Hallo,
schön, dass du wieder hier bist!
In diesem Beitrag findest du eine Zusammenfassung unserer gesammelten Erfahrungen durch Vietnam. Vielleicht hast du schon einen Blick in unsere Reisetipps für Japan geworfen. Dieser Bericht wird ganz ähnlich werden. Viel Spaß beim Lesen.
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Themenübersicht
- Über Vietnam im allgemeinen
- Reiseroute und Kosten für vier Wochen Vietnam
- Basis-Verhaltensregeln
- Was wir gerne vorher gewusst hätten und weitere Tipps
- Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten auf unserer Route
- Das hat uns am besten gefallen / Das hat uns nicht gefallen
- Das würden wir beim nächsten Besuch gerne machen
- Zeitplanung für deine Reise
- Fazit
- Nützliche Websites und Apps
1. Über Vietnam im Allgemeinen
Starten wir zu Beginn einmal mit einigen Basisinfos:
Vietnam hat eine lange Historie, die häufig geprägt von Widerständen gegen ausländische Besatzung ist. Bereits vor über 1000 Jahren war es für Jahrhunderte ein Teil des chinesischen Reichs. Doch neben China haben auch andere Kulturen wie zum Beispiel die Franzosen durch ihre Kolonialherrschaft ihre Spuren hinterlassen. Infolge des Indochinakrieges wurde das Land zweigeteilt. In den kommunistischen Norden und den (aufgrund früherer französischer Besatzung) eher westlich geprägten Süden.
Vietnam ist den meisten vielleicht am ehesten aufgrund des gleichnamigen Vietnamkriegs ein Begriff, der von 1955 bis1975 dauerte und noch gar nicht so lange her ist. Hier siegte der kommunistische Norden über den kapitalistischen Süden und etablierte den Kommunismus im ganzen Land. Seitdem existiert die Sozialistische Republik Vietnams. Die Hauptstadt ist Hanoi, in der wir unsere Reise gestartet haben und von dort gen Süden durch das halbe Land zogen. Hier findest du eine kurze Auflistung unserer besuchten Orte in Vietnam inklusive Link zum entsprechenden Beitrag:
Hanoi, Cat Ba (Halong Bay), Tam Coc (Ninh Binh), Hué, Hoi An, Da Nang.
Auf unserer Travel Map unten in der Bildergalerie siehst du zudem auch unseren bisherigen kompletten Reiseverlauf entsprechend unserem Blog.
Aktuell leben mehr als 96 Millionen Menschen in Vietnam. Englisch wird häufig in den großen Städten oder Touristenhochburgen gesprochen, ist auf dem Land aber nicht sehr weit verbreitet. Wir haben auf unserer Reise mitbekommen, dass in ganz Vietnam händeringend nach guten Englischlehrern gesucht wird, da erkannt wurde, wie wichtig der Tourismus für das ganze Land ist. Wir hatten sogar das Gefühl, dass wir uns hier besser verständigen konnten als bisher in Südkorea und Japan.
Wirtschaftlich betrachtet ist Vietnam ein Exportstaat, der neben Tourismus auf Industrie, Landwirtschaft und Dienstleistungen basiert. Besonders bekannt ist seine Textil-, Elektronik- und Fertigungsindustrie, deren Standorte sich vor allem in den großen Städten wie Hanoi oder Ho-Chi-Minh-Stadt (früher: Saigon) ballen.
Was die Sicherheit angeht, hatten wir die meiste Zeit in Vietnam keine Bedenken. Es gelten die allgemeinen Verhaltensregeln, wie auch in anderen Ländern. Diese sind u.a.: Achtung an überfüllten Plätzen vor Taschendiebstählen, kein Geld offen herumzeigen (denn Gelegenheit macht Diebe), eine gewisse Vorsicht, wenn man auf der Straße angesprochen wird, keine Smartphones an Fremde geben, etc. Vor allem der Straßenverkehr in größeren Städten wie Hanoi ist für Europäer gewöhnungsbedürftig, da auch bei roten Ampeln die Rollerfahrer eher um einen herumfahren anstatt stehenzubleiben. Hier muss man sich einfach überwinden und trotz des Verkehrs über die Straße gehen, wenn man nicht ewig warten will 🙂
In der vietnamesischen Küche wird viel mit frischen Kräutern gearbeitet, häufig bekommt man zu seiner Pho-Suppe noch eine Schale mit Sprossen, Petersilie oder Koriander, um sich diese nach Belieben auf das Essen zu geben. Auch wird auf den Banh Mi (belegte Brote) nicht damit gespart. Sollte man also kein Fan davon sein, empfehlen wir dies bei der Bestellung zu kommunizieren.
