38. Ziel: Málaga

Unterwegs auf der Iberischen Halbinsel

Hola!
Für dich ist seit unserem letzten Beitrag über Schweden nur eine Woche vergangen. Für uns vergingen zwischen Schweden und unserem neuen Reiseziel etwa zweieinhalb Wochen Zeit. Wir mussten zuerst den Camper zurückgeben, Klamotten waschen, und die Lage zu Hause prüfen. Bald darauf ergab es sich zum Glück, dass wir weiterreisen konnten. So begaben wir uns auf die Suche nach unserem nächsten Reiseziel. Insgesamt haben wir für die Buchung des gesamten Trips im Voraus etwa eine Woche benötigt. Dann ging es auch schon wieder los und wir flogen von Nürnberg nach Málaga in Südspanien.

Unser Flug ging um 6 Uhr morgens, also mussten wir in der Nacht zum Flughafen fahren. Die Wartezeit überbrückten wir in der Flughafenlounge. Julia hatte am Flughafen (vor dem Abflug) bereits etwas Halsschmerzen, aber da war es zu spät, alles abzubrechen.

 

Cathedral de la Incarnación

Ersteindruck von Málaga

Natürlich ist Spanien ein ziemlicher Kontrast zu Schweden. Vor allem in Málaga, dem Eingangstor zur Costa del Sol. Direkt am Mittelmeer gelegen herrschen hier auch im November tagsüber noch Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius.
Nach etwa drei Stunden kamen wir an und fuhren mit dem Flughafen-Shuttle etwa 30 Minuten in die Stadt. Dort angekommen suchten wir zuerst eine nahegelegene Apotheke auf, damit Julias Halsschmerzen nicht schlimmer werden. Mit dem nötigsten versorgt, gingen wir in ein Café und frühstückten dort, schließlich war erst 10 Uhr. Da wir noch etwas Zeit bis 14 Uhr überbrücken mussten und nicht früher in unserer Unterkunft einchecken konnten, liefen noch etwas mit unseren Rucksäcken in der Stadt herum (zum Glück hatten wir nur Handgepäck).
Wir erkundeten die Straßen um den Plaza de la Constitución, ruhten uns etwas in den Schatten der Cathedral de la incarnación (Kathedrale der Wiedergeburt) aus und liefen hinunter bis zum Parque de Malaga. Ein Park mit kleinem botanischen Garten und schönen, gefliesten Sitzgelegenheiten. Hier verbummelten wir etwas die Zeit, bis wir unser Hotel beziehen konnten.
Der Ersteindruck der Stadt war durchweg positiv. Es hing bereits überall etwas Weihnachtsdekoration und -beleuchtung herum. Ganz so weihnachtlich haben wir uns bei über 20 Grad aber noch nicht gefühlt.  In der Nähe lag auch die Cathedral de la Incarnación (die Kathedrale der Wiedergeburt). Die Kathedrale war beeindruckend und schön anzuschauen und der botanische Garten gepflegt. Neben vielen kleinen Läden (nur wenig Ladenketten), fand man ab und zu auch Überbleibsel der maurischen Herrschaft an den Hauswänden.

 

Maurische Verzierungen

Sehenswürdigkeiten

Der erste Tag stand ganz im Zeichen der Stadterkundung. Wir hatten für die nächsten Tage noch ein paar Sehenswürdigkeiten geplant, aber wollten auch erst einmal sehen, ob sich Julias Zustand verschlechtert oder verbessert. So besuchten wir ein paar typische Souvenirshops und hielten Ausschau nach einem guten Restaurant für heute Abend.

