29. Ziel: Kåseberga & Karlskrona

Stonehenge und Barockstadt

Hej! (Schwedisch für „Hallo“. Die Begrüßung kennst du vielleicht von deinem IKEA-Besuch)

Dir als aufmerksamen Leser ist bestimmt aufgefallen, dass wir dieses Mal zwei Orte als Ziel haben. Der Grund dafür ist, dass wir mit dem Camper viele verschiedene Orte in kurzer Zeit besuchen können. Deshalb haben wir uns entschieden, in einigen Beiträgen mehrere Orte zusammenzufassen. Zumal es einige Zwischenstopps gibt, die zwar nett zu Besuchen waren, aber nicht genug Inhalt für einen eigenen Beitrag hergeben. So gesehen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.

In diesem Beitrag geht es um das schwedische Stonehenge und die Barockstadt Karlskrona. Außerdem haben wir hier einen richtig schönen Platz für unsere erste Nacht in Schweden gefunden und Lukas ist in die Ostsee gefallen. Viel Spaß beim Lesen.

Im vorherigen Beitrag ging es vor allem um den Camper selbst und unsere Anfahrt. Sobald wir über die Öresundbrücke fuhren, ging es für uns nach Südschweden. Der erste Stopp war Kåseberga (weil das „å“ echt kompliziert zu schreiben ist, nenne ich den Ort einfach Käseberga. Du weißt dann schon, was gemeint ist.). Danach begaben wir uns entlang der Küste in Richtung Karlskrona, wo wir die erste Nacht in Schweden verbringen.

Sonnenuntergang an der Ostsee

 

Ersteindruck der Orte

Käseberga liegt in der Provinz Schonen und ist etwa 18 km von dem Hauptort der Gemeinde Ystadt entfernt. Es ist ein kleiner Fischerort, den wir zufällig auf unserer Strecke zum ersten Ziel entdeckten. Erste Auffälligkeit: Auf dem Weg dahin gab es Massen an Kürbisfeldern. Viele davon wurden auch direkt an kleinen Ständen an der Straße verkauft. In Käsberga selbst konnten wir direkt auf einem Besucherparkplatz parken und mussten nicht einmal etwas zahlen, da wir außerhalb der Saison dort waren. Auf dem Parkplatz wurden wir von dem riesigen Holzaufsteller einer Kuh in Hängematte begrüßt.
Der Ort selbst hat viele gemütliche und kleine Häuser in allen möglichen Farben. Nicht nur das typische schwedische Holzhäuschen in Rot, sondern auch in Blau, Weiß oder Gelb gab es dort viele. Dazwischen gab es auch mehrere Cafés, die jedoch meistens nur in der Hauptsaison geöffnet haben. Ein schöner erster Eindruck von Schweden

Willkommen in Käseberga

Die Besonderheit an Karlskrona ist, dass die Stadt neben einem Teil auf dem Festland auch auf über 30 große und kleine Inseln verteilt ist. Zudem wurde der Marinehafen mit seinen Werften, Verteidigungsanlagen und ausgewählten Gebäuden zum UNESCO-Welterbe erklärt.
Mit dem Camper konnten wir direkt auf dem Tagesparkplatz an der Bastion Aurora parken. Hier direkt an der Wasserkante gab es bereits einen ersten Blick auf die Historie der Stadt. Innerhalb von 15 Minuten waren wir in die Altstadt gelaufen und konnten unsere Erkundungstour beginnen. Übrigens stimmt es wirklich, dass man in Schweden so gut wie alles mit Karte zahlen kann.
Julia hat an einem Geldautomaten am Supermarkt zur Sicherheit einen kleinen Betrag für Notfälle abgehoben. Den haben wir gar nicht gebraucht. Sogar beim Parken zahlt man entweder über eine App oder gibt am Parkautomaten sein Nummernschild und die Dauer, die man dort stehen möchte ein, bevor man mit der Karte bezahlt. Es gibt nicht einmal mehr die Möglichkeit, Bargeld einzuwerfen.

Bastion Aurora

Sehenswürdigkeiten

Etwa 20 Minuten Fußweg vom Besucherparkplatz in Käseberga entfernt liegt das schwedische Stonehenge, welches in der Landessprache „Ales Stenar“ genannt wird. Übersetzt bedeutet das „Steine von Ale“. Die riesigen Felsbrocken sind in der ovalen und spitz zulaufenden Form eines Schiffes gesetzt worden und mehrere Jahrhunderte alt. Man wandert dorthin auf schmalen Wegen durch grüne Wiesen, auf denen viele Kühe grasen. Von dort gehen auch mehrere Wanderwege für längere Touren entlang der Küste ab. Zudem gibt es eine steil abfallende Küstenkante, die eine tolle Aussicht über die Ostsee bietet.