Fast jeder Geldautomat hat bei uns problemlos funktioniert. Wenn einer die Karte nicht angenommen hat, hatten wir schnell einen ersatz gefunden. Man sollte sich jedoch vor seiner Reise informieren, wie viele Geldautomaten es am Zielort gibt. Auf Cat Ba, einer Insel in der Halong Bucht, gibt es nur einen einzigen Geldautomaten. Hier standen eigentlich fast immer einige Touristen die Geld abheben wollten und wenn man Pech hatte, war der Automat leer und man musste auf den nächsten Tag warten, bis er wieder befüllt war. Ähnlich hat es sich in Tam Coc verhalten. Hier gab es zwar mehrere Geldautomaten, aber diese lagen alle etwas außerhalb, sodass man vom Dorfzentrum etwa 20 Minuten Fußweg vor sich hatte, oder gleich in die benachbarte Stadt Ninh Binh fahren konnte, um dort Geld abzuheben.
Da Bargeld das bevorzugte Zahlungsmittel in Vietnam ist, ist es ratsam immer etwas mehr als zu wenig dabei zu haben. Bei Kartenzahlungen kamen eigentlich überall noch einmal drei Prozent Gebühren obendrauf. Egal ob beim Hotel, im Restaurant oder im Souvenirshop.
PS: Es gibt dort auch häufig überall Wechselstuben, aber beim Eintauschen ist der Wechselkurs deutlich schlechter.
2. Unsere Kosten für vier Wochen Vietnam
Endlich sind wir in einem (für unsere Maßstäbe) preiswerten Land angekommen. Vor allem im Norden waren die Preise unglaublich günstig. So kam es, dass wir für ein Banh Mi inklusive Getränk nur etwa einen Euro zahlen mussten (Nachtrag: Habe nachgesehen: Wir haben pro Person für 1x Banh Mi + Getränk je 1,17 Euro gezahlt)
Wie schon im Japan-Beitrag haben wir auch in Vietnam die Travelspend-App verwendet, um unsere Ausgaben auf Reisen im Blick zu behalten. Seit dem Japan-Beitrag hatte die App ein kleines Update, daher sieht sie nun leicht anders aus. Die Funktionen sind aber nach wie vor dieselben.
In Vietnam konnten wir einiges von unserem Budget wieder hereinholen, was wir in Japan zu viel ausgegeben hatten. Insgesamt haben wir 1404 Euro ausgegeben und liegen damit pro Person bei guten 700 Euro für einen Monat. Mit 32 Prozent waren die Kosten für unsere Unterkünfte der größte Preistreiber (auch wenn es hier bereits für sehr wenig Geld gute Hotels und Homestays gibt)
Den zweiten Platz teilen sich Transport- (orange) und Essenskosten (dunkelgrün) mit jeweils 18 Prozent. Da man die Einkäufe (blau) jedoch mit zu den Essenskosten zählen kann (da wir meistens auch Essen eingekauft haben), ergibt sich hier eine leichte Änderung zum Bild: Der zweite Platz sind mit rund 25 Prozent Essen+Einkaufen und erst danach kommen Transportkosten mit 18 Prozent. Wir versuchen Inlandsflüge zu vermeiden, so sind wir viel mit dem Bus oder dem Zug gereist. Unter anderem hatten wir in Vietnam auch mit elf Stunden die längste Zugfahrt unseres Lebens.
Ähnlich teuer wie die Einkäufe waren unsere Cafébesuche (braun). Vietnam ist ein Land mit einer starken Kaffeekultur und eine Tasse Kaffee gibt es (je nachdem, wo man ihn trinkt natürlich) schon für unter 50 Cent. Da wir auch häufig schlechtes Wetter hatten, gingen wir auch 2x am Tag einen Kaffee trinken. Das hat sich dann wohl doch etwas in unseren Ausgaben bemerkbar gemacht.
Immerhin 9 Prozent der Gesamtausgaben entfallen auf die Kosten für Sehenswürdigkeiten (hellgrün). Das liegt vor allem an der Bootstour, die wir durch die Halongbucht gebucht hatten, welche etwa 21 Euro pro Person gekostet hat.
