Panoramastraße entlang der Küste
Nachdem wir San Francisco hinter uns gelassen hatten, machten wir uns auf den Weg eine der angeblich schönsten Routen in Kalifornien zu befahren. Wir haben zwei Nächte auf dieser Strecke verbracht, um hier möglichst viele Eindrücke zu sammeln und ein paar Orte zu besuchen. Am Stück durchgefahren hätten wir etwa acht bis zehn Stunden reine Fahrzeit benötigt. So hatten wir einige spannende Übernachtungen.
Die Rede ist von der California State Route 1, auch Highway 1 genannt, welcher direkt am Meer entlang verläuft und am Santa Monica Pier in Los Angeles endet. In diesem Beitrag erfährst du, wie wir gefahren sind, was wir dir empfehlen können und ob der Highway 1 unseren Erwartungen gerecht wurde.
1. Tag: Carmel by the Sea und Cambria
Unser erstes Ziel erreichten wir nicht einmal zwei Stunden nach unserem Aufbruch in San Francisco. Die Küstenstadt Carmel-by-the-Sea ist für seine gemütliche Atmosphäre, malerische Strände und die hiesige Kunstszene bekannt. Obwohl der Ort nur etwa 3300 Einwohner hat, gilt er als einer der beliebtesten Reiseziele am Highway 1.
Die Größe der Stadt eignete sich wunderbar, um sie zu Fuß zu erkunden. Es gibt viele kleine, gemütlich aussehende Häuser und interessante Läden, in denen Handwerkswaren und Kunst angeboten wird. Natürlich gibt es auch einen schönen Strand. Dorthin musste man eine relativ sandige Düne bewältigen. Klar sind alle Dünen sandig, aber wenn wir uns richtig erinnern, ist man hier wirklich tief bis zum Knöchel im Sand eingesunken 😀
Wir liefen auch ein Stück an der Küstenlinie entlang. Hier gibt es wirklich ein paar schöne Aussichtspunkte und es sieht ganz anders aus, als in den Nationalparks und unseren bisherigen Routen. Auch wenn man hier wegen der vielen Touristen (zu denen wir ja auch zählen) teilweise anstehen musste, um sich nur in Läden umzusehen, war es ein netter kleiner Zwischenstopp, für den wir einen halben Tag eingeplant hatten 🙂
Danach fuhren wir etwa eine Stunde weiter zu unserer Unterkunft für diese Nacht. Sie lag in Cambria, von der Stadt selbst haben wir aber nicht viel gesehen, da die Unterkunft sehr idyllisch, etwas außerhalb lag. Das Häuschen war sehr gemütlich, aber etwas in die Jahre gekommen und mit vielen Postern und Plakaten, die überall verteilt herumhingen. Wir vermuten, es ist eher eine Art Ruheoase für Künstler gewesen. Nach unserem Check-in haben wir nur noch etwas zu essen gesucht, wurden mit einem tollen Sonnenuntergang auf dem Parkplatz belohnt und machten uns dann bald wieder auf den Weg zurück.
2. Tag: Santa Barbara und Carpinteria
Am nächsten Tag fuhren wir etwa eine halbe Stunde bis Morro Bay und frühstückten dort. Frisch gestärkt ging es etwa zweieinhalb Stunden auf dem Highway 1 weiter nach Santa Barbara. Dieser Ort gilt als die „Hauptstadt der Amerikanischen Riviera“ und gehört außerdem zur teuersten Wohngegend in Kalifornien. Wir erkundeten etwas die Stadt und gingen zur Abwechslung einmal asiatisch Essen, da das amerikanische Essen zwar recht lecker ist, aber meistens nur so trieft von Fett und wir unserem Magen nach eineinhalb Wochen auch etwas Erholung gönnen wollten. Santa Barbara hat übrigens einen seeeehr langen Strand, an dem man sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen kann.
