26. Ziel: Trincomalee

Einheimische Brettspiele und der Tempel im Fort

Ayubowan!
Heute erzählen wir dir etwas über den zweitschönsten Strand unserer bisherigen Reise. Hinzu kommt, dass wir einen Tempel besucht haben, für den wir durch ein aktiv militärisch genutztes Fort fahren mussten. Außerdem musste unser Tuktuk in Trincomalee in die Werkstatt und wir haben ein lokales Brettspiel kennengelernt.

Unsere vorletzte Station in Sri Lanka haben wir die meiste Zeit am traumhaften Strand von Nilaveli verbracht. Hier gab es sehr gute (und günstige) Restaurants und Cafés direkt am Meer, wenig Touristen und einige Sehenswürdigkeiten. Die Fahrt von Sigirya aus mit dem Tuktuk dauerte etwa drei Stunden und war für uns daher schon fast ein Katzensprung. Die Ankunft verlief problemlos, abgesehen davon, dass die Straße ein paar Minuten von einigen Kühen blockiert wurde.

Uppuveli Beach

Ersteindruck von Trincomalee

Trincomalee hat uns erst einmal wieder etwas zurück in die „Großstadt“ geholt. Nicht umsonst ist dieser Ort die Hauptstadt der Ostprovinz Sri Lankas. Übrigens gibt es hier einen der größten natürlichen Tiefwasserhäfen der Welt. So gesehen war unser erster Eindruck eher städtisch. Das Hotelzimmer war hervorragend und keine zehn Minuten zu Fuß vom Uppuveli Beach entfernt. Auf dem Weg zum Strand haben wir allerdings auch eine Horde Affen gesehen. Anders als gewöhnlich hatten sie graues Fell und schwarzes Haar, zudem waren sie größer als gewohnt. Das müssen Langur Affen gewesen sein, bisher hatten wir es meistens mit Makaken zu tun. Zum Glück haben sie nicht mehr getan, als uns interessiert zuzusehen, wie wir an ihnen vorbeiliefen. Der Strand war herrlich, die Wellen ruhig und es gab sogar Schatten, ohne sich eine Liege mieten zu müssen. Unser Ankunftstag war zugleich auch ein ausgiebiger Strandtag. Es gab sogar ein Baywatch-Team, das diebische Affen verjagte, wenn sie sich den Plätzen der Badegäste näherten.

Tempeltor

Sehenswürdigkeiten

Wir besuchten an einem Tag den Koneswaram-Tempel, der für die Gottheit Shiva erbaut wurde. Erste Hinweise auf seine Existenz gibt es bereits seit dem 7. Jahrhundert. Nach alten Beschreibungen, die vom „Tempel der tausend Säulen“ erzählen, stand auf der Spitze des „Swami Rock“ früher ein größerer Tempel. 1624 wurde dieses Gebäude von den Portugiesen geplündert und zerstört. Trotz der langen Vorgeschichte war auch der neu erbaute Tempel für uns einen Besuch wert. Man muss zu Beginn durch eine Militärbasis fahren, die früher von den Portugiesen besetzt war und heute vom Singhalesischen Militär weiter genutzt wird. So sind hier viele Soldaten und Militärfahrzeuge unterwegs. Das historische Fort Frederick, in dem sich die Basis befindet, liegt in einem kleinen Wald, in dem auch viele Rehe und Hirsche frei herumlaufen. Das führt dazu, dass diese Tiere keine Angst vor Menschen haben und sie auch nahe an sich heranlassen. Man kann über die Hauptstraße zum Tempel laufen, oder einen Großteil der Strecke mit dem Auto/Tuktuk zurücklegen. Wir hatten am Parkplatz ein nettes Gespräch mit einem älteren Tuktukfahrer, dem ein Bein fehlte. Dennoch konnte er auch mit seiner Prothese einwandfrei Tuktuk fahren und das Bremspedal treten.
Der Tempel selbst ist, wie die meisten Hindutempel, bunt und mit vielen Figuren verziert. Eine Besonderheit dieses Ortes ist neben der riesigen Statue der nicht weit entfernte Aussichtspunkt, der als Lovers Leap bekannt ist. Dort hängt auch eine Menge von kleinen Holzkäfigen(?), vermutlich haben sie auch eine religiöse Bedeutung. Diese konnten wir leider nicht herausfinden.

Wir waren nicht nur am beeindruckend schönen Uppuveli Beach, sondern haben auch den Marble Beach besucht. Dieser Strand wird von der Singhalesischen Air Force gepflegt. Man passiert auf dem Weg dorthin ein Tickethäuschen, in dem das Militär einen eher symbolischen Betrag von umgerechnet ca. 0,16 Euro als Eintritt verlangt. Auch wenn dieser Strand recht schön war, erreichte ein größerer Bus den Ort kurz nach unserer Ankunft und es war schnell ziemlich viel los. Zwar kamen wenig Touristen, aber viele Einwohner hierher. Außerdem gab es hier eine Menge Affen, die hin und wieder etwas zu futtern stibitzen. Da gefiel es uns am Uppuveli Beach schon besser.

