In diesem Beitrag erzählen wir zum ersten Mal etwas über unser Hausbauprojekt. Da dieser Beitrag allerdings von Lukas schon vor etwas längerer Zeit geschrieben wurde, sind wir, wenn er erscheint, (hoffentlich) schon ein gutes Stück weiter.
Inhalt

Vorarbeiten
Ein kurzer Hinweis, da diese Wörter öfter vorkommen werden:
Der Bauherr ist der rechtliche und wirtschaftliche Auftraggeber des Bauvorhabens (also wir)
Der Bauträger ist das Unternehmen, dass die Immobilie für uns baut.
Zugegeben, sind wir tatsächlich schon etwas weiter als in diesem Beitrag angegeben. Trotzdem denken wir, dass es auch als Blogthema ganz interessant sein könnte, nicht unbedingt den aktuellen Stand des Hausbaus zu erfahren, sondern auch einen großen Teil des Prozesses. Entsprechend haben wir dir hier einmal kurz aufgelistet, was wir gemacht haben, bevor wir mit der Bodenplatte beginnen konnten:
- Inspiration suchen. Häuser anschauen und besuchen. Passenden Haustyp suchen
- Ideen dokumentieren und Vorentwurf machen
- Hausentwurf vom Architekten machen lassen
- Kreditrahmen bei der Bank prüfen lassen
- verschiedene Angebote in Bezug auf den Entwurf des Architekten einholen und bewerten, was für uns am besten passt.
- zeitgleich Angebote für Bodenplatte (alternativ: Keller) einholen
- (Tendenziell noch ein Grundstück kaufen, aber das fiel bei uns weg, da wir bereits eines hatten).
- Vertragsunterschrift mit Bauträger
- Kreditfinanzierung finalisieren
- Detailbesprechung des Bauvorhabens mit Bauträger und ggf. selbst organisierten Handwerkern (sofern nicht alles „aus einer Hand“ gebaut wird)
- Anpassung des Hausentwurfs (das haben wir ziemlich oft angepasst, ist aber scheinbar ganz normal)
- Sobald der Hausentwurf passt: Bauantrag stellen
- Warten, bis der Bauantrag freigegeben wird. In dieser Zeit haben wir einige Termine bei Küchen- und Badplanern wahrgenommen.
- Bauantrag freigeben –> feiern und dem Bauträger Bescheid geben. –> Zeitlichen Ablauf koordinieren
- Statik schon berechnet? Bevor mit der Bodenplatte begonnen werden kann, muss ein Statiker erst berechnet haben, wie stabil diese sein muss.
- Vorbereitung für Bodenplatte: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nachdem wie viel Eigenarbeit man leisten möchte, kann man beispielsweise:
- Die Pflastersteine selbst herausreißen, um die Fläche für die Bodenplatte freizulegen. (Alternativ: die Erde vom Grundstück selbst schon einmal relativ eben ausheben)
- Abwasser-/Regenwasserrohre fachgerecht selbst verlegen. Entsprechend auch den Boden aufreißen und wieder zupflastern.
- Falls das Haus Wand an Wand an ein Bestandshaus (also ein bereits bestehendes Gebäude) gebaut werden soll, kann man, sofern nötig, auch die Hauswand verputzen.
- Häufig hilft es auch, mit den Handwerkern zu sprechen und zu fragen, ob man vorab etwas vorbereiten kann, damit sie schneller starten können, wenn sie anrücken.
Und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Easy 🙂

