dass Julia erzählte, dass sie vor Ewigkeiten schon einmal als Kind in der Gegend war und Lukas noch nie dort war. So dachten wir, dass das ganz gut passt und buchten in der Nähe von Stein für einige Tage eine Ferienwohnung. In diesem Beitrag verraten wir dir, was wir dort gemacht haben und ob wir den Urlaub empfehlen können.

U995 - U-Bootmuseum in Laboe

Fakten zu Laboe & Stein

  • Slawische Wurzeln: Laboe wurde ursprünglich als slawisches Fischerdorf gegründet. Der Name „Lubodne“ bedeutet „Schwanenort“ – daher auch der Schwan im Wappen
  • Erste Erwähnung 1240: Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1240. Bereits 1226 ging das Gebiet in den Besitz des Klosters Preetz über
  • Wandel zum Seebad: Ab dem 19. Jahrhundert wandelte sich Laboe vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zum beliebten Ostseebad.
  • Seegraswirtschaft: Nach dem Ersten Weltkrieg begannen Fischer, Seegras zu mähen und als Matratzenfüllung zu verkaufen – eine kreative Einkommensquelle in wirtschaftlich schwierigen Zeiten
  • Tourismusboom: Mit dem Aufkommen des Badetourismus im 20. Jahrhundert entwickelte sich Laboe zu einem Hotspot für Sommergäste aus ganz Deutschland
  • Klein und ursprünglich: Stein war lange ein reines Bauerndorf mit wenigen Fischerfamilien. Es blieb touristisch lange unerschlossen und ist bis heute ruhiger als Laboe
  • Naturschutz & Küstenschutz: Die Region um Stein ist geprägt von Küstenschutzmaßnahmen und Dünenlandschaften, die teils unter Naturschutz stehen.

Anreise und Umgebung

Die Anreise war relativ simpel: Wir fuhren mit dem Auto etwa sieben Stunden durch ganz Deutschland. Machten zwischendurch zwei Pausen und schon waren wir dort. Tatsächlich waren wir ja bereits einige Male in Hamburg und hatten daher kein Problem mit der Strecke. Allerdings muss man sagen: je weiter nach Norden man von Hamburg aus fährt, desto kleiner werden die Dörfer. Das haben wir auch erneut 2023 auf unserer Fahrt nach Schweden (durch Dänemark) gemerkt. Entsprechend gut verlief die Anreise ohne großen Stau. Man sollte dazu sagen, dass unser Reisezeitraum Ende September war. In diesem Zeitraum ist die Hauptreisezeit bereits am Auslaufen, da viele Badetouristen vor allem während der heißen Sommermonate hierherkommen.

Sehenswürdigkeiten

Zugegeben: Ein wenig lebhafter hatten wir uns die Gegend schon vorgestellt. Die meisten Touristen waren deutlich älter als wir. Das macht natürlich nichts, aber sollte vielleicht etwas bei der Reiseplanung beachtet werden. Bei diesem Strandurlaub ist vor allem Entspannung angesagt. Ein paar Sehenswürdigkeiten gibt es natürlich trotzdem. Allerdings hatten wir etwas Pech mit dem Wetter. Die Temperaturen waren noch in Ordnung, aber für ein Bad in der Ostsee war das Wasser bereits zu kalt und für mehr als ein paar barfüßige Schritte hat die Überwindung nicht ausgereicht 🙂

Generell haben wir in den paar Tagen hier viele Spaziergänge entlang der Küste unternommen. Auch die Strecke von Stein nach Laboe ist mit einer Dauer von ca. 60 Minuten angenehm zu laufen. Lukas hätte gerne auch etwas Windsurfen ausprobiert, aber die Surfschulen hatten sich bereits auf das Saisonende eingestellt und daher keine Termine mehr angeboten. Ein paar Stunden im Strandkorb haben aber definitiv zur Entspannung beigetragen 🙂

Bei dem Wind an der Ostsee kann man übrigens auch toll Drachen steigen lassen. Dafür haben wir uns an einem kleinen Stand einen gekauft 😀

Dennoch haben wir in Laboe das U995 besucht. Ein historisches U-Boot aus dem Zweiten Weltkrieg, das heute als Museum das Bild des Strandes prägt. Das war schon superinteressant. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass relativ viele Menschen in so einem engen Raum für Wochen oder sogar Monate gemeinsam aushalten können.

