25. Ziel: Sigirya

Löwenfelsen und Höhlentempel

Ayubowan!
In diesem Beitrag findest du einen Tipp, der dir verrät, wo du fast hundertprozentig Elefanten in freier Wildbahn findest. Außerdem verraten wir dir, warum du nicht unbedingt auf den Lions Rock steigen solltest, welche Alternative wir gewählt haben und warum du nie dein Essen aus den Augen lassen solltest. Viel Spaß beim Lesen.

Von Arugam Bay aus fuhren wir in Richtung Norden nach Sigirya. Mit dem Tuktuk hätten die rund 260 Kilometer mindestens sieben, vielleicht sogar acht Stunden gedauert. Da uns das etwas zu lange war, entschieden wir uns einen Zwischenstopp in Batticaloa einzulegen. Dieser Ort lag etwa in der Mitte der Strecke. Man darf schließlich nicht vergessen, dass ein Tuktuk kein bequemes Auto ist und von den Singhalesen eigentlich eher für kurze Strecken benutzt wird. In Batticaloa angekommen stellten wir schnell fest, dass es hier eigentlich sehr wenig zu sehen gibt. Wir waren in einem Hotel direkt an der Straße und hätten erst wieder 20 Minuten in die Stadt fahren müssen, um mehr Geschäfte und Restaurants zu sehen. In der Nähe war ein PizzaHut, zu dem wir zum Abendessen gingen. Am nächsten Morgen ging es auch schon früh weiter. Unser Gastgeber empfahl uns noch am Madu Beach vorbeizufahren, da dies der schönste Strand in der Region sein sollte und fast auf dem Weg liegt, aber wir wollten eigentlich nur möglichst schnell in Sigirya ankommen und haben den Strand daher ausgelassen. Nach etwa vier Stunden erreichten wir Sigirya am frühen Nachmittag.

Aussicht auf den Lions Rock vom Pidurangala Rock

Ersteindruck von Sigirya

Da uns Google Maps über den kürzesten Weg schickte, fuhren wir auf einer sehr schmalen Straße mitten im Dschungel entlang. (Später stellten wir fest, dass es mit einem kleinen Umweg auch eine breiter ausgebaute Straße gibt). Wir hatten eine günstige Unterkunft, die abgesehen von etwas Schimmel im Bad auch sehr sauber war. (Für 15 Euro pro Nacht ist das hier nicht unbedingt üblich :D). Wer ein etwas besseres Budget hat, kann auch in Roys Villa ein Zimmer buchen, diese Unterkunft wurde uns einige Male empfohlen und scheint sehr gut zu sein. Wir waren jedoch auch mit unserer Unterkunft für die Hälfte des Preises von Roys Villa zufrieden.

Wir konnten zu Fuß in wenigen Minuten zu einer kleinen Ansammlung von Restaurants laufen. Von dort hatte man fast überall einen tollen Ausblick auf den Lions Rock (Löwenfelsen), für den die Gegend sehr bekannt ist. Tatsächlich gab es in unserer Umgebung abgesehen von einer Menge Homestays und Hotels, ein paar Restaurants und zwei kleinen Supermärkten fast nichts anderes. Der Ersteindruck war daher der eines kleinen Dörfchens, dass vom Tourismus lebt.

Elefant an der Hauptstraße

Sehenswürdigkeiten

Bekannteste Sehenswürdigkeit der Gegend ist natürlich der bereits erwähnte Lions Rock. Das Besondere an diesem Felsen ist, dass auf seiner Plattform die historische Sigirya Fortress (Festung Sigirya) befindet. Welche als die berühmteste Sehenswürdigkeit des ganzen Landes gilt. Mit einem Eintrittspreis von 30 US-Dollar für die dieses UNESCO-Weltkulturerbe, das auch Sigirya Rock genannt wird, wollten wir unser Budget nicht unnötig strapazieren.

