Weiter nach Mittelschweden
Hej!
Wir befinden uns auf dem Weg nach Mittelschweden. Unterwegs haben wir um die Stadt Växjö einige Loppis besucht. Was das ist, erfahrt ihr in dem heutigen Beitrag. Außerdem erzählen wir euch, wo man vermutlich am günstigsten in ganz Schweden essen gehen kann und wir hatten auch dieses Mal einen tollen Stellplatz zum Übernachten, der mitten im Wald lag. Da wir etwas weiter nach Norden fuhren, hat man aber bereits gemerkt, dass es deutlich kälter wurde. Tatsächlich gibt es über diesen Abschnitt gar nicht so viel zu erzählen, da wir hauptsächlich im Auto saßen.
Los gehts!
Loppis
Loppis heißt übersetzt „Floh“ und lässt sich ungefähr mit einem Flohmarkt bei uns vergleichen. Der einzige Unterschied ist, dass dieser dauerhaft in einem Haus ist. Hier preisen auch nicht viele verschiedene Personen ihre gebrauchten Waren an, sondern es ist wie ein kleiner Laden mit vielen Antiquitäten und noch mehr Gerümpel. In der Bildergalerie findest du einige Bilder von ganz besonderen Fundstücken.
In Schweden ist der An- und Verkauf von Dingen aus zweiter (oder sogar dritter) Hand ganz normal und verglichen mit den normalen Preisen gibt es hier alles extrem günstig. Deshalb hat sich Julia, die Schnäppchenjägerin, einmal schlau gemacht und wir haben einige Loppis besucht. Häufig stehen auch einfach Schilder am Straßenrand, die auf ein Wohnhaus am Ende einer schmalen Zufahrt hinweisen, aber es gibt auch „professionell“ geführte Loppis. Auch hier mussten wir wieder beachten, dass normale Öffnungszeiten außerhalb der Saison abweichen können. Mehr als einmal standen wir auch vor verschlossenen Türen.
Am Anfang dachten wir, dass diese Loppis eher ein Minusgeschäft für die Besitzer sind, aber an einem der Läden hat ein Berliner (haben wir am Autokennzeichen erkannt) ein paar riesige Kartons vollgemacht und für über 300 Euro eingekauft. Das hat uns schon etwas überrascht, aber er wird seine Gründe gehabt haben.
Wir haben auch sehr häufig in den Städten Kaufhäuser gesehen, in denen es mindestens ein Second-Hand-Laden für Klamotten war. Vermutlich würde sich so ein Laden in Deutschland nicht lange halten.
Natürlich gab es auch mal wieder schlechtes Wetter. Daher konnten wir in Växjö nicht viel machen. Die Stadt war ganz nett und wir liefen im Regen eigentlich nur durch einige Läden. Julia hat in Schweden das Stricken für sich entdeckt, da Wolle hier einigermaßen günstig und fast überall zu finden ist. Also haben wir ein paar Andenkenläden und ein Café besucht. Danach ging es weiter nach Jönköping, wo es richtig zu schütten begann. Wir gingen in einem sehr bekannten Restaurant Essen (wo genau findet ihr unter „Kulinarik“), und suchten uns einen Stellplatz an einem See bzw. standen wir diesmal auch abseits der Zivilisation mitten im Wald.
Kulinarik
In Växjö haben wir uns mal wieder das Mittagsmenü im Bastard Burger gegönnt. Außerdem waren wir in einem Espresso House (eine Kaffeekette) und haben dort eine Kardamom-Zimtschnecke probiert. (Sehr lecker, aber die normalen sind noch besser.) Und hier kommt unser ultimativer Geheimtipp, an welchem Ort in Schweden man am günstigsten essen kann: In Jönköping gingen wir wegen des schlechten Wetters nämlich in die IKEA. Hier gibt es fast dasselbe Essen wie in den deutschen Filialen. Aber ein Hot Dog (egal ob vegetarisch oder nicht) kostet hier nur 10 SEK, was umgerechnet etwa 0,85 Euro sind. Aber auch die Köttbullar (ebenfalls egal, ob vegetarisch oder mit Fleisch) kosten hier etwas weniger als bei uns. So günstig haben wir bisher nirgendwo in Skandinavien gegessen und wir vermuten auch, dass hier viele Schweden ohne sich vorher Möbel zu kaufen zum Essen hingehen. Nicht umsonst kann diese Restaurantkette umsatzmäßig mit Giganten wie Subway, Dominos oder McDonalds mithalten. (Hinweis: IKEA FOOD lag 2011 mit einem Gesamtumsatz von 175 Mio. Euro auf Platz 9 der deutschen Systemgastronomie.)
Weitere Eindrücke aus Växjö und Jönköping
Was für uns ganz besonders war
In den Loppis findet man wirklich alles. Es war wirklich spannend in den Häusern etwas herumzugruscheln und zu schauen, was man so findet. In der Hauptsaison (ca. Mai bis September) gibt es vermutlich noch mehr Loppis zum Herumstöbern. Wegen des Regens konnten wir uns nicht viel in den Städten ansehen, das hat diesen Teil der Reise etwas getrübt. Neben der IKEA-Filiale in Jönköping gab es auch ein großes, modernes Einkaufszentrum, in dem wir uns noch etwas umgesehen haben, aber ansonsten saßen wir wirklich die meiste Zeit im Auto. Aber es heißt ja nicht umsonst ROADtrip 🙂
Für deine Reiseplanung
In der Nähe von Jönköping gibt es einen Nationalpark, den Store Mosse. Da es so stark geregnet hat, haben wir ihn leider nicht besucht. Für deine Reiseplanung könnte das jedoch ein guter Tipp sein. Ansonsten gab es in diesem Gebiet nicht sehr viel, das wir unbedingt empfehlen können. Wenn du weiter nach Norden möchtest, kannst du auch weiter an der Ostküste entlang fahren. Ob es da besser ist, wissen wir jedoch nicht, würden es aber das nächste Mal vielleicht so machen.
Tja, das war der Streckenabschnitt, an dem wir eigentlich am wenigsten erlebt haben. Man darf auch nicht vergessen, dass man, wenn man viel sehen will, auch viele Stunden im Camper herumfährt. Trotzdem hoffen wir, dass ihr einige wertvolle Tipps für eure Reise mitnehmen konntet. Im Bericht nächste Woche geht es um einen Nationalpark.
Bis dann!
Lukas und Julia