Unter die grau gefärbte Rubrik „Andere“ fallen unsere Ausgaben für Shopping, Wäsche, Unterhaltung und Gebühren (z.B. Gebühren für SIM-Karten und Datenvolumen)
Entsprechend dieser Aufteilung hat jeder von uns pro Tag insgesamt 24,13 Euro ausgegeben.
3. Basis-Verhaltensregeln
Andere Länder, andere Sitten. Hier haben wir für dich ein paar Verhaltensregeln aufgelistet, deren Beachtung dir den nächsten Vietnambesuch erleichtern können.
- Bleibe immer höflich und gelassen, auch bei etwas aufdringlichen Straßenverkäufern oder bei einem Missverständnis an der Hotelrezeption. Lautes Herumschreien oder Schimpfen bedeutet für Vietnamesen einen Gesichtsverlust. Daher ist es besser, wenn man versucht, die Probleme sachlich und mit einem Lächeln zu lösen.
- Respektiere die Kultur und Traditionen des Landes. Auch wenn als Alltagskleidung in Vietnam legere Kleidung in Ordnung ist, ist bei Tempelbesuchen das Bedecken der Schultern sowie das Tragen langer Hosen (oder eines Sarongs, den man sich um die Hüfte bindet) ein Muss.
- Berühre niemals die Robe eines Mönches und störe niemanden beim Beten oder Meditieren
- Der Kopf wird als edelstes Körperteil betrachtet. Daher solltest du niemals den Kopf eines Vietnamesen berühren. Auch bei Kindern darf der Kopf nicht getätschelt werden. Füße hingegen sind unrein. Daher ist es zu vermeiden, mit den Fußsohlen auf Menschen, Buddha-Figuren oder andere heilige Symbole zu zeigen.
- In Vietnam wird fast überall mit Stäbchen gegessen. Hier ist es unhöflich mit den Stäbchen auf andere zu zeigen oder sie nach dem Essen wie einen Löffel in die Schüssel zu legen. Die schrägen Essstäbchen erinnern so nämlich an Räucherstäbchen, die für die Ahnen verbrannt werden. Besser ist es, wenn man sie waagerecht über die Schüssel legt.
- Es ist höflich, beim Bezahlen das Geld mit beiden Händen zu überreichen, jedoch ist es kein Muss. Wir haben häufig das Geld mit einer Hand überreicht, aber die freie Hand als Geste auf den zweiten Arm gelegt. (Das sieht man häufig bei Vietnamesen, wenn sie Geld annehmen, das haben wir uns abgeschaut)
- Manchmal ist es nicht leicht, einen Mülleimer zu finden. Dennoch sollte der Müll nicht einfach weggeworfen werden. Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir verstanden haben, wie die Mülleimer in Vietnam aussehen. Häufig sind das einfach nur schmuddelige Styroporboxen, die am Straßenrand stehen.
- Das Fotografieren von militärischen Einrichtungen ist verboten. Außerdem sollten Personen, die man auf den Bildern klar erkennt, um Erlaubnis gefragt werden, bevor man sie fotografiert.
- Ziehe die Schuhe aus, bevor du ein Haus betrittst. Wir waren nicht nur in Hotels, sondern auch in einigen Homestays (also einer Art Hotelzimmer, das von einer Familie geführt wird). Hier war es ganz normal, die Schuhe vor dem Betreten auszuziehen und entweder barfuß oder mit Schlappen im Haus und im Zimmer herumzulaufen.
- In der Öffentlichkeit ist ein Austausch von Zärtlichkeiten fehl am Platz und wird nicht gerne gesehen.
4. Was wir gerne vorher gewusst hätten und weitere Tipps
Julia:
Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, so viel spontan zu machen. In Bezug auf Hotels oder Homestays war zu unserer Reisezeit immer etwas verfügbar, sodass wir häufig relativ spontan buchen bzw. auch mal umbuchen konnten. Positiv überrascht hat mich auch, dass der Kaffee dort fast überall sehr gut und günstig war. Leider konnte mich die Pho Suppe nicht ganz überzeugen. Deutlich besser war das Banh Mi.