Nach einer Weile wollte Julia sich etwas hinlegen, da wir ja schon seit 3 Uhr nachts unterwegs waren. Lukas nutzte die Zeit und besuchte das Museo Picasso auf eigene Faust. Das kam ihm sogar ganz gelegen, da die beiden ziemlich unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, mit denen Sie Museen besuchen. Spontan wurde also über Get Your Guide ein günstiges Onlineticket für den nächstmöglichen Zeitslot gekauft. Tatsächlich wusste er nicht genau, was ihn erwartet, da er bisher nur gehört hat, dass es dieses Museum gibt. Schließlich ist Málaga die Geburtsstadt des berühmten Malers Pablo Picasso. Das Museum selbst hinterließ einen etwas gemischten Eindruck. Da mit „mehr als 200 Werken“ von Picasso geworben wurde. Vermutlich waren es auch so viele. Dazu zählen allerdings auch haufenweise Skizzen, die er von seinen Werken machte. Einige Bilder waren wirklich gut, und die tiefere Bedeutung erschloss sich auch vergleichsweise einfach. Andere Bilder waren für Lukas leider überhaupt nicht zugänglich und zu abstrakt für ihn. Trotzdem würde er jedem, der sich etwas für Picasso und seine Kunst interessiert, einen Besuch hier empfehlen.
Zurück am Hotel war Julia einigermaßen ausgeruht und wir gingen noch etwas die Stadt erkunden.

Wir besuchten die hiesige Markthalle – Mercado Central de Atarazanas. Zugegeben, hier haben wir uns etwas an die Markthalle in Budapest zurückversetzt gefühlt. Es ist halt ein großer Markt, in dem Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch von vielen verschiedenen Händlern angeboten werden. Gibt es so etwas eigentlich auch noch in Deutschland?

Am nächsten Tag ging es Julia nicht schlechter, aber auch nicht viel besser. Wir besuchten die Alcazaba, eine Festung aus dem 11. Jahrhundert, welche für die maurischen Könige von Granada errichtet wurde. Am Fuße der Alcazaba kann man die Überreste eines römischen Theaters besichtigen. Wir spazierten durch die Festung, welche uns von der Bauart an Gebäude aus Marokko erinnerte. Da das Bauwerk an einem Berghang liegt, hat man von der Burgmauer einen schönen Blick über die Stadt und den Hafen. In den Höfen des Palastes gibt es kleine Gärten mit Brunnen und Bewässerungsrinnen.

Falls du dich fragst, wer eigentlich die Mauren sind, von denen hier schon ein paar Mal die Rede war, musst du dich noch zwei Wochen gedulden, bis der Beitrag über Granada erscheint. Dort gehen wir etwas genauer auf dieses Volk ein.

 

 

Nachdem wir die Alcazaba ausgiebig erkundet hatten, konnten wir mit unserem Ticket den Berg weiter nach oben laufen und dort das Castillo de Gibralfaro besichtigen. Da Julia eine Pause brauchte, erkundete Lukas auch das Castillo auf eigene Faust.
Man hatte von hier noch einen besseren Blick über die Stadt und konnte sogar auf die Stierkampfarena in der Stadt hinunterblicken. Das Bauwerk selbst war nicht ganz so schön wie die Alcazaba. Trotzdem konnte man gemütlich um die Burgmauer herumlaufen und die Aussicht genießen. Es gab auch ein kleines Café in der Mitte des Castillos mit Blick auf den Burghof sowie eine kleine Ausstellung von historischen Gegenständen im alten Pulverturm.

Anschließend spazierten wir noch eine Runde an der Uferpromenade Málagas entlang. Das Wasser war wirklich schön klar und hellblau. Man sah sogar Fische darin schwimmen. Es gab einige Kunstwerke zu bestaunen und falls man Schuhe braucht, war sogar ein Deichmann inmitten der vielen Restaurants zu finden. Dort in den Palmen flogen einige Mönchssittiche umher. Eine eher kleine Papageienart, die riesige Nester aus Zweigen baut.

 

 

Kulinarik

In Málaga kamen wir voll auf unsere kulinarischen Kosten. Am ersten Abend fanden wir am Plaza de la Merced die Tapas-Bar Picasso. Es gab dort hervorragende Tapas. Das sind kleine Häppchen, die üblicherweise zu Wein oder Bier serviert werden und im Stehen verzehrt werden können. Mittlerweile kann man sie jedoch ganz normal in Restaurants bestellen. So als hätte man viele kleine Gänge zum Probieren. Kleine Tortillas (spanisches Omelette) und Paellas (Reisgericht mit Meeresfrüchten) oder Kroketten sind hier häufig auf den Tapa-Menüs zu finden.