Ersatzweise stiegen daher zum Sonnenaufgang auf den direkt nebenan liegenden Pidurangala Rock. Dieser kostet nämlich nur etwa fünf US-Dollar Eintritt. Um rechtzeitig zum Sonnenaufgang auf der Spitze zu stehen, standen wir um halb fünf auf, machten uns fertig und fuhren mit dem Tuktuk zehn Minuten bis zum Parkplatz des Pidurangala Rock. Es hieß, dass man 30-40 Minuten für den Aufstieg einplanen sollte. Sonnenaufgang war um 5:30 Uhr, also hatten wir noch knapp 30 Minuten Zeit. Da wir uns so beeilten, waren wir bereits nach 20 Minuten oben und konnten uns noch einen guten Platz suchen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Hinweis: Die Sonne geht nicht romantisch hinter dem Lions Rock auf, sondern über dem Dschungel links davon. Dennoch hat man hier auch eine hervorragende Aussicht auf den Löwenfelsen. Vom Aufstieg gibt es übrigens nur wenig Bilder, da es ja die meiste Zeit dunkel und nur spärlich beleuchtet war. (Auf dem Pidurangala Rock war es übrigens sehr windig. Ignoriert die „Frisur“ :D)

 

 

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Dambulla Cave Temple (Felsentempel), welcher in der gleichnamigen Stadt liegt. Dorthin fuhren wir ebenfalls sehr früh. Von Sigirya aus benötigten wir mit dem Tuktuk eine gute halbe Stunde. Als wir die vielen Stufen nach oben geschafft hatten, waren wir sogar die ersten Touristen, die den Tempel an diesem Tag betraten. Bevor man hinein darf, muss man allerdings seine Schuhe ausziehen und abgeben. Hier findet man viele Felsmalereien und Buddha-Figuren. Die Räume, in denen sich die Relikte befinden, wurden direkt in den Felsen gehauen. Teilweise wurden die Figuren in den dunklen Räumen allerings etwas gruselig ausgeleuchtet.

Auf dem Weg nach unten kann man über einen kleinen Umweg noch zum Golden Tempel, an dem ein riesiger Buddha sitzt, gehen. Diese Figur ist die größte freistehende Figur eines Buddhas mit dieser speziellen Handpose. Der Eingang des Tempels davor sah etwas gewöhnungsbedürftig aus, da man geradewegs in den Mund eines Gesichts spazieren musste. Wir verzichteten darauf, da gerade eine Festlichkeit stattfand, für die sich die Mönche vor dem Tempel versammelten. Ähnlich wie an der Nine-Arch-Bridge in Ella haben übrigens auch an Buddhas Unterarm und Kinn Bienen ihre Stöcke gebaut.

 

 

Kulinarik

In unserer zweckmäßigen, günstigen Unterkunft mitten im Dschungel war ein Frühstück dabei. Hier wurden wir während unserer vier Tage Aufenthalt wirklich verwöhnt. Zum Teil gab es Curry zum Frühstück. Auch Pfannkuchen, welche mit Kokosraspeln gefüllt waren oder die für uns neuen, String Hopper. Sie lassen sich beschreiben, als wären Spaghetti aus einem bestimmten Mehl in Form von runden, kleinen Brotscheiben gedrückt worden. Das kann man dann in seine Soßen dippen. Sehr lecker, aber gar nicht so einfach zu essen. Außerdem gab es noch eine Art Brot zur Wassermelonen-Marmelade (mit anderem Geschmack), die wir auch in Ella schon hatten. Einen Teller voller Früchte gab es sowieso jeden Tag dazu.

Zum Essen haben wir uns durch einige Restaurants probiert, die wir zu Fuß erreicht haben. Am besten hat es uns im Wew Tahulla Restaurant geschmeckt. Auch hier gab es Kottu und Curry. Zusätzlich hatten wir als Nachtisch noch einen Chocolate Pancace.
Im Sigiri Midnight war es ebenfalls sehr lecker. Hier gab es auch wieder Karten- und Brettspiele an den Tischen. Auch in Mili’s Restaurant haben wir sehr gut und günstig gegessen. Das Essen war hier jedoch grenzwertig scharf.

Als wir vom Dambulla Cave Temple zurückkamen, machten wir bereits einen Halt in einer etwas dichter bebauten Straße (vermutlich heißt der Ort Inamaluwa) kurz vor unserer Unterkunft. Hier gibt es ebenfalls einige Unterkünfte und Restaurants. Wir entschieden uns dafür ins Rastarant zu gehen. Lukas bestellte einen Curry-Wrap.
Dann passierte jedoch etwas sehr Unerfreuliches. Das ist auch der Grund, warum ihr euer Essen nie aus den Augen lassen solltet: Während Lukas die erste Hälfte seines Wraps verspeiste, rannte auf einmal ein Affe aus dem Gebüsch auf ihn zu und riss die andere Hälfte des Wraps an sich. Das alles geschah so schnell, dass wir gar nicht reagieren konnten. So saß der Affe wenige Sekunden später zufrieden auf einem Ast über unseren Köpfen und mampfte den Wrap. (Immerhin hat er ihn nicht weggeworfen.) Julias Essen hatte den Zwischenfall immerhin unbeschadet überstanden. Trotzdem waren wir über das offensive Verhalten des Affen ziemlich überrascht. Zum Glück hatte Lukas bereits die erste Hälfte fast verdrückt. So hielt sich der Hunger bis zum Abendessen in Grenzen.