Julias Tipp für Vietnam: Zum Essen oder Kaffeetrinken sollte man auch an die einfachen Straßenstände gehen, dort ist es meistens mindestens genauso lecker wie in den Restaurants und deutlich billiger. Außerdem macht es Sinn, eine Ersatzkamera dabei zu haben, da das Smartphone aufgrund der Hitze hin und wieder mal ausgeht, um nicht zu überhitzen (wenn man damit an den Sehenswürdigkeiten viele Fotos und Videos macht)
Lukas:
Nur weil kurz vor unserer Ankunft bereits offiziell die Trockenzeit begonnen hatte, heißt das nicht, dass sich das Wetter auch daran hält. Die ersten beiden Wochen hatten wir fast täglich mehrere Stunden Regen. Selbst die Vietnamesen sagen, dass sich die Wetterperioden in den letzten Jahren verschoben haben. Auch wenn Hotels in der Regenzeit etwas günstiger sind, war der Dauerregen schon etwas störend bei der Reiseplanung. Man darf dabei auch nicht die Hitze in Vietnam unterschätzen. An den wenigen richtig sonnigen Tagen war es sehr heiß und sehr schwül. Man konnte Mittags fast nicht aus dem Haus gehen, sodass wir uns auf zwei Tätigkeiten pro Tag beschränkt hatten. Eine Vormittags und eine (spät) Nachmittags.
Lukas‘ Tipp für Vietnam: Beachte vietnamesische Ferienzeiten. Unser Hotelbesitzer in Cat Ba (ein junger Mann namens Se Ven) erzählte uns, dass die Vietnamesen in den Ferien gerne Reisen und es dann an beliebten Urlaubszielen auch sehr überfüllt sein kann. Außerdem sind fast alle Biersorten in diesem Land sehr gut. Mir hat am besten die Marke „Bia Ha Noi“ geschmeckt.
Weitere hilfreiche Tipps:
- Wenn am Geldautomaten die Frage kommt, ob die Berechnung des abgehobenen Beitrags in deiner Landeswährung verrechnet werden soll, wähle immer „nein“, da die Wechselkursgebühren sonst deutlich schlechter ausfallen. (ggf. kannst du auch auswählen, dass sie in vietnamesischen Dong erfolgt. Der Automat gibt sowieso nur Dong heraus)
- Am besten funktionierten für uns Automaten der Vietcom Bank und HSBC. Es fallen jedoch immer einige Automatengebühren (meist zwischen 30.000 und 50.000 Dong) an. Beachte zusätzlich das Abhebelimit, wenn du viel Bargeld benötigst (z.B., bevor du auf eine Insel reist). Häufig kann man nur 2 Millionen Dong auf einmal abheben und muss 24 Stunden bis zum nächsten Abhebevorgang warten.
- Wenn man einen Bus zur Weiterfahrt bucht, kann das häufig die Unterkunft übernehmen. Eine Abholung am Hotel ist fast immer dabei und man kann bereits in der Unterkunft bezahlen. Um sich ein paar Euro (unserer Erfahrung nach ca. zwei bis fünf Euro) zu sparen, kann man auch direkt bei einem Reiseunternehmen buchen. Wir fuhren mit den Unternehmen Goodmorningcatba und Discoverytravel.
- Zugtickets kauft man am besten vorab online über 12go.asia oder Baolau. Wir haben Baolau verwendet, da hier die Preise meistens etwas günstiger waren. Allerdings ist Baolau komplett auf Englisch und für 12go.asia gibt es auch eine deutsche Sprachauswahl.
- Wir haben uns meistens einen Roller gemietet, um die Umgebung zu erkunden (ausgenommen in Hanoi, da ist der Verkehr einfach verrückt). Sollte man etwas weniger Abenteuerlustig sein, kann man sich auch einen Fahrer mieten. Wir empfehlen hierfür die Grab-App, es gibt jedoch auch genügend Alternativen wie zum Beispiel GoJek.
Achtung: Die Roller in Asien fahren bis zu 80km/h. Fahre also nur selbst, wenn du bereits Erfahrung hast und im Straßenverkehr sicher bist! - Deutsche Stecker passen auch ohne Adapter in vietnamesische Steckdosen
(Alle Links in diesem Abschnitt wurden zuletzt am 12.06.2023 geprüft)
5. Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten auf unserer Route
Julia:
Mir hat unser Besuch in der Ruinenstadt My Son und die Altstadt von Hoi An am besten auf unserer Route gefallen. Daher von mir eine klare Empfehlung für diese beiden Sehenswürdigkeiten. Vermutlich ist die zweitägige Bootstour durch die Halongbucht auch super, aber dann muss das Wetter (und im besten Fall sogar die Reisebegleiter) mitspielen, sonst sitzt man zwei Tage auf einem nassen Boot fest und wünscht sich, wieder auf dem Land im Trockenen zu sein.