In Uppuveli gibt es noch einen War Cemetery (Kriegsfriedhof). Wir sind aus Interesse nur einmal vorbeigelaufen, aber haben ihn nicht betreten.
Bekannt ist der Ort eigentlich für den Schnorchel-/ und Tauchspot am Pidgeon Island. Ortsansäßige können diesen Ort fast umsonst besuchen. (Sie zahlen ca. 150 LKR, was etwa 0,50 Euro entspricht.) Touristen müssen für eine Schnorcheltour mindestens 25 US-Dollar pro Person zahlen. (Wenn man nicht direkt am offiziellen Ticketschalter bucht, kostet es auch gerne 40 oder 60 US-Dollar). Daher haben wir darauf verzichtet, da wir auch hier wieder das Gefühl hatten, dass man als „reicher Tourist“ mit den Preisen für Sehenswürdigkeiten einfach über den Tisch gezogen wird. Wir zahlen als Gast in einem Land gerne mehr als die Einwohner, aber das soll sich doch bitte in einem vernünftigen Rahmen bewegen und nicht um den Faktor 50 höher liegen.

 

Kulinarik

In unserer Unterkunft gab es diesmal kein Frühstück, daher haben wir uns selbst versorgt. In Laufweite gab es mehrere gute Restaurants. Angefangen beim etwas hochpreisigen Café on the 18th, welches sehr guten Kaffee und fast schon zu große Portionen Frühstückspancakes anbietet. Dazu hat man von dort eine herrliche Sicht aufs Meer.
Ein weiteres gutes Restaurant mit Meerblick ist das Blue Sand Café, in dem wir auch gutes und günstiges Kottu zu Abend gegessen haben. Hier kann man auch fangfrischen Fisch direkt gegrillt und zubereitet bekommen.
Zum Frühstücken gingen wir häufig in das 7 to 11, welches an der Hauptstraße lag. Das Frühstücksangebot war preislich sehr gut und Julia aß hier meistens String Hoppers und Lukas das Fladenbrot mit Curry-Beilage.

Im Island Flavors Restaurant waren wir ebenfalls ein paar mal Essen. Sie haben sogar Indonesischen gebratenen Reis auf der Karte (der leider nicht so geschmeckt hat, wie erwartet). Zudem haben wir als Gruß aus der Küche (vermutlich?) einen Seeigel bekommen. Der hat aber keinem von uns beiden geschmeckt.
Dort haben wir übrigens ein lokales Brettspiel vom Inhaber beigebracht bekommen. Es heißt Carrom und man gewinnt, in dem man mit seinen eigenen Holzscheiben die Scheiben des Gegners in die Ecktaschen des Holzbretts schnippt. Das war auch ein tolles Erlebnis 😀

Weitere Eindrücke von Trincomalee

Was für uns ganz besonders war
Unser Tuktuk musste in die Werkstatt. Keine Angst, es ist nichts Schlimmes passiert. Man muss nur, nachdem man etwa 1000 Kilometer mit dem Tuktuk gefahren ist, die Achsen „greasen“ (schmieren) lassen. Wir sind mit Google Maps zu einer kleinen Werkstatt etwa außerhalb gefahren. Als die Navigation uns die Ankunft verkündete, haben wir gar nichts gesehen. Die Werkstatt war etwas versteckt, man musste von der Hauptstraße erst noch zweimal links abbiegen, bis man in einen kleinen Hof kam, in dem sich nicht nur die Werkstatt, sondern auch eine kleine Strecke für Testfahrten in Form einer Acht befand. Wir fragten wie lange das greasen dauern würde und uns wurde nur gesagt „nicht lange“ und der Chef stellte uns zwei Stühle heraus, auf denen wir warten sollten. Tatsächlich waren die Achsen innerhalb von fünf Minuten geschmiert und wir haben 800 LKR gezahlt, was etwa 2,50 Euro entspricht. Wir gaben etwas Trinkgeld und fuhren entspannt weiter. Ansonsten gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Wir blieben vier volle Tage in Trincomalee und verbrachten die meiste Zeit am Strand.

Für deine Reiseplanung
Den Koneswaram-Tempel kannst du auch einfach an einem Tag besichtigen. Da es hier sehr gute Strände und Restaurants gibt, wäre unsere Empfehlung, dass du in Trincomalee ein paar Tage zum Entspannen einlegst. (wie viele das sind, kannst du selbst bestimmen). Solltest du auf Pidgeon Island schnorcheln wollen, dauert die Tour (je nach Verhandlung und Anbieter) meistens etwa drei Stunden. Zusätzlich könnte man hier auch sofern gerade Saison ist, einen Platz auf einem Boot zum Whale Watching buchen.

Hier gibt es noch ein paar Eindrücke von Trincomalee:

Langsam nähern wir uns dem Ende unseres Sri Lanka – Aufenthalts. Nächste Woche berichten wir schon über unser letztes (Haupt-)ziel. Bleib dran und bis dann.

Eine gute Zeit bis dahin
Julia und Lukas

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