In Karlskrona gibt es diverse historische Gebäude. Darunter fallen beispielsweise die bereits erwähnte Bastion Aurora. Außerdem gibt es hier die Friedrichskirche, die Admiralitätskirche und die Dreifaltigkeitskirche, den Övre Leuchtturm, den Admiralitätsglockenturm, die Vattenborg (Wasserschloss) und eine nette Altstadt mit zwei kleinen Einkaufzentren sowie einen Park mit schönen Blumen. Vor der Admiralitätskirche steht eine Holzfigur des Rosenbom. Hebt man seinen Hut an, befindet sich darunter ein Schlitz, in den man eine Spende für Bedürftige werfen kann. Da wir auf dem Rückweg zum Auto hier vorbeischauen wollten und dann vom Regen überrascht wurden, haben wir die Figur des Rosenbom leider nicht besucht. Wir wollten überdies die alte Marinewerft („Gamla Örlogsvarvet“) auf der Insel Lindholm besuchen. Bedauerlicherweise ist dieses Gebiet mittlerweile zum Marinesperrgebiet geworden und ein Einzelbesuch ist nicht gestattet. Man muss sich an der Touristeninformation zu einer Führung anmelden. Daher konnten wir diesen Ort nicht besuchen. Hier könnte man unter anderem sehen, wie die Reeperschläger früher die Taue für die Schiffe geflochten haben.

 

Kulinarik

Wie bereits erwähnt, haben wir das Meiste Essen von Zuhause mitgebracht und waren entsprechend wenig um Essen unterwegs. Günstige Angebote gibt es jedoch um die Mittagszeit (zwischen 11 und 14 Uhr), da hier viele Restaurants einen „Dagens Lunch“ anbieten (= Tagesgericht). So kam es, dass wir spontan in die Burgerkette Bastard Burgers einkehrten. Für 125 schwedische Kronen (kurz: SEK, entspricht etwa 10,80 Euro) gab es den Tagesburger mit Pommes und Getränk. Ohne Dagens Lunch-Angebot hätte der Burger ohne Beilage und Getränk in etwa das Gleiche gekostet.

Ähnliche Angebote gibt es in Cafés. In der Kaffeekette Waynes Coffee gibt es für 49 SEK (rund 4,20 Euro) eine große Tasse Filterkaffee und dazu eine große Zimtschnecke. Auch wenn der Preis für den Kaffee etwas teuer wirkt, ist es in Schweden so, dass man nur die erste Tasse Filterkaffee zahlt, danach kann man sich so oft neuen Kaffee holen wie man möchte. An einem Nachbartisch links von uns saß eine Frau, die sich in der Zeit, in der wir im Café saßen, zweimal ihre Tasse neu auffüllen ließ.

Um diese Galerie noch etwas mehr aufzufüllen, zeigen wir einige Eindrücke aus dem Supermarkt. Wir waren meist im Coop einkaufen. Es gibt jedoch auch Lidl und Aldi Supermärkte in Schweden. Uns hat vor allem die Vielfalt an Produkten aus Beeren beeindruckt. Es gibt haufenweise Produkte mit Blaubeeren, Preiselbeeren und Johannisbeeren. Zudem gibt es ein komplettes Regal mit verschiedenen Buttersorten und extra Mehl zum Backen von Zimtschnecken. Überrascht hat uns auch die riesige Auswahl an pflanzenbasierten Produkten. Hierfür gab es ein extra Kühlregal.

 

Weitere Eindrücke von Karlskrona

Was für uns ganz besonders war
Etwas außerhalb der Innenstadt von Karlskrona fanden wir einen tollen Stellplatz für unseren Camper direkt an der Ostsee. Wir standen vor dem Eingang eines kleinen Parks, in dem es Sitzbänke, Mülleimer und sogar ein Plumpsklo gab. Wir haben vom Steg aus unsere Füße in die Ostsee gehalten und den Sonnenuntergang genossen. Es war frisch, aber noch nicht eiskalt. Einige Schweden sind spät am Abend und sehr früh am Morgen vorbeigekommen, um hier zu baden. Ganz so hart waren wir dann doch nicht.
Allerdings ist Lukas auf einem rutschigen Stein ganz langsam, fast wie in Zeitlupe, in die Ostsee gerutscht, während er ein Foto machen wollte. Bis er bemerkte, dass er rutschte, war es schon zu spät und es gab keine Möglichkeit mehr sich irgendwo festzuhalten. Zum Glück war das Wasser relativ flach, sodass er am Ende nur bis zu den Knien im Wasser stand. Julia und die anderen Badegäste haben sich jedoch köstlich amüsiert. Lukas auch, nachdem er wieder aus dem Wasser draußen war und den ersten Schreck überwunden hatte. Am Morgen erwartete uns eine nebelige Landschaft, die uns auch sehr gut gefallen hat.

Für deine Reiseplanung
Karlskrona ist ein Ort in Südschweden, den wir auf jeden Fall empfehlen können. Wenn du an Käseberga vorbeikommst, bietet sich auch hier eine kleine Wanderung an. Das ist allerdings kein Muss. Wir haben etwa vier Stunden in Karlskrona verbracht und hätten auch länger bleiben können. Allerdings begann es dann etwas zu regnen. Für einen Ersteindruck der Stadt reichen drei bis vier Stunden. Alles hat man dann jedoch nicht gesehen. Wir schätzen, dass man hier auch gut einen halben Tag (etwa sechs Stunden) verbringen kann, wenn man z.B. die Festung Aurora und die alte Marinewerft (schon im Voraus buchen!) besuchen möchte.

Wir würden sagen, dass uns der Ersteindruck von Schweden richtig gut gefallen hat. Bleib dran und sei gespannt, wie es weitergeht.

Bis nächste Woche!
Lukas und Julia

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