Nahe an Afrika
Hola!
Unser zweiter Stopp in Andalusien ist die kleine Stadt Nerja mit etwa 21.000 Einwohnern. Zuvor holten wir unseren Mietwagen in Málaga ab. Ein kleiner Fiat 500, der noch keine 12.000 Kilometer auf dem Tacho hatte. Für nicht einmal 15 Euro pro Tag kann man sich nicht beschweren. Das Handgepäck war schnell verstaut und wir fuhren rund eine Stunde (50 Kilometer) bis nach Nerja. Die Strecke konnte nicht unbedingt überzeugen. Es gab zwar einige Berge entlang der Fahrbahn, doch dort wuchsen nur Gräser und Gestrüpp, hauptsächlich in einem Braunton, hin und wieder mit grünen Flecken durchsetzt. Optisch macht die Natur hier also nicht viel her. Am Ziel angekommen, suchten wir ein zentral gelegenes Parkhaus, da wir hier nicht übernachten, sondern nur eine kleine Sightseeing-Pause einlegen.
Ersteindruck von Nerja
Abseits der Hauptstraße waren wir wirklich froh, nur ein kleines Auto zu haben, da die Seitenstraßen zum Teil extrem schmal waren.
Zu Fuß war es jedoch ganz gemütlich. Die Stadt wirkte auf uns wie ein kleiner Touristenort. Allerdings waren um diese Jahreszeit nur wenige Touristen anwesend. Wir vermuten, dass es daran liegt, dass Nerja viele Strände hat und daher eher für Strandurlauber im Sommer gedacht ist. Auch wenn wir eine Pause am Strand einlegten, war das Wasser bereits ziemlich kalt und nicht unbedingt zum Schwimmen geeignet. Das könnte die fast leeren Strände und wenigen Touristen hier erklären. Entsprechend angenehm fanden wir es, den kleinen Ort zu erkunden.
Sehenswürdigkeiten
Auf unserem Weg durch die Stadt kamen wir zuerst an einem großen, kirchenähnlichen Gebäude vorbei. Es wirkte nur etwas schmucklos. Nach kurzer Informationssuche fanden wir heraus, dass es eine Kirche im Barock- und Mudejarstil war. Nämlich die Iglesia El Salvador (Erlöserkirche).
Am schönsten war der Platz an den Klippen von Nerja. Er heißt Balcón de Europa (Balkon Europas). Von hier aus hat man einen Blick über das Alborán-Meer bis hinüber zum afrikanischen Kontinent. Es ist ein großer Platz mit einigen Statuen und einer fantastischen Aussicht entlang der Küstenlinie Europas. Wusstest du, dass am südlichsten Punkt des europäischen Kontinents Marokko keine 20 Kilometer Luftlinie entfernt ist? (Das ist der Ort Tarifa, westlich von Málaga und Nerja.)
Anschließend erkundeten wir weiter die Altstadt mit ihren kleinen Gassen. Wir entdeckten an einem ruhigen kleinen Platz eine Statue von Don Quichotte. Das war jedoch nicht weiter verwunderlich, da er in ganz Spanien eine berühmte Romanfigur ist.
Als wir genug herumgebummelt waren, legten wir noch eine Stunde Pause am nahegelegenen Playa El Chorrillo ein. Solang kein Wind ging, war es in der Sonne sehr angenehm. Die Wassertemperatur war jedoch bereits ziemlich abgekühlt, sodass wir nicht weiter als bis zu den Knien hineingingen.
Kulinarik
Verwöhnt von den Speisen in Málaga suchten wir hier ein kleines Café auf, um dort zu frühstücken. Wir waren etwas überrascht, weil die Google-Rezensionen der Cafés in diesem Ort vergleichsweise schlecht ausfielen.
Der Ersteindruck war sehr gut. Wir saßen in einem hellen Innenhof mit einem riesigen Baum in der Mitte und darunter einem kleinen Brunnen. Preislich wirkte auch alles so weit im Rahmen. Auch der Kaffee war guter Standard. Da das Essen allerdings überhaupt nicht geschmeckt hat, verzichten wir hier darauf, den Namen des Restaurants zu nennen. Falls ihr dorthin kommt, erkennt ihr den Ort bestimmt an den Bildern. Wir hatten auch nur kleine Snacks. Einen belegten Toast und ein Sandwich. Keine Zauberei, das einigermaßen schmackhaft zuzubereiten. Hat hier leider trotzdem nicht geklappt.
Weitere Eindrücke von Nerja
Wie bereits erwähnt, waren die Gassen der kleinen Stadt wirklich schön zum Hindurchschlendern. Wir befürchten jedoch, dass der Ort während der Hochsaison ziemlich überfüllt sein könnte. (Wir wissen es natürlich nicht sicher.) Dennoch verbrachten wir hier etwa vier gemütliche Stunden und konnten entspannt zu unserem nächsten Ziel weiterfahren. Für uns war es ein schöner Ort, um eine kleine Pause einzulegen und etwas Strandfeeling mitzunehmen.
Was für uns ganz besonders war
Die Aussicht über das Meer bis nach Marokko war wirklich beeindruckend. Tatsächlich hat man den Eindruck, dass dieser Kontinent gar nicht so weit entfernt ist. Außerdem fanden am Marktplatz gerade Dreharbeiten zu einem Film oder einer Serie statt. Scheinbar ist das in Nerja häufiger der Fall. Auch wir sahen ein paar Minuten zu, bevor wir uns auf den Rückweg zum Auto machten.
Für deine Reiseplanung
Nerja ist kein absolutes Muss. Der Ort hat sich jedoch für einen Kurzaufenthalt auf unserer Strecke angeboten, und wir fanden es eine nette Abwechslung zu den größeren Städten. Wenn du genügend Zeit und eine ähnliche Route hast, kannst du hier ruhig ein paar Stunden verbringen. Wenn du viel Zeit am Strand verbringen möchtest, bist du hier ebenfalls richtig. (Achtung: An unserem Strand gab es keinen feinen Sand, sondern eher etwas grober Sand und winzige Kieselsteine). Eine besondere Sehenswürdigkeit gibt es hier, die wir gar nicht auf dem Schirm hatten. Etwas außerhalb des Kernortes liegt die Cueva de Nerja (Höhle von Nerja), eine riesige Tropfsteinhöhle, die man zwischen 10 und 15 Uhr besuchen kann. Falls dich so etwas interessiert, solltest du entsprechend mehr Zeit für den Besuch der Höhlen in Nerja einplanen.
Ein netter kleiner Zwischenstopp auf unserem Weg durch Andalusien. Im Beitrag nächste Woche sind wir wieder einmal in einer großen Stadt und besuchen eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Spaniens. Weißt du, welche es sein könnte?
Hasta luego!
Lukas und Julia