Studenten- und Hafenstadt
Hej!
Heute verlieren wir keine Zeit und starten in diesem kleinen aber feinen Beitrag gleich mit den Ersteindrücken der Städte:
Ersteindruck Lund und Malmö
Von Falkenberg aus fuhren wir in die Studentenstadt Lund weiter. Hier sind mehr als ein Drittel der Einwohner Studenten, es ist derzeit die am schnellsten wachsende Stadt Schwedens und mit etwa 87.200 Einwohnern auch die elftgrößte Stadt des Landes. Um ca. 990 n. Chr. vom dänischen Wikingerkönig Sven Gabelbart gegründet, gilt Lund neben Sigtuna als die älteste Stadt in ganz Schweden.
Nach einigen Stunden in Lund fuhren wir weiter nach Malmö. Mit seinen etwas über 300.000 Einwohnern ist die drittgrößte Stadt des Landes etwa halb so groß wie Nürnberg. Durch seine besondere Lage direkt an der Öresundbrücke ist Malmö nur etwa 28 Kilometer Luftlinie von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen entfernt.
Zur Info: In beiden Städten ließ sich auch gut mit dem Camper fahren und es gab entsprechende Parkplätze (wenn auch kostenpflichtig). In Schweden gibt es übrigens fast keine Parkscheinautomaten mehr. Wenn man am Automaten zahlen will, muss man häufig hundert Meter oder weiter dorthin laufen. Außerdem nehmen die meisten Parkscheinautomaten kein Bargeld und man kann nur mit Karte zahlen. An vielen Parkplätzen muss man daher über eine Park-App seinen Parkplatz buchen. Häufig gibt es zwei bis drei Apps zur Auswahl, die man nutzen kann. Für uns war die EasyPark-App am einfachsten, da hier auch die deutsche Übersetzung gut funktionierte. Diese App gibt es übrigens zum Teil auch schon in Deutschland. Die andere App, die wir ausprobierten (Parkster) war hauptsächlich auf Schwedisch und eher schlecht auf Englisch übersetzt.
Sehenswürdigkeiten
Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Lund ist der Dom zu Lund und das historische Rathaus am Marktplatz. Gegen Ende unserer Reise hatten wir wieder etwas mehr Pech mit dem Wetter und mussten uns daher bald in die kleine Kaffeerösterei Love Coffee flüchten. Der Laden war spärlich möbliert, aber der Kaffee dafür sehr lecker. Zudem gab es in der Nähe die Bäckerei Mannz Bageri, in der wir uns mit einem köstlichen Vanilleplunder und einer Kardamomzimtschnecke versorgen konnten. Da der Regen immer nur kurzzeitig aufhörte, beschlossen wir, unser Glück in Malmö zu versuchen und fuhren weiter.
Tatsächlich regnete es im etwa 30 Minuten entfernten Malmö weniger (oder das Wetter hatte sich generell gebessert), trotzdem waren wir von Malmö etwas enttäuscht. Wir können nicht genau sagen, woran es lag, aber hier haben wir uns einfach nicht so wohlgefühlt. Es war schon irgendwie kompliziert, das Stadtzentrum von unserem Parkplatz aus zu finden (trotz einsatz von Google Maps). In der Altstadt rund um den Little Square gab es viele schöne Fachwerkhäuser und rund um den Gustav-Adolf-Torget sind eine Menge Statuen verteilt. Der Platz selbst ist nicht spektakulär, dennoch kann man hier schön herumzuspazieren und die Figuren betrachten. Im Sommer blühen dort auch Blumen. Zudem gab es während unseres Aufenthalts einige kleinere Protestmärsche, um die Statue der Dreiheiligkeit (wir wissen aber nicht genau wofür, da wir ja kein Schwedisch können), die uns irgendwie unangenehm waren. Abgesehen von ein wenig Herumschlendern in der Innenstadt gab es ansonsten jedoch nicht viel zu sehen. Zu lange konnten wir auch nicht bleiben, da wir uns langsam schon wieder auf den Weg zu unserem Stellplatz für die Nacht machen mussten. Auf dem Rückweg kamen wir noch an der St. Johannes Kirche vorbei. Außerdem besuchten wir noch einen Second-Hand-Laden mitten in der Stadt, kauften im Supermarkt ein paar Dinge ein und fuhren wieder etwas weiter aufs Land hinaus zum Übernachten.
Hinweis: Nur weil uns Malmö nicht ganz überzeugt hat, bedeutet das nicht, dass du es nicht selbst einmal besuchen kannst. Es gibt einige Sehenswürdigkeiten, die wir nicht besucht haben. Dazu zählen unter anderem die St. Petri Kirche und das Disgusting Food Museum (Museum des ekligen Essens) oder auch die Stadthalle.
Die Bildergalerie hier zeigt Eindrücke aus Lund. In der anderen Galerie sind Bilder aus Malmö zu finden.
Die Übernachtung
Hier erzählen wir normalerweise immer von unseren weiteren Eindrücken. Dieses Mal gibt es allerdings nicht viel zu erzählen, da wir nur ganz kurz einmal durch die beiden Städte geschlendert sind. Dennoch hatten wir eine ganz besondere Übernachtung.
Wir standen auf einem kleinen Parkplatz, neben dem ein Weg ins Grüne verlief. Hier gehen viele Leute mit ihren Hunden Gassi, aber niemand beachtete uns. Der Stellplatz war etwas erhöht und die nächsten Bäume waren ein gutes Stück entfernt. In der Nacht tobte ein starker Sturm, sodass wir in unserem Camper kräftig durchgeschüttelt wurden. Wir wurden sogar häufig wach, wenn eine besonders heftige Böe den Camper von der Seite traf. Geschlafen haben wir in dieser Nacht beide sehr wenig und die Chancen standen wohl ganz gut, dass jemand, der etwas empfindlich wäre, sogar seekrank von dem geschüttel geworden wäre.
Du siehst also, dass es nicht immer nur schöne Stellplätze für den Camper an einem See mitten in der Natur gibt. Manchmal erlebt man auch etwas unangenehmes.
Für deine Reiseplanung
Viel gibt es heute nicht zu empfehlen. Lund wurde in unserem Reiseführer als schöne kleine Stadt angepriesen. Das war sie zwar auch, aber in etwa zwei Stunden hat man hier alles gesehen. Wir vermuten, dass Malmö noch mehr zu bieten hat, und wir hier vielleicht etwas zu schnell durchgehetzt sind. Trotzdem gab es auf unserer bisherigen Reiseroute Städte, die uns besser gefielen als Lund und Malmö. (Karlskrona, Trollhättan, Varberg,…) Auch wenn die Lage der beiden Städte gut für einen kurzen Besuch bei deiner An- oder Abreise in Schweden sind, ist es kein Muss, wenn dir die Zeit dafür fehlt.
Das war der letzte Schweden-Beitrag unserer Reise. Auf dem Weg zurück hatten wir jedoch einen Stopp mehr. Ganz am Ende sind wir also noch nicht. Lass dich überraschen.
Bis nächste Woche!
Lukas und Julia