Lukas:
Mich hat nach einer Weile etwas enttäuscht, dass sich viele Paläste, Pagoden und Tempel in Vietnam sehr ähnlich sehen. Dennoch wird hierfür vergleichsweise viel Eintritt verlangt. Die für mich schönsten Sehenswürdigkeiten waren eigentlich über alle unsere Stopps verteilt: die Ruderboottour in Tam Coc, der Besuch des verlassenen Wasserparks in der Nähe von Hue und der Besuch der Ruinenstadt My Son (in der Nähe von Hoi An). Vielleicht habe ich auch den einen oder anderen Ort vergessen, aber dafür kann ich ja noch einmal meine alten Beiträge durchlesen und mein Gedächtnis auffrischen 😉
6. Das hat uns am besten gefallen / Das hat uns nicht gefallen
Julia:
Ich fand super, dass man in Vietnam relativ einfach und kurzfristig reisen kann. Wenn man einen Tag vorher bei der Reiseagentur oder im Hotel Bescheid gegeben hat, wo man hin möchte, dann hat das eigentlich immer gereicht um einen Platz im Bus oder im Zug zu bekommen. Außerdem gab es eigentlich überall etwas zu sehen. Egal, ob man unterwegs an einem Tempel war, in der Natur oder einfach in einem Kaffee saß und das Gewusel auf der Straße beobachtet hat.
Am wenigsten gefallen hat mir, dass ich ein paar Tage krank war. Anstrengend waren zudem die elf Stunden Zugfahrt von Ninh Binh nach Hue schon eine Herausforderung. Es war zwar ein außergewöhnliches Erlebnis, aber noch einmal brauche ich es nicht.
Lukas:
Ich fand toll, dass das Bereisen von Vietnam so reibungslos geklappt hat. Man hat einfach einem Typen im Hotel gesagt, dass man als Nächstes an den Ort YX möchte, der hat jemanden angerufen, der wiederum jemandem bescheid gesagt hat, dass man am nächsten Tag im Hotel abgeholt wird. Man wurde zwar häufig von einem Begleiter zum nächsten weitergereicht, aber das hat alles reibungslos funktioniert.
Auch wenn ich es oben schon etwas durchscheinen ließ: Die Tempel und Paläste waren ganz nett, aber wirklich schön war für mich die Natur in Vietnam. Daher würde ich das nächste Mal noch mehr in die Natur gehen und die Großstädte nur kurz besuchen.
Etwas gewöhnungsbedürftig war, dass Vietnamesen fast alles essen. Da findet man auf dem Nachtmarkt unter anderem auch mal ein paar gegrillte Frösche am Spieß. Früher weit verbreitet war auch das Essen von Hunden, was mittlerweile (zum Glück) eher weniger gemacht wird. Außerdem muss man auch aufpassen, dass man als jemand mit westlichem Aussehen an bestimmten Orten nicht zu viel bezahlt.
Schockiert hat mich auch, dass Vietnam auf der Rangliste der Pressefreiheit nur einen Platz vor China steht. Als Tourist hat man davon aber vergleichsweise wenig gemerkt.
7. Das würden wir beim nächsten Besuch gerne machen
Falls wir noch einmal nach Vietnam gehen sollten, würden wir gerne nach Sapa reisen. Dort in den Bergen befinden sich malerische Reisterrassen und Kaffeeplantagen. Außerdem findet man hier auch den Fansipan, Vietnams höchster Berg (3143 m). Ansonsten würden wir vielleicht noch eine andere Ecke der Halongbucht erkunden und eine andere Route für die Bootstour in Tam Coc auswählen. Ausklingen lassen würden wir den Urlaub in Hoi An, indem wir noch ein wenig durch die Altstadt schlendert und ein paar Tage am Strand entspannen.
8. Zeitplanung für deine Reise
Falls du eine Reise nach Vietnam planst und dich fragst: „Wie viele Tage soll ich dafür einplanen?“, könnte dir dieses Kapitel helfen. Hier findest du eine Empfehlung bzw. unsere Meinung, wie viel Zeit du für die besuchten Ziele einplanen solltest, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Freie Tage kannst du nach Belieben einplanen, aber wir haben auch die eine oder andere Bemerkung dazugeschrieben.