Weitere Eindrücke von Sigirya

Was für uns ganz besonders war
Wie oben bereits erwähnt, haben wir auch noch mehr Elefanten in freier Wildbahn gesehen. Das ist eigentlich ziemlich verrückt, denn die Dickhäuter sind einfach aus dem Dschungel neben der Hauptstraße aufgetaucht. Die beste Zeit ist am Vormittag oder am Abend, wenn die Sonne noch nicht so heiß ist, kommen sie aus dem Dickicht an die Straße. Unser Host sagte, dass das daran liegt, dass sie hier regelmäßig Futter finden. Früher wurden sie angefüttert und auch heute werfen noch viele Autofahrer Essen aus dem Fenster. Das lockt aber auch eine Menge Affen an, aber die sind nicht so gefährlich für die Autos und Tuktuks, die hier fahren.

Wir wussten, dass wir etwas größeren Abstand zu den Tieren halten sollen, da der Straßenlärm für sie Stress bedeutet und sie auch manchmal ausschlagen können. Soweit war auch alles gut als wir vorbeifuhren. Einmal drehte sich jedoch ein riesiger Elefantenbulle, kurz bevor wir vorbeifuhren, zur Seite in Richtung Straße. Plötzlich war er viel näher an uns, als wir eigentlich beabsichtigt hatten.
Keine Angst, wir hatten immer noch genug Abstand, aber man hat direkt deutlich mehr Respekt vor dem Tier gehabt. Das auch zu Recht, da auch die Singhalesen die Tiere in einem ordentlichen Sicherheitsabstand umfuhren.

Ein Erlebnis, das für uns nicht so schön war, waren die Elefanten in Gefangenschaft, die wir während unseres Aufenthalts in Sigirya sahen. Auf diesen Tieren konnten Touristen gegen Bezahlung reiten. Es gab zwei Tiere im Nähe des Rastarants und noch einmal einen in der Nähe unserer Unterkunft. Die Tiere sahen soweit eigentlich ganz gut aus und wurden während des Ausrittes eigentlich frei laufen gelassen und nur von einem Mann mit Stock, der neben dem Tier lief, etwas gelenkt. Wir kennen uns dafür zu wenig aus, um zu beurteilen, ob es den Tieren hier schlechter geht als in der Wildnis. Es war jedoch seltsam, nachdem man die freilaufenden Elefanten gesehen hat, diese riesigen Tiere plötzlich auch in Gefangenschaft zu sehen.

Für deine Reiseplanung
Solltest du auf deiner Reise durch Sri Lanka einen Aufenthalt in Sigirya planen, so müssten zwei volle Tage ausreichen. Du kannst an beiden Tagen früh aufstehen und den Sonnenaufgang einmal vom Lions Rock und einmal vom Pidurangala Rock mitnehmen. Den Rest des Tages kannst du den Dambulla Cave Temple und den riesigen Buddha in der Nähe besuchen. Am anderen Tag kannst du an der Hauptstraße (A6) im Dschungelbereich zwischen der IOC-Tankstelle und dem NTC Marinestützpunkt nach Elefanten Ausschau halten. Auch hier kannst du natürlich an einer Safari teilnehmen. Dafür solltest du aber extra Zeit einplanen. Wenn du den Lions Rock nicht besichtigen möchtest, könntest du auch alles an einem einzigen vollen Tag (also mit zwei Übernachtungen) schaffen.

Hier gibt es noch ein paar mehr Bilder aus Sigirya. Vor allem mit Elefanten und anderen Tieren 😀

 

Wir setzen unsere Reise weiter nach Norden fort. Mittlerweile sind wir schon fast drei Wochen in Sri Lanka. Wahnsinn, wie die Zeit vergeht. Nächste Woche berichten wir vom zweitschönsten Strand unserer bisherigen Reise.

Bis dann!
Lukas und Julia

Finales Logo b_w

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