Eine weitere Sehenswürdigkeit war das Marine-Ehrenmahl. Ein 85 Meter hohes Denkmal mit einer Aussichtsplattform ganz oben und einer Gedenkstätte für die Seeleute aus aller Welt, die auf dem Meer verblieben sind sowie ein Mahnmal für eine friedliche Seefahrt auf freien Meeren. Das Gebäude ist schon von weitem zu sehen und verfügt über eine beeindruckende Architektur. Zudem vermittelt es beim Betreten eine gewisse Ehrfurcht.

An einem Tag hatten wir wirklich, wirklich viel regen. Diesen Tag wollten wir nicht am Strand verbringen. Unser Ersatzplan war eine Bootsfahrt durch die Förde nach Kiel. Natürlich regnete es auch in Kiel, aber wir haben dort dem Zoologischen Museum einen Besuch abgestattet. Bereits beim Betreten stößt man auf ein riesiges Walfisch-Skelett. Auch viele andere Exponate waren sehr beeindruckend. Darunter auch das Skelett eines bereits ausgerotteten Dodos, oder eines „kleinen“ Tintenfischs.
Danach liefen wir mit unseren Regenjacken noch etwas durch die Kieler Hafengegend. Aufgrund des anhaltenden Regens haben wir uns allerdings entschieden zeitnah wieder zurückzufahren und uns etwas in unserer Unterkunft aufzuwärmen, bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause geht.

Empfehlungen für deinen Besuch

Wenn du einen ruhigen, familienfreundlichen Badeurlaub suchst, bist du in Stein genau richtig aufgehoben. In Laboe ist etwas mehr geboten, aber immer noch weit von einem „pulsierenden Großstadtleben“ entfernt. Wer hier seinen Urlaub verbringt, möchte sich erholen und entspannen. Das flache Wasser der Ostsee ist für Urlauber mit Kindern bestens geeignet und es gibt in der Gegend einige Sehenswürdigkeiten, die sich für kleine Ausflüge eignen. Allerdings müssen wir sagen, dass uns die vier Nächte dort fast etwas zu lang wurden. Die Gegend an der Ostsee selbst ist allerdings sehr schön und gerade wenn man (so wie wir) aus Süddeutschland kommt, ist die norddeutsche Kultur einfach noch einmal eine ganz andere Facette unseres Landes.

Weitere Infos findest du auf der Website von Laboe bzw. der Website für Stein

Fazit

Vier Tage an der Kieler Förde reichen aus, um den Alltag hinter sich zu lassen und in maritimes Lebensgefühl einzutauchen. Laboe begeistert mit seinem lebendigen Hafen, dem imposanten Marine-Ehrenmal und dem historischen U-Boot. Die Strandpromenade lädt zum Flanieren ein, während der feine Sandstrand perfekte Bedingungen für entspannte Stunden im Strandkorb bietet.

Stein hingegen zeigt sich von seiner ruhigen, naturnahen Seite: flache Strände, weite Dünen und ein Hauch von Ursprünglichkeit machen den kleinen Ort zum idealen Rückzugsort. Ob Radfahren entlang der Küste, Fischbrötchen mit Blick aufs Meer oder einfach nur barfuß durch den Sand – dieser Kurztrip bietet Erholung pur.

Wer eine Mischung aus maritimer Kultur, Naturidylle und norddeutscher Gelassenheit sucht, findet in Laboe und Stein das perfekte Reiseziel für eine kurze, aber intensive Auszeit am Meer.

Wir hoffen, dir hat der Beitrag gefallen!
Bis bald!
Julia und Lukas

Zwischen Strandkorb und U-Boot: Laboe & Stein entdecken


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