Am späten Nachmittag fuhren wir weiter zu unserer Unterkunft im etwa 20 Minuten entfernten Carpinteria. Dort übernachteten wir in einem kleinen Camper, der hinter dem Haus einer Familie stand. Wir wussten nicht, dass es verboten ist, Gäste auf diese Art zu betreuen. Erst als die Gastgeber uns beim Check-in sagten, dass wir, wenn die Nachbarn uns sehen, ihnen sagen sollen, dass wir im Haus schlafen und hier im Camper nur den restlichen Tag verbringen. Naja, für eine Nacht haben wir jetzt nicht noch eine andere Unterkunft gesucht.
Hier lag auch der Strand so nahe, dass er innerhalb von 10 Minuten zu Fuß erreichbar war. Entsprechend ließen wir den Tag noch mit einem (bewölkten) Abend am Strand ausklingen. Das Beste: Der Strand war abgesehen von uns Menschenleer 🙂
Am nächsten Tag fanden wir einen Laden in der Nähe, der Lucky Llama hieß. Dort bekamen wir für üppiges Geld ein weniger kalorienreiches Frühstück. Eine Granola-Quark-Bowl mit Früchten und einen hervorragenden Kaffee. Wie gesagt, ist das Essen in Amerika zwar sehr lecker, aber auch extrem fettig und reichhaltig. Daher haben wir den etwas höheren Preis in Kauf genommen und uns etwas Gesundes gegönnt.
Dieser Beitrag fällt etwas kürzer aus, damit du nächste Woche frisch erholt unseren Beitrag über Los Angeles lesen kannst.
Ganz allgemein kann man sagen, dass der Highway 1 wirklich toll zu befahren war. Wir haben auf dem Weg auch an einigen Aussichtspunkten gehalten und natürlich Bilder gemacht. Leider können wir nicht mehr ganz genau sagen, wo sie entstanden sind, aber hier findest du auf jeden Fall noch einmal ein paar Eindrücke der Reiseroute an sich. Theoretisch hätten wir auch einen Tag mehr hier verbringen können. Die Zeit hätten wir genutzt, um Santa Barbara etwas besser zu erkunden und einige weitere Orte entlang des Highway 1 zu besuchen. Wir hatten noch einen Zwischenstopp in Morro Bay, aber das war ebenfalls nur kurz, um etwas zu essen und ca. 30 Minuten durch die Bay Area zu schlendern. Dann fuhren wir direkt weiter. Hiervon haben wir zum Beispiel gar keine Bilder gemacht. Mehr hat unser Zeitplan aber auch nicht hergegeben.
Hier kommen ein paar Impressions from the Road 😀
Achtung!
Der Highway 1 war 2024 aufgrund von einigen Erdrutschen und Stürmen rund um den Big Sur für einige Monate nicht befahrbar. Seit dem 17. Mai 2024 ist die Route wieder geöffnet, aber man sollte sich auch hier vor der Reise informieren, ob die Routen frei sind, da diese Straße häufiger nach starken Regenfällen gesperrt ist. „Sperrung Highway 1“ googeln führt zu vielen aktuellen Ergebnissen. Auf Google Maps wurde auch die ersten Tage nach der Neueröffnung der Strecke noch angezeigt, dass sie derzeit nicht befahrbar ist. Hier sind tagesaktuelle Meldungen also die verlässlichste Quelle.
Fazit
Die Fahrt entlang des Highway 1 war eine gute Abwechslung zu unserer bisherigen Reise. Wir haben viele kleinere Orte gesehen und hatten hier auch etwas ausgefallenere Unterkünfte. Für deine Reise durch Kalifornien ist der Highway 1 auf jeden Fall zu empfehlen. Wir haben uns zum Teil auch vom Ausblick über die Küste mit ihren Felsen und dem blauen Meer wie auf Bali gefühlt, nur dass wir fast auf der anderen Seite der Welt waren. Nachteil für uns war vielleicht, dass wir davon etwas weniger beeindruckt waren als andere Touristen, da wir eben schon eine ganze Weile lang Bali erkundet hatten. Trotzdem ist diese Route wirklich eine Augenweide gewesen und wir sind froh, dass wir uns entschieden haben, sie zu befahren.
Nächste Woche geht es weiter in der größten Stadt Kaliforniens. Bleib dran, denn von dort gibt es viel zu erzählen.
Bis dann.
Lukas und Julia