Wir haben übrigens die Preise einzelner Gewerke für Ihre Leistung mit dem Angebot des Bauträgers verglichen und die preiswerteren Gewerke aus dem Angebot des Bauträgers herausgenommen. So wird der Endpreis für so ein Projekt etwas günstiger, dafür steigt natürlich der Koordinationsaufwand und die Zeit, die man in sein Projekt investieren muss.
Bevor es losgeht: Wir haben für die Handwerker übrigens immer einige Getränke, Kaffee und zumindest ein paar kleine Snacks / Süßes zur Verfügung gestellt, denn wir sind der festen Überzeugung, dass gut versorgte Handwerker auf der eigenen Baustelle motivierter sind.
Außerdem möchten wir darauf hinweisen, dass hier nur eine grobe Beschreibung des Ablaufs zu finden ist und das keinesfalls als fachlich korrekte Anleitung zum Haus-/ oder Bodenplattenbau dienen soll. Wir erzählen nur von unseren Erlebnissen während des Hausbaus!
Erdarbeiten
Als die Handwerker für die Bodenplatte bei uns erschienen, dachten wir eigentlich direkt, dass sie mit den großen Maschinen loslegen. Allerdings kam morgens um 7 Uhr erst einmal ein Pritschenwagen (so ein Auto mit offener Ladefläche hinten), aus dem zwei Leute ausstiegen, die erst einmal alles vermessen hatten und ihre Richtschnüre spannten. Das wurde tatsächlich auch sehr sorgfältig gemacht, da später mit den Maßen entlang des Schnurgerüsts ja alles passen muss. (Ab dem nächsten Tag waren sie dann meistens zu dritt + ein Helfer von uns)
Dann ging es eigentlich auch schon los und die Aushubarbeiten für die Frostschürze begannen. Entlang der Bodenplatte wurde ein ca. 120 cm tiefer Graben ausgehoben, der danach ausbetoniert wurde, um zu verhindern, dass in frostgefährdeten Gebieten Wasser unter die Bodenplatte kommt und die Bodenplatte von unten auffriert. Entsprechend wurden Stahlkörbe in dem ausgehobenen Graben einbetoniert, um der Bodenplatte die nötige Stabilität zu verleihen. Zudem wurde innerhalb dieses Grabens die Erde auf ein möglichst gleiches Niveau gebracht. Hier kamen Bagger und Rüttelmaschine zum Einsatz.
Die Stahlstangen in den Körben wurden übrigens alle von Hand mit Draht dort drinnen befestigt.

Bodenplatte
Da wir zwei Stufen zu unserem Hauseingang eingeplant hatten, musste die Bodenplatte etwas erhöht werden. Entsprechend wurde eine Schalung um die zukünftige Bodenplatte errichtet, um auf die richtige Höhe zu kommen. Auf die „normalen“ Boden kamen die Stahlmatten (auch genannt Armierung / Bewehrung) und Abstandhalter. Sobald alles an seinem Platz war, die Schalung stabil saß, kamen die Betonmischer und gossen die Bodenplatte.
Die Handwerker (und auch wir) unterstützen kräftig, indem wir den Beton, der über die Rutsche aus dem Mischer lief, mit Rechen und Schaufeln möglichst gleichmäßig verteilten. Am Ende wurden verschiedene Rüttler verwendet, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Es wurden beispielsweise Innenrüttler (/ Flaschenrüttler) und Rüttelbohlen verwendet.
Tatsächlich waren wir sehr beeindruckt davon, wie genau man mit eher groben Geräten arbeiten kann (und auch muss), um eine Bodenplatte so eben und genau zu gießen. Zudem hätte niemand von uns gedacht, wie viel Handarbeit in eben so einer Bodenplatte steckt. Mit ein wenig ausschalen und Beton hineinschütten ist es noch lange nicht getan 🙂

Fazit
Hui, der erste Bauabschnitt hat schon einmal funktioniert. Zwischenzeitlich hat es so ausgesehen, als würden wir den Stelltermin für das Haus nicht rechtzeitig schaffen, da der Bauantrag recht lange dauerte und die gesamte Baulandschaft mittlerweile wieder deutlich besser läuft als letztes Jahr. Letztendlich haben die Bauarbeiter sich sehr bemüht und in knapp zwei Wochen die Bodenplatte gegossen. Damit waren wir wieder im Zeitplan. Vielen Dank dafür 🙂
Falls du dich fragst, was so eine Bodenplatte kostet, können wir dir das leider nicht sagen, da wir noch keine Abschlussrechnung bekommen haben. Wir können dir allerdings so viel verraten, dass die meisten Websites im Internet eher niedrigere Kosten ausweisen als auf dem Angebot steht. Das Angebot verändert sich jedoch auch mit dem Anteil an Eigenleistung. Entsprechend nährt sich der Preis dann wieder dem tatsächlichen Bodenplattenpreis an.
Uns hat der Artikel auf der Website von Pocasio recht gut gefallen. Allerdings ist dieser aus 2022 und daher sind die Preise nicht mehr ganz aktuell. Vorsicht also bei deiner eigenen Kalkulation. Dennoch ist alles gut erklärt und vermittelt dir noch einen etwas tieferen Einblick, sofern du das möchtest.
Wir hoffen, dass dir dieser etwas andere Beitrag gefallen hat. Hast du Wünsche oder Anregungen? Dann lass gerne einen Kommentar da oder schreib uns über das Kontaktformular.
Bis bald
Lukas und Julia
Pingback:Hausbau: Aufstellen des Hauses - Zweikoffer