Hanoi: drei Tage
drei Tage sind genug Zeit für: Eine Wanderung um den Ho Hoan Kiem See inklusive Besichtigung des kleinen Tempels darauf, einen Besuch im nahegelegenen Wasserpuppentheater, einen Kaffee in der Train Street zu trinken, und dich im Gewusel der Straßen zu verlieren. Wenn du noch mehr sehen möchtest, kannst du die St. Joseph Kathedrale und den etwas außerhalb des Stadtzentrum liegenden See inklusive der Tran Quoc-Pagode besuchen
Cat Ba: zwei bis drei volle Tage.
Ein Tag sollte für den Nationalpark auf der Insel eingeplant werden. Je nachdem, ob du eine eintägige, oder zweitägige Bootstour (mit Übernachtung) machst, solltest du deinen Aufenthalt entsprechend planen. In Cat Ba gibt es auch einige schöne Strände, hier kannst du also auch etwas länger bleiben um zu entspannen.
Tam Coc: mindestens drei Tage
in drei Tagen kannst du in Tam Coc (Ninh Binh) eine Wanderung zu dem berühmten Aussichtspunkt mit dem steinernen Drachen machen (das haben wir leider nicht geschafft). Außerdem kannst du einen Tag nach Trang An fahren, um dort eine der drei Bootstouren durch die trockene Halongbucht zu erleben. Wenn du noch nicht genug davon hast, kannst du am nächsten Tag eine andere Tour von Trang An starten oder direkt in Tam Coc eine kleinere Bootstour absolvieren. Auch eine kleine Wanderung durch die dortige Natur bietet sich an, aber drei Tage reichen für die wichtigsten Punkte.
Hue: zwei bis drei Tage
Hängt davon ab, wie aktiv du bist. Wenn du es ruhiger angehen lässt, dann eher drei Tage. Wenn du es eilig hast, kannst du auch zwei Attraktionen pro Tag besichtigen. Wir empfehlen vor allem den verlassenen Wasserpark. Ansonsten gibt es auch noch den Kaiserpalast und die siebenstöckige Thien Mu-Pagode. Zusätzlich gibt es noch sieben Kaisergräber zu besuchen. Wir haben nur eines der Gräber besucht, da uns das gereicht hat und der Eintritt überall relativ teuer ist. (Solltest du wirklich alle Gräber besuchen wollen, plane lieber noch einen Tag mehr ein)
Hoi An: sieben Tage (dafür von hier einen Tagesausflug nach Da Nang)
Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber wir wären lieber etwas länger in Hoi An geblieben und ein- oder zwei Tagesausflüge nach Da Nang von dort hätten uns gereicht. Fahrzeit ist ungefähr 45 Minuten entlang der Küste (Die Strecke kann man auch gut selbst mit dem Roller fahren und es ist nicht zu viel Verkehr).
In Hoi An solltest du auf jeden Fall durch die Altstadt schlendern. Genieße die Stadt bei Tag und bei Nacht, wenn alles von den Seidenlaternen beleuchtet wird. Von Hoi An aus kannst du auch einen Tagesausflug in die Ruinenstadt My Son machen. Es gibt dort auch viele Märkte und Strände, die du besuchen kannst. Du kannst dich auch Handwerklich weiterbilden, indem du in einem Workshop eine Seidenlaterne selbst baust. Da Hoi An für seine Kleidung bekannt ist, kannst du dir hier auch einen Anzug oder ein schönes Kleid für wenig Geld (zumindest nach deutschen Maßstäben) schneidern lassen.
