Dieser Bericht über einen Ausflug ist für uns etwas ganz besonders. Unser Wochenendtrip nach Stuttgart 2017 war nämlich die erste gemeinsame Reise der Zweikoffer. Für ein Wochenende hatten wir (auch damals schon) einen recht straffen Zeitplan.
Inhalt

Fakten über Stuttgart
- Die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg wurde voraussichtlich zwischen 926 und 948 gegründet. Aufgrund der strategisch guten Lage gab es dort allerdings bereits 90 v. Chr. erste Besiedlungsgebiete.
- 1956 wurde in Stuttgart der erste Fernsehturm der Welt eröffnet und diente als Vorlage für viele weitere Türme und war Inspiration für weitere technische Innovationen.
- Mercedes-Benz und Porsche haben in der Autostadt ihren Ursprung. Sogar der erste VW Käfer wurde hier in Stuttgart-Feuerbach hergestellt.
- In Stuttgart gibt es das größte Schweinemuseum der Welt
- Durch die Lage in einem „Kessel“ gibt es in und um Stuttgart viele Parks, Weinberge und Waldflächen. Sie gilt als eine der grünsten Städte Europas. (Mit 65 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner. Das ist mehr als doppelt so viel wie der europäische Durchschnitt.)
- Stuttgart besitzt über 400 öffentliche Treppen mit einer Gesamtlänge von mehr als 20 Kilometern. Diese wurden früher für Weinbergarbeiter gebaut, sind heut allerdings eher urbane Wanderwege. Es gibt sogar sogenannte „Stäffele“-Rennen über diese Treppen.
Anreise und Unterkunft
Die Anfahrt war damals noch mit dem Auto, da wir somit nur ca. zwei Stunden unterwegs waren und mit der Bahn ungefähr vier Stunden benötigt hätten. Bei einem zeitlich begrenzten Wochenendtrip (Sa, So, Mo) wollten wir nicht zu viel Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verplempern und am Montag zudem lieber später als früher zurückfahren.
Mittlerweile wurde die Strecke allerdings nachgebessert und man könnte schon in guten drei Stunden dort sein.
Wir erreichten unsere Unterkunft und konnten selbst in ein nett eingerichtetes Airbnb einchecken. Die Lage war gut, da wir von dort einen ausgezeichneten Blick auf den Stuttgarter Fernsehturm hatten. Allerdings mussten wir mit der Bahn ein Stück in die Innenstadt fahren. Die nächste Bahnstation war etwas unterhalb der Unterkunft und wir mussten einige Treppen steigen, um dorthin zu kommen. In Stuttgart sollte man sich immer bewusst sein, dass es viele Treppen gibt und man auch bei der einen oder anderen Stadterkundung nicht um ein paar Stufen herumkommt.
Alles in allem war die Unterkunft aber sehr gut und die Lage war immer noch in Ordnung, da wir in weniger als 20 Minuten Fahrzeit am Marienplatz waren, von wo aus wir unsere Stadterkundung starteten.

Sehenswürdigkeiten
Die Innenstadt
Wie bereits angekündigt, hatten wir einiges vor. Wie bereits weiter oben erwähnt, war unser Startpunkt der Marienplatz. Dort befindet man sich schon an den Anfängen der Stuttgarter Innenstadt. Zu Fuß benötigt man ca. 25 Minuten bis zum Schlossplatz. Wir flanierten durch die Innenstadt und betrachteten die historischen Gebäude wie das Alte Schloss und das Neue Schloss. Das Neue Schloss wurde von Herzog Carl Eugen von Württemberg 1744 in Auftrag gegeben, da ihm das Alte Schloss nicht mehr genügte. Die Fertigstellung dauerte jedoch bis über seinen Tod hinaus und die drei Flügel des Schlosses sind eine Mischung aus verschiedensten Baustilen. Vom Barock über das Rokoko bis zum Klassizismus ist alles vertreten. Die württembergischen Könige residierten bis Mitte des 19. Jahrhunderts hier.
Porsche-Museum
Wir starteten mit einem Besuch im Porsche-Museum. Bereits der Eingang des futuristisch gestalteten Gebäudes macht neugierig, was einen hier erwartet. Wir sind normalerweise nicht sehr Auto-interessiert, aber dieses Museum war auch für nicht-Autofanatiker sehr interessant. Es beinhaltet über 80 verschiedenste Fahrzeuge und mehr als 200 Kleinexponate, die die historischen Anfänge von Porsche bis zu den neuesten Modellen veranschaulichen. Die Ausstellungsräume sind liebevoll gestaltet und es gibt auch einige interaktive Präsentationen, die das Museum unterhaltsam gestalten. Es gelingt hier wirklich, den Besuchern die Symbiose aus Design, Technik und Emotionen hautnah zu vermitteln.
Schweinemuseum
Bereits in den Fakten zu Stuttgart haben wir erwähnt, dass sich in Stuttgart das größte Schweinemuseum der Welt befindet. Natürlich haben wir diesem auch einen Besuch abgestattet. Vom Marienplatz etwa 20 Minuten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt, wird man in der Schlachthofstraße, im alten Schlachthof (wie passend) schon im Außenbereich von einem riesigen Zugwaggon mit Schweinekopf empfangen.
Die Ausstellung war ein echtes Highlight. Es gibt hier über 50.000(!) Exponate, die in 24 Themenräume unterteilt sind. Egal ob in Zoologie, Mythologie oder Kunstwerken. Hier wurde alles gesammelt, was zum Thema Schwein passt. Egal ob ein Schweineskelett, Schweinefiguren aus Überraschungseiern, oder eine Carrera-Autorennbahn mit Rennautos, die wie Schweinchen aussehen. Ebenso lehrreich wie skurril. Eines der besten Museen, die wir überhaupt bisher besucht haben. Definitiv eine Besuchsempfehlung, wenn du einmal in Stuttgart bist!
Stuttgarter Fernsehturm
Da unsere Unterkunft in der Nähe des Fernsehturms lag, haben wir diesen natürlich auch besucht. Als ältester Fernsehturm der Welt löste er eine Turmbauwelle aus und gilt noch heute als architektonisches und ästhetisches Meisterwerk. Wir haben im Turmcafé einen Kaffee mit einer schönen Aussicht genossen. Würden allerdings sagen, dass ein Besuch hier kein Muss ist, da es in Stuttgart viel mehr zu sehen gibt. Für Interessierte ist der Besuch natürlich trotzdem Pflicht 😉
Wilhelma Zoo
Wir statteten auch dem Zoo Wilhelma einen Besuch ab. Der Zoo ist die einzige Einrichtung in Deutschland, die einen botanischen Garten mit einem Zoo kombiniert. Er ist einer der artenreichsten Zoos der Welt und steht als Kulturdenkmal aus dem 19. Jahrhundert unter besonderem Schutz.
Tatsächlich müssen wir aber sagen, hat uns dieser Zoo nicht sehr gut gefallen. Vielleicht waren wir etwas „verwöhnt“ von den Tiergehegen im Nürnberger Tiergarten. Allerdings hatten wir mehr als einmal den Eindruck, dass die Tiere in verhältnismäßig kleinen Gehegen gehalten werden. Auch wenn man hier viele verschiedene Tierarten sehen kann, würden wir den Zoo eher nicht noch einmal besuchen.
Killesberg-Aussichtsturm
Der Killesbergturm ist Teil der Grünen-U-Parkanlage. Jede Stufe des 42 Meter hohen Turms wurde mittels einer Spende finanziert. Der Spender steht auf einem kleinen Metallschild auf einer der 348 Stufen. Auf verschiedenen Plattformen, (die höchst auf 31 Metern Höhe) lässt sich die Aussicht über Stuttgart und das Neckartal genießen. Der Eintritt war frei. Wir haben nach den ganzen Sehenswürdigkeiten in der Stadt genossen etwas außerhalb durch die Parkanlagen zu schlendern und sind nur zufällig auf den Aussichtsturm gestoßen, da er von wirklich vielen Orten zu sehen ist. Entsprechend haben wir die Chance genutzt und sind dort hinaufgestiegen, um die Aussicht zu genießen. Lamas gibt es hier übrigens auch! 😀