Auch wenn man in Málaga verhältnismäßig günstig essen gehen kann, haben wir am zweiten Abend unsere Küchenzeile genutzt und Nudeln gekocht. Ganz können wir Sparfüchse halt doch nicht aus unserer Haut, wenn man schon mal eine Küchenzeile hat 😀

Das Café, in dem wir direkt nach unserer Ankunft frühstückten, hieß übrigens BrunchIT und war sehr lecker. Sowohl Kaffee als auch Burger können wir hier empfehlen.
Im Dulce Canela (Süßes Zimt) gab es nicht nur guten Kaffee, sondern auch exzellente Zimtschnecken, die den Schwedischen in nichts nachstehen.
Dort gegenüber befindet sich zudem auch das Mala Leche. Auch hier gab es ein super Frühstück zu guten Preisen. Der Orangensaft wird frisch gepresst und die Waren sind frisch gebacken. Wir können dieses Mal wirklich behaupten, in keinem Café und keinem Restaurant nicht voll zufrieden gewesen zu sein.

Als Snack haben wir uns übrigens für ein paar Euro eine Empanada geholt. Das ist eine Teigtasche mit vielen verschiedenen möglichen Füllungen. Die hatten etwas Ähnlichkeit wie die asiatischen Samosas.

 

Weitere Eindrücke von Málaga

Die Stadt hat wirklich viel zu bieten. Das Wetter war gut, wir konnten uns gar nicht entscheiden, in welche Restaurants und Cafés wir gehen sollen. Die Leute waren freundlich. Alles in allem ein toller Urlaubsort. Wir haben übrigens auch einige Hop-on-Hop-off-Busse gesehen, die die ganzen Sehenswürdigkeiten direkt ansteuern, falls du nicht selbst laufen willst. Eine Station für die Tickets war an der Hauptstraße gegenüber dem Botanischen Garten. Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Kutsche für eine Rundfahrt zu mieten. So etwas machen wir aber grundsätzlich eher nicht. Weiter oben haben wir bereits von den schönen kleinen Läden in der Stadt erzählt, das haben wir nicht vergessen. Hier unten findest du ein paar Beispiele in der Bildergalerie.

Was für uns ganz besonders war
Die Weihnachtsdeko war schon ein bisschen verrückt. Schließlich sind wir in kurzen Hosen und T-Shirt herumgelaufen. Außerdem haben wir Málaga als Ort kennengelernt, der viele gute Restaurants und Cafés hat. Nicht zu vergessen gibt es ein paar sehr schöne Läden, die wirklich ins Auge fallen. Für uns war das eine der schönsten Städte, die wir auf der Weltreise besucht haben.

Für deine Reiseplanung
Wenn du die Alcazaba und das Castillo sowie eventuell die Kathedrale besichtigen möchtest, sollte dir ein ganzer Tag reichen. Wir hatten hier fast zwei ganze Tage, da wir sehr früh angekommen sind. Das ist auch eine Zeit, die wir dir empfehlen würden. Auch wenn du alles Wichtige in einem Tag sehen kannst, solltest du den anderen Tag nutzen und die Altstadt etwas erkunden. Außerdem würden wir dir empfehlen, ein Hotel in der Nähe der historischen Innenstadt zu nehmen, da sich dort wirklich alles innerhalb weniger Minuten zu Fuß erreichen lässt und man nicht erst mit dem Bus umständlich in der Gegend herumfahren muss.

 

 

Das war wirklich ein gelungener Start für Spanien. Im nächsten Beitrag ist Julia auch wieder gesund und dann geht es weiter durch Andalusien mit einem gemieteten Auto. Bleib dran.

Hasta luego!
Julia und Lukas

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