Da Nang: ein bis zwei Tage
Wenn du nicht so lange in Hoi An bleiben möchtest, dann reichen für Da Nang dennoch zwei volle Tage aus. Zwischen Da Nang und Hoi An liegen die Marble Mountains, die man unbedingt besuchen sollte. Außerdem liegt etwas außerhalb der Stadt der Monkey Mountain mit der berühmten Lady Buddha Statue. Schön ist auch, wenn man eigenständig unterwegs ist, die Fahrt über das Wahrzeichen der Stadt, die Dragon Bridge. Falls du Ba Na Hills besuchen möchtest (das ist eine Brücke, die von zwei riesigen steinernen Händen gehalten wird), dann kannst du hier ebenfalls eine Tagestour dorthin buchen. Wir haben auf den Besuch der Brücke verzichtet, da sie uns zu teuer war 🙂
9. Fazit
Zusammenfassend: Wir haben gemischte Gefühle und wissen nicht, ob wir noch einmal nach Vietnam reisen würden :-O
Obwohl wir vier Wochen in diesem Land verbracht haben, sind wir etwas langsamer als die üblichen Touristen gereist. Betrachtet man die Landkarte, fehlt noch ein gutes Stück der südlichen Landeshälfte. Jedoch haben uns neben anderen Reisenden auch die Vietnamesen selbst gesagt, dass Ho-Chi-Minh-Stadt (früher: Saigon) kein schöner Ort ist und wir ihn getrost weglassen können. Vielleicht befinden sich im Süden Vietnams noch einige versteckte Perlen, die es sich zu besuchen lohnt. Allerdings sind wir uns einig, dass wir nicht noch einmal für ganze vier Wochen nach Vietnam müssten. Sollten wir uns irgendwann erneut dazu entschließen dieses Land zu besuchen, reichen uns vermutlich auch zwei bis drei Wochen.
Letztendlich lässt sich jedoch sagen:
Vietnam hat eine reiche Geschichte, die von turbulenten Zeiten geprägt ist. Dennoch hat sich das Land zu einer aufstrebenden und modernen Nation entwickelt. Es ist ein Land, das seine Vergangenheit ehrt und gleichzeitig in die Zukunft blickt.
Unsere Reise nach Vietnam war ein unvergessliches Abenteuer, das uns wunderbare Erinnerungen und Erfahrungen beschert hat. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, dieses Land kennengelernt zu haben und hoffen, dass auch andere die Chance haben, seine Schönheit und Faszination zu entdecken.
Wenn du auf der Suche nach einer Reise voller Kontraste, lebendiger Kultur und herzlicher Begegnungen bist, dann solltest du Vietnam unbedingt auf deine Reiseliste setzen. Es ist ein Land, das dich mit seiner Vielfalt und Einzigartigkeit verzaubern wird.
10. Nützliche Websites und Apps
Alle Links führen zu den entsprechenden Apps im Google Playstore bzw. auf die Startseite der jeweiligen Websites. Die Links wurden zuletzt am 12.06.2023 überprüft.
- https://www.vietnamcoracle.com/: Hier findest du detaillierte Reiseführer, Insidertipps, Routenvorschläge und Informationen zu Aktivitäten abseits der ausgetretenen Pfade.
- https://vietnam.travel/: Offizielle Website für Touristen. Sie bietet eine Menge an Informationen über die verschiedenen Regionen Vietnams, Aktivitäten, Essen und Trinken, Transportmöglichkeiten und vieles mehr.
- https://vietnamtourism.gov.vn/en: Offizielle Website des vietnamesischen Tourismusverbands. (Ähnlich wie vietnam.travel, nur nicht ganz so schön aufgebaut)
- Da die Unterkünfte in Vietnam vergleichsweise günstig sind, haben wir fast immer über booking.com gebucht. Falls du jedoch nach wirklich günstigen Unterkünften suchst, wirst du bestimmt auf Hostelworld oder Vietnam Backpacker Hostels fündig.
- Navigations-Apps bzw. auch Offline-Maps helfen sich zurechtzufinden. Wir haben entweder Google Maps oder Maps.me verwendet. (Nicht vergessen, die Offline-Karten herunterzuladen)
- Google Übersetzer-App: Hat nicht so gut funktioniert, da die vietnamesische Sprache sehr komplex ist und viel auf Betonung geachtet werden muss, kann dennoch in manchen Situationen hilfreich sein.
- Sicher Reisen – App: Diese App wird gepflegt vom auswärtigen Amt in Deutschland. Hier erhält man alle aktuellen Infos über Einreisebeschränkungen, Transportmöglichkeiten, Natur und Klima, Gesundheit, etc. zu den jeweiligen Ländern, die man bereisen möchte.
Wir hoffen, dass dir dieser Beitrag weiterhilft und du einen guten Start in Vietnam hast. Wenn es Fragen gibt, kannst du in unser Kommentarfeld schreiben oder direkt eine Nachricht an uns senden. Nächste Woche melden wir uns aus einem anderen Land wieder.
Danke fürs Lesen und denk daran: Das Kommentarfeld kommt ganz unten!
Schöne Grüße und bis nächsten Freitag
Lukas und Julia
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