Tipps und Tricks
- Stuttgart hat noch einiges mehr zu bieten. Wir haben an unserem Wochenende nur die bekanntesten Sehenswürdigkeiten besucht. Die Website der Stadt Stuttgart bietet einen ausgezeichneten Überblick über alle Sehenswürdigkeiten und ist eine hilfreiche Informationsquelle. Skurrilerweise sind hier auch die Stuttgarter Friedhöfe als Sehenswürdigkeit aufgeführt.
- 2017 gab es noch kein Deutschlandticket. Daher hat es sich für uns ziemlich schnell gelohnt, eine Stuttcard im Vorfeld zu kaufen. Diese Erlebniskarte bietet freien Eintritt in die 27 Museen der Stadt sowie Ermäßigung bei einer Citytour und weiteren Aktivitäten. Mittlerweile kann man den ÖPNV durch einen Aufpreis dazubuchen, sofern man kein Deutschlandticket besitzt. Weitere Infos zur Stuttcard findest du hier.
- Gerade an Wochenenden sind viele Attraktionen gut besucht. Plane im Vorfeld, welche Highlights du unbedingt sehen willst – und informiere dich über Öffnungszeiten sowie Online-Ticketmöglichkeiten. So kannst du Wartezeiten vermeiden und deinen Tag effizient gestalten.
- Damals waren die Optionen noch nicht so stark ausgeprägt. Bei einem heutigen Besuch würden wir dir zudem empfehlen, hilfreiche Apps für den öffentlichen Nahverkehr und Eventkalender zu nutzen, um immer zu wissen, was in der Stadt los ist. Das hilft, spontane Events oder aktuelle Tipps der Einheimischen nicht zu verpassen.
- Weitere interessante Sehenswürdigkeiten, die wir bei einem nächsten Besuch planen, sind: die Markthalle, eine Fahrt mit der Standseilbahn, das Mercedes-Benz Museum, der Eugensplatz, der chinesische Garten und Schloss Solitude.
- Maultaschen, Linsen mit Spätzle und Käsespätzle sind typische, regionale Gerichte. Dazu noch einen Schoppen Wein und man fühlt sich schon fast wie ein Einheimischer.
Fazit
Stuttgart hat uns sehr gut gefallen. Die Stadt eignet sich optimal für einen Wochenendausflug und man kann in zwei Tagen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten besuchen. Da es jedoch auch im Stuttgarter Umland einiges zu besuchen gibt, schätzen wir, bekommt man auch fünf bis sieben Tage in der Region sehr gut mit Aktivitäten gefüllt.
Wer es etwas außergewöhnlich mag, sollte unbedingt das Schweinemuseum besuchen. Aber auch anderweitig hat Stuttgart kulturell viel zu bieten. Entsprechend kann man sagen, dass die Stadt ein tolles Ausflugsziel ist und wir bestimmt nicht zum letzten Mal hier waren.
Einen Überblick unserer bisherigen Reiseziele findest du übrigens hier
Bis bald!
Julia und Lukas
